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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall
Autoren: Unbekannt
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Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses am größten."
    Sie setzte sich seufzend zu ihm an den Tisch. „Reichlich umständlich erläutert", kritisierte sie. „Dennoch habe ich es verstanden. Weiter. Wie arbeitet nun der Maxim-Orter? Vermutlich mit einem Syntron gekoppelt auf statistische Art und Weise. Oder?"
    „Genau", bestätigte er. „Er macht innerhalb einer Sekunde mehrere Millionen Messungen des zu ortenden Objekts, ermittelt aus den Meßdaten die Verteilung der Erwartungswerte und bestimmt das Maximum des Kurvenverlaufs."
    „Wenn ich das alles richtig begriffen habe, müßte der Maxim-Orter aber wesentlich langsamer sein als die herkömmlichen Ortungsgeräte."
    „Das ist er auch", erwiderte Oaks. „Vom Beginn der Messungen an vergeht rund eine Sekunde, bis ein zuverlässiges Ergebnis vorliegt."
    „Eine Sekunde? Für einen Menschen macht das wenig aus."
    „Aber bei der Kopplung von Maxim-Ortern mit automatischen Zielgeräten, bei denen es auf Nanosekunden ankommt, muß der Syntron des Maximex einspringen, um den Zeitverlust zu kompensieren. Übrigens kann auch der Maxim-Orter die Konturen der fremden Raumschiffe, mit denen wir es in letzter Zeit zu tun hatten, nicht erkennen."
    „Du meinst die Phantom-Objekte?"
    „Genau um die geht es", antwortete er. „Wir haben die Daten analysiert, die beim Anflug auf Satrang während der Ortung eines dieser Phantom-Objekte aufgezeichnet wurden. Auf der Basis dieser Ergebnisse ist das neue Ortungsgerät entwickelt worden."
    „Eine tolle Leistung", sagte sie anerkennend. „Nun ja", schwächte er ab. „Es handelt sich eher um eine Modifikation der herkömmlichen Geräte. Immerhin hoffen wir, damit eine genauere Ortung solcher Phantom-Objekte möglich machen zu können, die wir für Raumfahrzeuge eines noch unbekannten Gegners halten."
    „Habt ihr das Gerät schon getestet?" fragte sie. „Nein, noch nicht. Wir hatten leider noch keine Gelegenheit dazu;" Die Tür öffnete sich, und Kavin Cage trat taumelnd ein. Mit blutunterlaufenen Augen blickte er die Wissenschaftlerin an. „Kavin, was ist los?" fragte sie erschrocken.
    Er näherte sich ihr bis auf einige Schritte, begann dann plötzlich zu schreien und warf sich mit ganzer Kraft auf den Getränkeautomaten. Mit beiden Fäusten hieb er darauf ein, trat mit Füßen dagegen und versuchte dann, ihn aus der Wand zu reißen. Tee, Kaffee und Fruchtsäfte ergossen sich auf den Boden, Plastikbecher polterten heraus. „Bist du verrückt geworden?" schrie Hernan Oaks außer sich. „Hör sofort auf."
    Kavin Cage legte sich beide Hände um den Hals und drückte mit aller Kraft zu. Er brach röchelnd zusammen. „Er hat den Verstand verloren", stammelte die Wissenschaftlerin. „Schnell, wir müssen einen Rob rufen."
    Es dauerte nur Sekunden, bis eine syntronisch gesteuerte Medo-Einheit zur Stelle war und sich um Kavin Cage kümmerte. Sie verabreichte ihm eine Spritze, um ihn ruhigzustellen, und ein zweiter Roboter brachte ihn danach in die Medo-Station.
    Ratlos ließ sich Karwen Say auf einen Stuhl sinken. „Das begreife ich nicht", sagte sie. „Was ist nur in ihn gefahren? Ich habe mich eben noch mit ihm unterhalten. Nicht gerade freundlich, aber doch nicht so, daß er einen Grund hätte durchzudrehen."
    „Vielleicht ist in seinem Labor etwas vorgefallen", entgegnete er. „Das sollten wir uns ansehen."
    Sie schüttelte verwundert den Kopf. „In seinem Labor? Ich kann mir nichts vorstellen, was jemanden wie uns bei unserer Arbeit in den Wahnsinn treibt."
    Sie verließen die Messe und wechselten in das Labor über, in dem Kavin Cage gearbeitet hatte. Ihnen bot sich ein Bild der Zerstörung. Der Wissenschaftler hatte auch hier bereits gewütet, bevor er in die Messe gekommen war. „Wir müssen die Kommandantin informieren", sagte Hernan Oaks. „Vielleicht sollten wir auch Atlan rufen."
    „Ist das nicht übertrieben?" fragte Karwen Say. „Kavin ist durchgedreht.
    Damit ist er ein Fall für den Arzt geworden, nicht aber für den Arkoniden."
    „Das sehe ich anders", widersprach der Quantentechniker. „Hier ist mehr passiert, als wir auf den ersten Blick sehen können."
    Er trat auf den Gang hinaus und bediente den nächsten Interkom, um die Kommandantin zu informieren. Zugleich gab er ihr die Empfehlung, Atlan zu rufen, der sich bei Phönix-1 befand, dem Treffund Sammelpunkt des Tarkan-Verbands. „Ich muß ohnehin mit ihm reden", erwiderte sie.
    Oaks kehrte in das zerstörte Labor zurück, im dem
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