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1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin
Autoren: Jason Dark
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ausschließen.«
    Mein Freund wischte über seine Stirn. »Ja, alles ist möglich. Aber warum hat sie mit nichts gesagt?«
    »Keine Ahnung. Es könnte sein, dass es nur sie etwas angeht, wenn es sich um die Vergangenheit dreht. Natürlich kann es auch andere Lösungen geben, aber ich würde mehr in diese Richtung denken.«
    Suko überlegte. Er hatte noch immer mit der Situation zu kämpfen. Schließlich meinte er: »Wenn das der Fall wäre, dann würde sie wieder zu der Anderen werden.«
    »So ähnlich sehen ich das auch.«
    »Das Phantom mit der Maske.«
    Ich nickte.
    »Und mit der Armbrust als Waffe.«
    »Genau.«
    Daran hatte Suko schwer zu knacken. Wenn Shao sich in das Phantom mit der Maske verwandelte, dann war sie praktisch im Auftrag der Sonnengöttin Amaterasu unterwegs. Wenn dies eintrat, würde sie ihren eigenen Weg gehen. Zu ihrer Kampfkleidung gehörten dann nicht nur die Waffe, sondern auch die schwarze Halbmaske und die Kleidung aus schwarzem Leder, sodass sie eine gewisse Ähnlichkeit mit Justine Cavallo, der Vampirin, aufwies. Auf ihrem Rücken hing der Köcher mit den Pfeilen, die für die Armbrust bestimmt waren, und Shao konnte mit dieser Waffe verdammt gut umgehen.
    »Ich weiß, was du denkst, John.«
    »Was denn?«
    »Dass ich nachschauen soll, ob Kleidung und Waffe noch vorhanden sind.«
    »Genau das.«
    Suko erhob sich. »So was Dummes, dass ich daran nicht schon längst gedacht habe.« Er ging los. »In einer halben Minute werden wir Bescheid wissen.« Sein Gang war jetzt nicht mehr so schleppend.
    Ich blieb sitzen, und auch mein Gesicht hatte einen sorgenschweren Ausdruck angenommen. Wenn ich auf mein Gefühl horchte, dann waren wir auf dem richtigen Weg. Diese Sache war etwas, das Shao nur persönlich betraf. Doch die Folgen würde sie nicht allein tragen können. Davon ging ich jedenfalls aus.
    Suko kehrte zurück. Er bewegte sich jetzt wieder anders. Man konnte von schleppenden Schritten sprechen, und er ging auch nicht auf mich zu, sondern blieb in der offenen Tür stehen. Seine Gesichtshaut war um eine Spur bleicher geworden.
    Ich sprach ihn nicht an. Nur einen bestimmten Blick warf ich ihm zu.
    Ich sah Suko schlucken. Dann nickte er.
    »Du hast Recht gehabt, John. Die Kleidung und die Armbrust sind verschwunden. Shao ist also als Phantom mit der Maske unterwegs…«
    ***
    Ross Baldwin war ein Mensch, der tagsüber ausschlafen konnte, aber in der Nacht unterwegs war. Nicht als Einbrecher oder als Gangster, auch nicht als Killer, der irgendwelche Auftragsmorde durchführen sollte, nein, er war das glatte Gegenteil.
    Baldwin war Sicherheitsmann. Er arbeitete für eine Firma, die Objekte bewachte und zudem Aufträge annahm, die ein wenig aus dem Rahmen fielen. Diesen Job hatte Ross Baldwin übernommen, als man ihn gebeten hatte, einen Rummelplatz zu überwachen.
    Offiziell war um Mitternacht die große Schau vorbei. Nicht aber für Baldwin. Er blieb, und er musste dafür sorgen, dass der Platz »sauber« blieb.
    Dabei ging es nicht darum, irgendwelchen Abfall abzuräumen, sein Job bestand darin, bestimmte Stellen abzusuchen und nach lichtscheuem Gesindel Ausschau zu halten.
    Es gab immer wieder Typen, die eine Sperrstunde nicht interessierte und deshalb auf dem Rummel blieben, obwohl der Platz in tiefem Schweigen lag.
    Dabei brauchte es sich nicht mal um Betrunkene zu handeln. Man musste auch mit Dieben und Dealern rechnen und auch mit irgendwelchen Pärchen, die sich den still gewordenen Rummel als Liebesnest ausgesucht hatten.
    Ross Baldwin, der 40-jährige Mann mit den blonden, kurz geschnittenen Haaren, war kein Anfänger. Man konnte ihn als einen Spezialisten bezeichnen, was die Kontrolle auf dem Rummel anging.
    Er wusste sehr gut, wo man sich verstecken konnte, und deshalb suchte er zunächst bestimmte Fahrgeschäfte ab.
    Er hatte sie schon in der Achterbahn entdeckt, im Riesenrad oder in den anderen wilden Karussells, die in der Dunkelheit wie schlafende Monster aus Stahl wirkten und erst am folgenden Mittag wieder aus ihrem Traum erwachen würden. Dann aber verwandelten sie sich in die wilden Ungeheuer, die den Menschen Spaß bereiteten, aber auch Angst machten, denn irgendwie gehörte das dazu.
    Ross kontrollierte die Achterbahn immer zuerst. Die Schlange der Wagen stand still. Mit seiner lichtstarken Stablampe inspizierte er die Wagen und fand nichts.
    Er ging weiter bis zum Riesenrad, aber auch in deren Gondeln hielt sich kein Paar auf.
    Zufrieden würde Baldwin erst sein, wenn
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