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1425 - Eine Falle für die Cantaro

Titel: 1425 - Eine Falle für die Cantaro
Autoren: Unbekannt
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ein Menschenleben überhaupt nichts gilt."
    „Das ist wahr", bestätigte Elva Moran. „Für die Mitglieder des Pfades gibt es nur die Gesetze der Organisation. Wenn ihnen beispielsweise irgend jemand in die Quere gekommen ist, dann genügt ein formloser Antrag bei dem Anführer der entsprechenden Sektion, um ein Todesurteil zu erwirken. Da die meisten Bewohner von Choca nicht wissen, wer zum Pfad gehört und wer nicht, sind sie zum Wohlverhalten gezwungen. Nur ja nicht den Nachbarn herausfordern, er könnte ja dem Pfad angehören und, mit einem Mordauftrag antworten!"
    „Und das gilt auch für uns, wenn wir nach Choca kommen?" fragte Pedrass Foch. „Das gilt auch für uns", bestätigte Elva Moran. „Nach Choca zu gehen heißt, das Schicksal herauszufordern. Das ist der Grund dafür, daß ich als Teilnehmer für das Einsatzkommando Persönlichkeiten vorschlagen möchte, die etwas aus dem Rahmen fallen."
    „Wen?" fragte Reno Yantill. „Omle Fitzcarrald, Donny Wally, Crudan Jars und mich als Informationsanalytikerin und intime Kennerin von Choca", antwortete Elva, ohne lange nachzudenken.
    Crudan Jars atmete hörbar durch, ging zum Automaten und holte sich einen Kaffee. Es war unübersehbar, daß er nicht mit einer Nennung gerechnet hatte. „Persönlichkeiten, die aus dem Rahmen fallen?" ächzte er. „Wieso nennst du mich? Ich bin der einzige hier, der absolut normal ist."
    „Der Pfad wird uns unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, was wir auf Choca wollen", stellte Yantill fest, ohne auf die Bemerkung des Kommunikationstechnikers einzugehen. „Wir müssen also einen plausiblen Grund für unsere Landung und unseren Aufenthalt finden. Dann wird man uns ständig überwachen, um zu prüfen, ob wir uns auch wirklich so verhalten, wie es unserem Motiv für unseren Aufenthalt entspricht."
    „Völlig richtig", bestätigte die Informationsanalytikerin. „Wesentlich besser wären unsere Voraussetzungen, wenn wir heimlich landen könnten. Aber das ist ausgeschlossen. Der Pfad überwacht Choca."
    „Was ist der Pfad eigentlich?" fragte Crudan Jars. „Nun gut, ich habe gehört, daß er eine Gangsterorganisation ist. Aber wie arbeitet er?"
    Elva Moran tippte einige Tasten an der Syntronik, um die benötigten Daten abzurufen. „Der Pfad gliedert sich in mehrere Unterorganisationen auf. Da gibt es den Pfad der Hoffnung, die Organisation der Rauschgifthändler, den Pfad der Liebenden, der sich mit der Prostitution befaßt, den Pfad der Treue, Spezialität Schutzgelder, den Pfad der Geschlossenen, dessen Hauptgeschäft der Informationshandel ist. Er wird von Alfred Bar beherrscht. Dann den Pfad der Solidarischen, bei dem es um Steuereintreibung geht, den Pfad des himmlischen Friedens, der alle Morde im Auftrag der Organisation ausführt, und viele andere mehr. An der Spitze der Organisation steht Arne Cossem. Er nennt sich Pfadfinder. Er ist der stärkste Mann auf Choca und zugleich der Schwachpunkt der Organisation."
    Crudan Jars wunderte sich. „Wieso ausgerechnet der Boß?"
    „Weil alle anderen in der Organisation nur einen einzigen Gedanken haben: Wie kann ich den Pfadfinder absägen, um selbst an die Spitze der Organisation zu kommen?"
    Crudan Jars lächelte wie jemand, dem die Erleuchtung gekommen war. „Dann sind wir nahe dran, das Problem zu lösen", sagte er. „Wir müssen Arne Cossem aufs Korn nehmen."
    „Soweit sind wir noch lange nicht", wehrte die Informationsanalytikerin ab. „Zunächst müssen wir eine überzeugende Begründung dafür finden, warum wir auf Choca landen. Fällt irgend jemand etwas ein?"
    Crudan Jars schürzte die Lippen. „Das ist das geringste Problem. Wir- geben einen Triebwerksschaden vor. Wir landen auf Choca, um die BLUEJAY reparieren zu lassen."
    „So einfach geht das leider nicht." Elva Moran erhob sich und ging zum Schott. „In einem solchen Fall würden Inspektoren an Bord kommen und unsere Triebwerke überprüfen. Finden sie keinen Schaden, sind wir erledigt. Wir müßten schon einen echten Schaden herbeiführen, um sie zu überzeugen. Und das wird teuer, weil der Pfad indiesem Fall unsere Notlage schamlos ausnutzen würde. Außerdem wären wir bei einem solchen Schaden nicht in der Lage, notfalls von Choca zu fliehen. Also müssen wir uns etwas anderes ausdenken.
    Am besten etwas, was uns einen Gewinn bringt. Nichts beeindruckt den Pfad mehr als Gewinnstreben."
    „Du meinst also, wir müßten etwas verkaufen?" fragte Jars. „Genau das."
    „Aber was? Wir haben
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