Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht als solche bezeichnen. Sie war auch als das mystische Schloss angekündigt worden, und wer vor ihr stand, der schaute auf eine Festung, die so gut nachgebaut worden war, dass sie fast echt aussah.
    Genau die war ihr Ziel. Shao war von der Sonnengöttin über eine bestimmte Person informiert worden, die sich auf die Festung verließ und sie als Versteck benutzte.
    Nagita war auf dieser Welt, und es war nicht gut, denn sie brachte die Erinnerung an eine dämonische Gestalt mit, die längst vergangen war, aber in einer ähnlichen Festung gehaust hatte. Noch jetzt bekamen Menschen eine Gänsehaut, wenn sie den Namen Shimada aussprachen.
    Shao huschte weiter. Bisher hatte sie Nagita nicht entdeckt.
    Aber Shao ging davon aus, dass sie in der Nähe war. Je schneller sie sie stellen konnte, umso besser war es für Shao und auch für unschuldige Menschen.
    Bis zur Geisterfestung waren es nur mehr wenige Meter. Shao hätte innerhalb weniger Sekunden ihr Ziel erreichen können. Genau das wollte sie jedoch nicht. Sie musste auf der Hut sein, denn Nagita war möglicherweise nicht allein und hatte Helfer bei sich.
    Shao war auf alles vorbereitet. Es konnte sein, dass sie blitzschnell reagieren und kämpfen musste, und es stand nicht fest, wer stärker war, denn sie durfte Nagita auf keinen Fall unterschätzen. Die Schule des Shimada hatte sie hart werden lassen. Er war nicht umsonst der Herr der tausend Masken genannt worden. Man hatte ihm auch den Namen »Die lebende Legende« gegeben, und mit seinem Schloss war es ihm möglich, durch die Zeiten zu reisen, wobei er diese Behausung je nach Belieben vergrößern oder verkleinern konnte.
    Irgendwann hatte es ihn dann erwischt. Ein gewisser Yakup Yalcinkaya hatte ihm den Kopf abgeschlagen und diesen Dämon damit ein für alle Mal aus der Welt geschafft.
    Jetzt gab es Nagita. Sie hatte mit Shimada in Verbindung gestanden. Was die beiden mit einander verband, wusste Shao nicht.
    Wenn Nagita aber auch nur halb so gefährlich war wie Shimada, dann musste sie sich vorsehen. Dieser hatte mit einem Schwert gekämpft, denn er hatte sich als einen mächtigen Ninja-Krieger gesehen.
    Nagita jedoch besaß eine anderen Waffe – eine Armbrust wie Shao.
    Um das ungewöhnliche Geisterschloss zu erreichen, musste Shao noch ein freies Stück überqueren. Der Blick nach rechts und nach links sagte ihr, dass die Luft rein war.
    Und so huschte sie los. Wieder schien sie nur über den Boden zu schweben.
    Sie verhielt sich geschickt und sprang nicht auf das Podest. Zunächst mal blieb sie an der Seite der Festung stehen und schaute um die Ecke.
    Es war niemand zu sehen, aber eine Ruhe kann auch trügerisch sein, und Shao traute dem Frieden keineswegs. Zehn Sekunden ließ sie sich Zeit. Sie hielt sogar den Atem an, aber kein verdächtiges Geräusch drang an ihre Ohren. Die Luft schien rein zu sein.
    Wenig später schwang sich Shao über das Geländer und befand sich auf dem Podest, auf dem die Wagen standen.
    Ihr Blick glitt darüber hinweg – und sie stutzte plötzlich, weil sie etwas gesehen hatte.
    Nicht alle Wagen waren leer.
    In einem lag jemand.
    Auf Zehenspitzen huschte sie hin, schaute sich dabei aufmerksam um.
    Sie stoppte neben dem kleinen Wagen, in dem ein Mann lag, aus dessen Brust ein Pfeil ragte.
    Man brauchte Shao nichts mehr zu sagen und auch nichts zu erklären. Was sie hier sah, war eindeutig.
    Für einen Moment schien das Blut in ihren Adern zu erkalten, weil sie eingesehen hatte, dass sie zu spät gekommen war. Die andere Seite war schneller gewesen, und sie flüsterte den Namen Nagita.
    Das war genau ihre Handschrift.
    Dann hörte sie das Stöhnen!
    Nach einem kurzen Zusammenzucken sah sie, was passiert war.
    Zwar steckte der Pfeil tief in der Brust des Mannes, doch er hatte noch nicht für seinen Tod gesorgt.
    Shao beugte sich über ihn.
    Sie sah das Flackern des Blicks, sie hörte das Röcheln, und sie sah, dass der Tod schon dabei war, mit seinen Knochenhänden zuzugreifen. Dass der Mann noch lebte, kam ihr schon wie ein Wunder vor.
    Der Schwerverletzte hatte sie erkannt. »Du bist nicht sie.«
    »So ist es.«
    »Wer bist du?«
    »Bitte, das ist nicht wichtig. Wer hat den Pfeil auf dich abgeschossen?«
    »Eine Frau mit langem Mantel…« Die Worte wurden immer leiser und waren kaum zu verstehen.
    »War es Nagita?«
    »Ja, so hat – hat sie…« Seine Stimme wurde zu einem Hauch und brach ab.
    Der Mann bäumte sich noch einmal auf. Sein Gesicht verzerrte sich. Die Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher