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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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sehen, und fürchteten nichts.
    In strenger Auslese wurden nur die Besten für
würdig befunden, die Bezeichnung »X-RAY« oder »X-GIRL« zu tragen.
    Achmed Chachmah bekam die Deckbezeichnung
X-RAY-18.
    Wie alle Agentinnen und Agenten war er unter
besonderen Bedingungen geschult und trainiert und ging unkonventionell an jeden
Fall heran.
    Aber das war noch nicht alles.
    Mit Chachmah hatte es noch seine
Besonderheit.
    Der Araber verfügte über die seltene Gabe der
Telepathie. Er konnte auf geistigem Weg Gedankeninhalte anderer Personen
erfassen, oft über große Entfernungen hinweg. Dies war eine entscheidende Hilfe
für die ungewöhnliche Arbeit, die er zu leisten hatte, und genau diese Gabe war
es, die ihn in der Nacht förmlich aus dem Bett getrieben hatte. Er war
plötzlich aufgewacht und hatte die Not und Verzweiflung eines Menschen gespürt,
den er am Abend kennenlernte und mit dem er sich stundenlang unterhalten hatte:
Hasan Kalomak aus Bagdad.
    Achmed Chachmah alias X-RAY-18, der aus
privaten Gründen in Vasfahan im Irak weilte, war auf einmal ganz sicher, daß
Hasan in großer Gefahr schwebte. Hasan Kalomak schrie geistig um Hilfe und
erlitt unsägliche Qualen. Chachmah, der die telepathische Verbindung zu dem
Hilfesuchenden entdeckt hatte, war augenblicklich aus dem Bett gestiegen, hatte
sich angezogen und war sofort mit dem schweren amerikanischen Straßenkreuzer
hierher gefahren. Der Mietwagen, ein Cadillac, weiß und chromblitzend, stand
draußen vor der Tür.
    Wie alle Agentinnen und Agenten der PSA hielt
Chachmah sich an einem Ort immer nur kurze Zeit auf. Er mußte beweglich sein
und bediente sich stets eines Mietwagens, diesmal auch während seines privaten
Besuches in Vasfahan.
    »Ich hatte plötzlich ein so ungutes Gefühl«,
sagte Chachmah mit klarer Stimme. Die Wahrheit, wie er wirklich auf die Idee gekommen
war, loszufahren, konnte er nicht sagen. Aber die Art, wie er seine Erklärung
vorbrachte, war von der Wahrheit gar nicht allzu weit entfernt. »Ich mußte?
einfach losfahren und hierher kommen. Der Gedanke, daß im Haus etwas passiert
war, ließ mich nicht mehr schlafen ...«
    Ali Akman musterte aufmerksam sein Gegenüber.
»Dein Gefühl, Achmed, hat dich nicht getrogen. Hier ist etwas passiert...«
    »Was?« Der nächtliche Besucher überblickte
die ängstlich auf der Treppe und im Flur stehenden Menschen.
    »Wir hatten einen Dschinn im Haus ... Lach
uns nicht aus !« fügte Akman schnell hinzu, noch ehe Chachmah
eine Bemerkung machen konnte. »Es ist so, wie ich sage. Jede andere Erklärung
muß verblassen. Es sei denn, daß Hasan Kalomak in dieser Nacht den Verstand
verloren hat. Wenn du gute Nerven hast, dann komm mit. Ich will dir etwas
zeigen ...«
    Akmans Stimme klang nicht mehr so gepreßt.
    Er war sichtlich froh, daß Chachmah einen
guten Eindruck machte, ruhig und überlegen wirkte. Diese Eigenschaft übertrug
sich auf sie. Achmed Chachmah war zum Glück nicht von dem dämonischen Geist
besessen, der mit Hasans Körper gewütet hatte und sich nun irgendwo im Haus
oder der näheren Umgebung verstecken mußte.
    Kaum war Achmed Chachmah ins Haus getreten,
huschten die anderen, die seine Ankunft noch mitbekommen hatten, hinaus in die
Nacht.
    Akbar Manod; der Hausherr, zeigte dafür
Verständnis.
    Sie hatte alle Angst, daß der Dschinn sich
noch mal bemerkbar machte. Wie und wann der böse Geist in Erscheinung trat,
wußte schließlich niemand von ihnen.
    Die Nacht war mild. Die meisten wollten sie
im Freien verbringen und bei Tagesanbruch nach Hause zurückkehren.
    Der Teppichhändler versuchte seine Gäste auch
gar nicht zu überreden. Es war ihm selbst unheimlich, im eigenen Haus zu
bleiben. Und als Ali Akman den beunruhigten Besucher in die Küche führte, um
ihm die schrecklich zugerichtete Leiche zu zeigen, traf Akbar Manod alle
Vorbereitungen zur Evakuierung der Bewohner.
    Fatima, seine Lieblingstochter, war wieder
bei Bewußtsein, weinte still vor sich hin. Seine Söhne und seine Frau verließen
hinter den Gästen, die fluchtartig das Haus geräumt hatten, ihre Zimmer und
waren froh, keine unheimlichen Stimmen, keine unerklärlichen, sirenenhaften
Gesänge zu hören und keine außergewöhnlichen Regungen in sich zu verspüren. Sie
waren froh, daß kein Wind aufkam, der die Nähe des Dschinns dokumentiert hätte.
    Achmed Chachmah und Ali Akman hielten sich
als Letzte im Haus auf. Mit jeder Minute, die Ali in der Nähe der Leiche
verbrachte, wurde er unruhiger.
    Er kratzte sich
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