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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute
Autoren: Jason Dark
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blendende Laune, was sich auch im Blitzen ihrer Augen zeigte.
    Die hellblaue Jeans, die weiße Bluse und die bunten Blumenweste standen ihr hervorragend. Das Haar hatte sie hochgesteckt und dafür gesorgt, das zwei Klammern die Frisur auch hielten.
    »Komm rein.«
    »Und ob.«
    »Hast du Hunger?«
    Ich lachte und schloss die Tür. »Sagen wir mal so: Muss ich denn Hunger haben?«
    »Keinen gewaltigen, aber es wäre schon besser.«
    »Dann hab ich welchen.«
    »Das dachte ich mir.«
    Ich wollte durchgehen, um dorthin zu gelangen, wo Lady Sarah Goldwyn früher gewohnt hatte, aber Jane schüttelte den Kopf und bat mich in die erste Etage.
    »Äh… zu dir?«
    »Genau.«
    »Und zu Justine!«
    Jane blieb am Beginn der Treppe drehen und drehte sich um.
    »Nein, John, nicht zu ihr.«
    »Warum nicht?«
    »Sie ist nicht da.«
    Ich lachte. »Super. Dann kann ich deine Einladung durchaus nachvollziehen. Mal wieder zu zweit sein, sich einen schönen Abend machen und vielleicht auch…«
    »Augenblick, John. So sieht die Sache nicht aus, deswegen habe ich dich nicht angerufen!«
    »Ach ja, ich erinnere mich. Du hast von einer halb dienstlichen Einladung gesprochen.«
    »So ist es«, erklärte sie und lief leichtfüßig die Stufen hoch. Ich folgte ihr langsamer. Meine gute Stimmung war zwar nicht dahin, aber ich war schon nachdenklicher geworden.
    Jane Collins bewohnte die erste Etage. Zwei Zimmer und ein Bad reichten ihr aus, aber es gab noch einen dritten Raum auf dieser Ebene. Dort hatte sich die ›blonde Bestie‹, die Blutsaugerin Justine Cavallo, eingenistet, zu der wir ein besonderes Verhältnis hatte. Uns verband praktisch eine Hassliebe mir ihr. Normalerweise durften wir uns gar nicht mit ihr abgeben, aber die Knoten des Schicksalsbandes hatten es eben anders gemeint, und so war es dazu gekommen, dass sich Jane das Haus mit dieser Unperson teilen musste.
    Sie war an diesem frühen Abend nicht im Haus, und das sah ich als einen Vorteil an.
    Jane hatte mich erwartet und die entsprechenden Vorbereitungen getroffen. Der Tisch in ihrem Wohnraum war gedeckt, und durch den Spalt des gekippten Fensters drang eine Luft, die schon nach Frühling roch.
    Gekocht hatte Jane nicht. Sie hatte die Fingerfoods von einem Catering Service kommen lassen. Ich konnte wählen zwischen den kleinen Lachs- oder Thunfischschnitten, aber mich auch mit italienischen Antipasti sättigen, wobei mir schon beim Zuschauen das Wasser im Mund zusammenlief und ich tatsächlich Hunger spürte.
    Weiß- und Rotwein standen bereit.
    Ich deutete auf den gedeckten Tisch. »Mal eine Frage, Jane: Wer kommt denn noch?«
    »Niemand!«
    »Ach, das sollen wir alles essen?«
    Sie strahlte mich an. »Klar doch. Ich kann mir vorstellen, dass du seit dem Frühstück nichts mehr zu dir genommen hast.«
    »Da hast du Recht.«
    »Dann setz dich endlich. Ach nein, du kannst vorher noch den Wein einschenken und natürlich auch Wasser.«
    »Gern. Welchen willst du haben?«
    »Ich nehme den weißen.«
    »Dito.«
    Der Wein hatte eine leicht grünliche Färbung und erinnerte mich ein wenig an den Chablis. Aber er stammte aus Italien, wie Jane mir auf meine Frage hin erklärte.
    Die Flasche hatte in einem Kühler gestanden, und als ich den Wein jetzt kostete, konnte ich mir ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen. »Alle Achtung, eine gute Wahl.«
    »Ich weiß ja, was ich uns schuldig bin.«
    »Genau.«
    »Dann greif bitte zu.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Trotz der Fingerfoods hatte Jane für kleine Bestecke gesorgt, denn manche dieser Häppchen waren etwas zu groß geraten.
    Wir aßen, tranken und unterhielten uns auch, doch auf den eigentlichen Grund der Einladung kam Jane Collins nicht zu sprechen.
    Stattdessen frage sie, was ich in den letzten Tagen erlebt hatte, und ich berichtete von meinem letzten Fall, der uns mal wieder mit den Druidenwelt Aibon konfrontiert hatte und ebenfalls mit den Männern in Grau.
    »Ach, gibt’s die auch noch?«
    »Leider.«
    Sie trank einen Schluck Wein. »Manchmal habe ich den Eindruck, dass im Leben alles wieder zurückkehrt.«
    »So sehe ich das auch.«
    Jane deutete auf eine Platte. Dort lagen dünn geschnittene Fleischscheiben mit einer hellen Soße. »Da, du solltest das Vitello tonato probieren. Es ist wunderbar.«
    »Dann nehme ich es doch.«
    Die Detektivin hatte genau meinen Geschmack getroffen. Das zarte Kalbfleisch, die würzige Soße, in der noch Kapern schwammen, dazu das helle Brot – es machte wirklich Spaß, hier
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