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1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin
Autoren: Jason Dark
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betrachtete, da sah er die roten Flecken auf den Kuppen und flüsterte: »Du hast Recht.«
    »Leider, Suko. Ich denke, es wird sich etwas ändern. Und das kann nicht gut sein.«
    Das wusste Suko auch. Um auf die Lösung zu kommen, musste er nicht lange nachdenken. »Klar, diese Wesen sind dabei, ihre Feinstofflichkeit zu verlieren. Es kann durchaus sein, dass wir es bald mit lebendigen Monstern zu tun haben.«
    »Das werden wir sehen«, erklärte Shao, die an Suko vorbeischaute und einen Pfeil aus dem Köcher holte.
    »Was ist los?«
    »Geh zur Seite!«
    Suko gehorchte und drehte sich dabei nach links. Der Pfeil zischte vor seinem Gesicht entlang und stieß tief hinein in eine Gestalt, die vier Beine hatte und dabei den Körper einer Schlange aufwies, wobei der Kopf aussah wie der eines platt geschlagenen Hundes.
    Der Pfeil blieb stecken.
    Der »Hund« aber löste sich mit einem zischenden Geräusch auf und verging in einer Dampfwolke.
    »Unsere Freundin macht Ernst«, erklärte Shao und legte wieder einen Pfeil auf die Armbrust.
    »Klar, und sie ist auch hier.«
    »Wo?«
    Suko deutete in die Höhe, wo sich die Decke befand, die nicht mehr so durchsichtig war. Sie hatte sich verändert. Sie war zu einem rautenförmigen Puzzle geworden, wobei jedes Teil aus blauen Spiegelstücken bestand, sodass Nagita nicht nur einmal zu sehen war, sondern sich in jedem Stück abzeichnete.
    »Da ist sie«, flüsterte er…
    ***
    Der leichte Schub hatte gereicht, um den Wagen in Bewegung zu setzen. Ich hatte mich auch nicht geirrt. Der Weg führte leicht bergab, und so lief der Wagen von allein weiter.
    Wo sich letztendlich das Ziel befand, war uns beiden nicht bekannt. Ich hoffte nur, dass wir Nagita stellen konnten. Zu unserem Glück senkte sich der Schienenstrang nicht noch weiter. So blieb die Geschwindigkeit des Wagens zunächst gleich, und ich hoffte, dass sich das auch nicht so schnell ändern würde. Mit großem Tempo in einen Abgrund zu rollen, das war bestimmt nicht das, was ich mir wünschte.
    Neben mir hockte Haito und zitterte. Sein Selbstbewusstsein war völlig verschwunden. Draußen vor seinem Laden hatte er noch den großen Sieger gespielt. Davon war jetzt so gut wie nichts übrig geblieben. Er drückte sich an mich, als könnte ich ihm durch meine Anwesenheit den nötigen Schutz geben. Doch ich musste mich in erster Linie um mich kümmern, wenn es gefährlich wurde.
    Er atmete heftig. Er zitterte und schwitzte, was auch zu riechen war. Er bewegte den Kopf, um etwas zu erkennen, aber es war nichts zu sehen. Wir rollten nach wie vor durch das blaue Licht.
    Der Wagen behielt seine Geschwindigkeit bei. Gleichmäßig führte der Schienenstrang weiter. Es gab weder eine Höhe noch eine Tiefe, und nur manchmal kam es mir vor, als gäbe es eine Kraft, die ihn abbremste, wenn er zu schnell wurde.
    Das war keine Höllenreise, wie es sich die zahlenden Fahrgäste vielleicht wünschten, es glich mehr eine Besichtigungstour, auf der die Menschen sich umschauen und gewisse Dinge aus einer bequemen Lage heraus ansehen konnten.
    Haito konnte nicht mehr an sich halten. Er musste jetzt einfach reden.
    »Sagen Sie mir, wo wir hinfahren.«
    »Das wüsste ich selbst gern.«
    »Zu ihr?«
    »Letztendlich schon. Aber sie wird uns nicht mit offenen Armen empfangen, das sage ich Ihnen gleich. Ich denke, dass sie ihre Pfeile schon bereit hält.«
    »Super, Sinclair. Und wir sitzen hier wie eingeklemmt und können uns nicht wehren.«
    »Kein Sorge, Haito. Wenn es so weit ist, werden wir schon abspringen.«
    »Sie haben Nerven! Auch Ako wurde in diesem Wagen gekillt. Ich will keinen Pfeil in den Kopf bekommen!«
    »Noch ist es nicht so weit.«
    Ich hatte keine Lust mehr, weiterhin mit Haito zu reden. Meine Gedanken drehten sich darum, wo wir uns befanden. Es war nicht so leicht zu beantworten, ob wir nun in der normalen Welt oder in einer Dimension steckten, in der sich damals Shimada aufgehalten hatte. Das war die große Frage.
    Die Fahrt verlief recht glatt. Es gab weder ein Schaukeln noch ein Rumpeln. So blieben wir steif in unserem Wagen hocken und warteten auf das Ziel.
    Dann geschah doch etwas.
    Wir hatten nicht mehr daran gedacht, wo wir uns befanden und uns gedanklich zu stark auf Nagita konzentriert. Aber hier regierte nicht nur die Magie der Nagita, diese Bahn war auch für normale Fahrten gedacht, um die Menschen mit ihren scheußlichen Monstern zu erschrecken.
    Ich hatte es bereits bei meiner ersten Fahrt erlebt. Da waren plötzlich
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