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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute
Autoren: Jason Dark
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vertreiben.
    Darüber dachte er nicht näher nach. So etwas gehörte zum normalen Ablauf des Lebens. Etwas anderes war für ihn wichtiger und bereitete ihm auch Sorgen.
    Der kühle Hauch wehte durch das Fenster, das nicht mehr ganz geschlossen war. Spaltbreit stand es offen, aber er war sicher, dass er das Fenster geschlossen hatte. Er war auch in der Nacht nicht mehr aufgestanden, um es zu öffnen. Etwas lief hier quer und stimmte nicht.
    Schlagartig fielen ihm auch die Ereignisse der vergangenen Nacht wieder ein, die er nur als Albtraum bezeichnen konnte.
    Er dachte an Justine, aber auch an die drei anderen Vampire, die es hier im Ort geben sollte, und er spürte gleichzeitig das beruhigende Gewicht des Kreuzes auf seiner Brust.
    Das alles erklärte nicht, warum das Fenster nicht geschlossen war.
    Man hatte es von außen geöffnet, und natürlich stieg sofort ein schrecklicher Verdacht in ihm hoch.
    Im Haus herrschte noch Ruhe. Draußen hatte der Nebel stark an Dichte verloren. So konnte er wieder die Büsche im Garten sehen und auch die beiden Obstbäume.
    Mit einem unguten Gefühl im Bauch stieg der Junge aus dem Bett.
    Er ging zum Fenster und schaute es sich aus der Nähe an.
    Ja, man hatte es von außen aufgehebelt. Jemand war also in der Nacht eingestiegen.
    Jetzt rannen wieder die Schauer über seinen Rücken. Die Furcht war zu einem heißen Nagel geworden, der sich unsichtbar in seine Brust gedrängt hatte.
    Wer ist in meinem Zimmer gewesen?
    Die Frage machte ihm Angst, und wenn er an die mögliche Antwort dachte, fürchtete er sich noch mehr.
    Es war klar, dass er jetzt seine Eltern einweihen musste. Aber was sollte er ihnen sagen?
    Linus wusste es nicht. Er drehte dem Fenster den Rücken zu und ging wie ein Schlafwandler zu seinem Bett zurück. Mit seinen Gedanken war er ganz woanders.
    Da zuckte er zusammen, weil er mit dem rechten nackten Fuß gegen die noch immer vor dem Bett stehende Kiste gestoßen war.
    Linus fluchte, ließ sich auf das Bett fallen, winkelte sein rechtes Bein an und rieb sich seinen großen Zeh, denn der hatte am meisten mitbekommen.
    Er wusste noch immer nicht, wie er sich seinen Eltern gegenüber verhalten sollte. Sie würden natürlich merken, dass mit dem Fenster etwas nicht stimmte. Da war es vielleicht besser, wenn er hinging und es richtete, damit man nicht sah, zumindest nicht auf den ersten Blick, was damit passiert war.
    Ja, das war eine Möglichkeit. Er wollte aufstehen und in seine Pantoffeln schlüpfen.
    Es blieb beim Vorhaben, denn sein Blick war in die offene Kiste gefallen.
    Dort lag etwas.
    Nicht mehr seine Figuren, sondern etwas Helles, Rundes und leicht Glänzendes.
    Der Junge konnte sich noch keinen Reim darauf machen. Er war auch nicht so abgebrüht, dass er mit dem Schlimmsten rechnete.
    Nur misstrauisch geworden beugte er sich nach vorn, senkte den Kopf weiter – und sah das Ungeheuerliche.
    Er wollte schreien.
    Es ging nicht!
    Sein Körper hatte sich innen und auch außen in Eis verwandelt.
    Das Gesicht des Jungen glich einer Maske, in der all der Schrecken festgeschrieben stand, den er in diesem wirklich ungeheuerlichen Augenblicken erlebte.
    Ein Einbrecher war in der Nacht zu ihm gekommen. Er hatte nichts gestohlen, sondern etwas gebracht.
    Den Kopf von Terence Dalton!
    ENDE
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