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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute
Autoren: Jason Dark
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nicht, aber auch eine private Rache – vor allem unter Vampiren – kann durchaus ausufern und unschuldige Menschen gefährden. Das war der eigentliche Motor, der uns trieb.
    Die Nacht hatte ich bei Jane Collins verbracht, nachdem ich kurz noch mal in meiner Wohnung gewesen war und meine Reisetasche geholt hatte. Dabei hatte ich auch mit Suko gesprochen und ihn über unsere Reise informiert.
    Ich freute mich, dass Jane fahren wollte, und schloss deshalb die Augen. Es gibt ja Menschen, die im Auto nicht schlafen können. Ich gehörte nicht zu dieser Kategorie, und Jane hatte auch nichts dagegen, dass ich die Augen schloss.
    Nach Westen mussten wir, immer nach Westen. Erst über die M40, dann über die A40, auf der es auch zuging voranging, und in der Nähe von Gloucester legten wir die erste Pause ein.
    Bei uns beiden hatte sich der Magen gemeldet. Nach dem Tanken fuhren wir ein Ratshaus an, das wie eine Hütte aussah und auf einem flachen Hügel stand.
    Als wir ausstiegen, tat uns die kühle Luft gut. Nur wurden wir von einem leichten Dunst umweht, der sehr schnell zu einem Nebel werden konnte, denn der Westen galt als recht neblige Gegend.
    Jane gähnte und sagte dabei: »Jetzt brauche ich erst mal einen großen Kaffee.«
    »Und was dazu?«
    »Egal – und wenn es Kuchen ist. Bring irgendwas. Ich suche inzwischen schon einen Platz.«
    Ich konnte mich selbst bedienen. Zwei große Tassen mit Kaffee stellte ich auf ein Tablett und suchte nach einigen Sattmachern. Jane aß auch gern so etwas wie Müsli. Das fand ich in kleinen Schüsseln, die auf Eis standen. Die Raststätte gehörte zu einem Fastfood-Konzern. Ich entschied mich für Rührei und Toast.
    Jane schaute auf das Tablett, als ich mich ihr gegenüber niedergelassen hatte.
    »Müsli, nicht?«
    »Ist für dich.«
    »Danke.«
    Zuerst beschäftigten wir uns beide mit dem Kaffee. Jane rieb einige Male ihre Augen, und sicherlich war sie froh, dass ich das Steuer bald übernehmen würde. Wir aßen schweigend, aber unsere Gedanken beschäftigten sich mit dem Problem Justine Cavallo.
    »Hoffentlich dreht sie nicht durch«, sagte Jane.
    Ich hob die Schultern. »Du kennst sie besser.«
    »Wieso?«
    »Sie wohnt schließlich bei dir.«
    »Klar, du Held. Sie wohnt bei mir. Aber wir leben nebeneinander her. Ihr Wohnen gleicht immer noch einer Erpressung. Das hat sich in meinem Kopf zumindest festgesetzt. Aber das nur nebenbei. Ich kann mir vorstellen, dass sie Rache nehmen will. Und wenn Vampire das tun, John, geht das auch uns etwas an.«
    »Fragt sich nur, wer die Personen sind, an denen sie sich rächen will. Vielleicht sind es Menschen, wahrscheinlicher aber…«
    »Du denkst an Vampire oder andere Monster?«
    »Jep!«
    Jane winkte ab. »Weißt du, John, ich bin einfach zu müde, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich bekomme heute nichts in die Reihe. Das sieht anders aus, wenn ich geschlafen habe.« Sie schob mir den Autoschlüssel über den Tisch zu.
    »Sollen wir den Rest der Strecke denn durchfahren, Jane?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, John. Ansonsten kannst du mich wecken, dann fahre ich weiter.«
    »Nein, nein, das schaffe ich schon.«
    Sie schaute aus dem bis zum Boden reichenden Glasfenster und reckte dabei die Arme. »Alles klar, eine zweite Tasse Kaffee brauche ich nicht. Lass uns fahren.«
    Ich musste noch meine Tasse leeren. Den Rest des Rühreis ließ ich auf dem Teller.
    Auf dem flachen Hügel war es windig, und ich hoffte darauf, dass dieser Wind auch den leichten Dunst vertreiben würde, damit wir schnell vorankamen.
    Noch immer war ich mir nicht sicher, ob wir richtig handelten, aber das würde sich am Nachmittag herausstellen. Gewappnet und auf alles eingestellt waren wir…
    ***
    Ein kühler Hauch strich durch das Zimmer, verschonte auch das Bett nicht und berührte das Gesicht des schlafenden Jungen.
    Nach dem zweiten Mal erwachte Linus Hill. Er blieb aber noch liegen und zog erst mal die Decke fester um sich. Die Augen schloss er nicht wieder. Er musste erst mal mit sich selbst zurechtkommen, denn er hatte verdammt tief geschlafen.
    Der kalte Hauch irritierte ihn. Von der Tür her konnte er nicht kommen.
    Blieb nur das Fenster.
    Der Gedanke sorgte dafür, dass er richtig wach wurde. Er setzte sich im Bett auf. Automatisch fiel sein Blick nach vorn, wo sich auch das Fenster befand.
    Von dort wehte die Kühle gegen ihn. Die Nacht war vorbei, im April wurde es früher hell, und so sah er, dass der Morgen dabei war, die Dunkelheit zu
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