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1425 - Eine Falle für die Cantaro

Titel: 1425 - Eine Falle für die Cantaro
Autoren: Unbekannt
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„Wenn du dabeisein solltest, gebe ich dem Chaos-Computer eine genaue Charakteranalyse von dir ein, damit er errechnen kann, wie du dich verhältst."
    „Kann er nicht"; behauptete Jars beinahe wütend. „Es gibt ganz einfach zu viele Zufälle, die einen Einsatz ganz anders verlaufen lassen als geplant. Wenn es nicht so wäre, könnten wir Roboter einsetzen."
    „Wir wollen Elva eine Chance geben", entschied der Kommandant. „Ganz gleich, wie sich die Dinge auf Choca entwickeln. Wir haben einen gewaltigen Vorteil, wenn wir wissen, womit wir rechnen müssen. Es wäre unklug, auf den Chaos-Generator zu verzichten."
    „Von mir aus", brummelte Crudan Jars mürrisch. „Das Kernproblem auf Choca ist der Pfad", bemerkte die Informationsanalytikerin. „Diese Gangsterorganisation hat die totale Überwachung der Bevölkerung eingeführt, um jeden Widerstand im Keim ersticken zu können. Daher müssen wir davon ausgehen, daß wir auf Schritt und Tritt überwacht werden, sobald wir auf Choca gelandet sind. Aber das muß nicht unbedingt ein Nachteil sein. Wir können diese Tatsache nutzen, um den Pfad zu täuschen oder unser Spielchen mit ihm zu treiben."
    „Warum sagen wir nicht ganz offen, daß wir kommen, um eine Information zu beschaffen?" fragte Crudan Jars. „Weil wir die Information dann ganz sicher nicht bekommen würden", erklärte Reno Yantill. „Wenn sie wirklich wertvoll für uns ist, wird der Pfad sehr wahrscheinlich entscheiden, daß man sie uns nicht überlassen kann. In diesem Fall wird der Pfad bemüht sein, sie selbst zu nutzen, um dabei einen hohen Gewinn zu machen. Kann er das nicht, wird er uns die Information andienen zu einem horrenden Preis. Ist sie wertlos, wird man erst recht versuchen, sie uns für einen möglichst hohen Preis zu verkaufen."
    „Das verstehe ich noch nicht ganz", gab Crudan Jars zu. „Fitz hat einen Hyperfunkspruch aufgefangen. Darin teilt uns jemand mit, daß einer von Renos Informanten eine wichtige Nachricht für uns hat. Richtig?"
    „Richtig", bestätigte der Kommandant. „Gut. Dann frage ich erstens: Wer ist derjenige, der den Funkspruch abgestrahlt hat, und warum hat er es getan? Ich frage zweitens: Warum hat er uns die Information nicht übermittelt? Ich frage drittens: Wer ist Renos Informant? Ich frage viertens: Wenn dieser Informant auf Choca ist, warum gehen wir dann nicht hin zu ihm und fragen ihn, was los ist?"
    Reno Yantill strich sich das verschwitzte Haar aus der Stirn. „Diese Fragen sind berechtigt", erkannte er an. „Erstens: Der Hyperfunkspruch wurde von einem Händler abgestrahlt, der sich uns verpflichtet fühlt. Fitz hat bestätigt, daß dieser Händler einen Kode benutzte, der ihn eindeutig identifizierte. Dieser Mann macht seit Jahren gute Geschäfte mit dem Pfad. Er will seine guten Beziehungen zu der Gangsterorganisation nicht dadurch aufs Spiel setzen, daß er sich klar erkennbar mit uns in Verbindung setzt. Das könnte ihn zu Erklärungen zwingen, die er nicht geben will. Mit anderen Worten - er gehört zu unseren Informanten."
    Die Organisation Drake hatte an vielen Orten im Umfeld der Milchstraße ihre Informanten. Diese hatte sie sich im Lauf der Jahre durch Honorarzahlungen kultiviert. Sie hatte alles nur Erdenkliche für die Informanten getan, um ihnen Rückhalt zu geben und sie davon zu überzeugen, daß sich eine Zusammenarbeit lohnte. Viele ihrer spektakulären Erfolg, verdankten die Drakisten dem Umstand, daß sie wußten, wann und an welchem Ort sie zuschlagen mußten. „Gut, das verstehe ich", sagte Crudan Jars. „Was ist mit Frage zwei?"
    „Sie ist einfach zu beantworten. Dieser Händler war nur ein Kurier. Er selbst kennt die Nachricht nicht. Frage drei: Mein Informant lebt mit seiner Familie auf Choca. Er haßt den Pfad und würde sich sofort gegen ihn erheben, wenn er könnte. Er ist jedoch ebenso machtlos wie alle anderen Bewohner von Choca.
    Unser Mann arbeitet in einem Computerzentrum, und ich vermute, daß er durch seine Tätigkeit an die Information gekommen ist."
    „Dann ist er gezwungen, uns die Information auf Umwegen zukommen zu lassen", bemerkte Crudan Jars. „Kluger Junge", lobte Elva Moran. „Ist jetzt alles klar?"
    „Noch lange nicht", erwiderte der Kommunikationstechniker. „Wie kommen wir an unseren Informanten heran, ohne ihn zu gefährden?"
    „Das wissen wir noch nicht", erklärte Reno Yantill. „Choca ist mit keiner anderen Welt zu vergleichen. Dort haben wir es mit einer Gesellschaft zu tun, in der
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