Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1425 - Eine Falle für die Cantaro

Titel: 1425 - Eine Falle für die Cantaro
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mezzo zu besorgen. Daher können sich seine Baerries nicht vermehren."
    „Ich verstehe", sagte Donny Schlaff Wally. „Du willst, daß wir ihm einen Mezzo verkaufen."
    „Genau das."
    „Ist wohl nicht ganz leicht - was?" Schlaff grinste schief. „Nein, das ist es nicht", bestätigte sie. „Sonst hätte Cossem sich längst welche besorgt."
    „Und wo liegt das Problem?" fragte Crudan Jars. „Man kommt nicht an sie heran. Sie sind telepathisch begabt. Wenn man sich ihnen nähert, flüchten sie. Man hat es selbst mit syntronisch gesteuerten Fallen versucht, jedoch vergeblich."
    „Und wie kommst du auf den Gedanken, daß wir es schaffen können, Mezzos zu fangen?" fragte Reno Yantill.
    Elva Moran blickte Donny Schlaff Wally lächelnd an. „Weil wir Schlaff haben", erläuterte sie. „Er hat die einmalige Eigenschaft, im Stehen und mit offenen Augen schlafen zu können. Die Mezzos werden ihn selbstverständlich bemerken, wenn er sich ihnen nähert. Sie werden ihn telepathisch belauschen und dann feststellen, daß er einschläft. Sie werden ihn aller Voraussicht nach als harmlos einstufen. Das gibt ihm die Chance, völlig überraschend zuzustoßen. Er wird sie neugierig machen. Sie werden sich an ihn heranpirschen, um ihn aus der Nähe zu betrachten. Denn neugierig sind alle Baerries! Wenn er geduldig genug ist, kann er sie fangen. Wir werden ihm ein Netz mitgeben, das er über sie werfen kann."
    „Und wo finden wir die Baerries?" fragte Schlaff „Wir sind auf dem direkten Weg dorthin", antwortete Elva Moran. „Im Sonnensystem Batreans. Es ist nur etwa siebzig Lichtjahre von Choca entfernt.
    Es liegt auf unserem Weg. Die Baerries leben auf dem zweiten Planeten auf der südlichen Halbkugel. Dort gibt es nur einen Kontinent. Im tropischen Bereich dieses Kontinents leben die Baerries."
    Crudan Jars schüttelte lachend den Kopf, um deutlich zu machen, daß man ihn nicht so leicht täuschen könnte. „Laßt mich dorthin gehen. Ich bringe euch so viele Mezzos wie ihr wollt."
    „Ach, tatsächlich?" fragte Elva Moran. „Und wie willst du das anstellen?"
    „Ganz einfach. Ich nehme einen Paralysator mit und lähme damit alles Tierzeug in einem Urwaldabschnitt. Danach brauche ich die Mezzos nur noch aufzusammeln."
    „Alle Achtung", entgegnete die Informationsanalytikerin. „Das ist allerdings die einfachste Methode, die Mezzos zu fangen."
    „Und warum machen wir es nicht so?" Jars blickte sie von oben herab an. „Weil sie dann alle tot wären", eröffnete sie ihm. „Die Mezzos vertragen keine Paralysestrahlen. Habe ich das nicht schon gesagt?"
    Crudan Jars fluchte. „Du legst es darauf an, mich bloßzustellen", warf er ihr wütend vor.
    Donny Schlaff Wally drehte sich nicht mehr um, nachdem er das Landungsboot der BLUEJAY verlassen hatte. Er schaltete das Flugaggregat seines leichten Kampfanzugs ein, stieg einige Meter weit auf und ließ sich von dem scharfen Südwestwind über die Savanne treiben.
    Sie waren vor wenigen Minuten an der Küste des Kontinents gelandet. Die Infrarotortung hatte ergeben, daß es im Urwald von Leben geradezu wimmelte.
    Mit Hilfe der Fernoptik hatten sie zahllose Baerries ausgemacht, jedoch nur, weibliche und männliche Exemplare, keine Mezzos.
    Ein Glück, dachte Donny Wally, daß das bei uns Menschen nicht so ist. Ich wußte gar nicht, in wen ich mich, verlieben sollte. In das Weib oder das Zwischending.
    Er atmete einige Male tief durch und nahm sich vor, über dieses Problem nicht weiter nachzudenken.
    Er hatte das Visier seines Helms geöffnet, trug aber vorsichtshalber einen leichten Filter über Mund und Nase, obwohl bei der automatisch erfolgten Prüfung von Luft, Boden und Wasser keine für ihn gefährlichen Mikroorganismen entdeckt worden waren. Doch die Pflanzen der Savanne und des nahen Urwalds sonderten Duftstoffe ab, die er als unangenehm empfand. Da gegen wollte er sich schützen.
    Lanzenförmige Röhren stiegen mehrere Meter hoch aus dem Gras der Savanne auf. Sie waren braun und sahen verdorrt aus. Auf alleinstehenden Bäumen ruhten gestreifte Raubkatzen, die ihn mit gelb schimmernden Augen beobachteten. Er wich ihnen in weitem Bogen aus, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kamen, ihn anzugreifen.
    Als er den Waldrand erreichte, ließ er sich auf den Boden sinken und ging zu Fuß weiter. Warme, feuchte Luft schlug ihm entgegen und trieb ihm den Schweiß aus den Poren. Vom Wind war nichts mehr zu spüren. Der Wald hallte vom Geschrei der aufgeschreckten Tiere wider.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher