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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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hell schimmernde Gestalt, die
mitten im Zimmer vor ihm stand.
    Sie trug ein weißes Gewand, das ihren zarten,
feingliedrigen Körper wie ein Hauch bedeckte. Das Gewand war durchsichtig.
    Eine junge Frau mit langem, schwarzem Haar
und einer goldenen Spange darin stand hochaufgerichtet und lächelnd vor ihm.
    Sie war wunderschön. Eine Erscheinung wie aus
dem Märchen, und sie war bestimmt nicht älter als zweiundzwanzig oder
dreiundzwanzig. Ein blutjunges Ding, dessen Anblick ihn faszinierte.
    Sie sah aus wie eine Tempeltänzerin.
    Achmed Chachmah wußte sofort, daß diese Frau
nicht ins Haus gehörte, daß sie nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten
teilgenommen hatte.
    Sie war eine Erscheinung - aus einer anderen
Zeit!
     
    *
     
    »Noch eine Straße weiter, Fans. Dann sind wir
auch schon da ...« Der Mann, der das sagte, war breitschultrig, zwei Meter
groß, stiernackig und versehen mit einem roten Vollbart und rotem Haupthaar.
Dieser Mann war nicht zu übersehen und hob sich aus der Masse ab. »Das
Restaurant wurde vorgestern eröffnet. Die Steaks sollen groß sein wie
Klodeckel...«
    »Und hoffentlich nicht so schmecken,
Brüderchen«, warf der Begleiter ein, der links neben ihm auf dem breiten Gehweg
ging. Dieser Mann war ebenfalls großgewachsen, ein sportlicher Typ, blond und
besaß eisgraue Augen. Er bewegte sich mit federndem Gang, und um seine Lippen
spielte ein amüsiertes Lächeln, als er das sagte.
    Der Vollbärtige gab ein leises Murren von
sich. »Wenn du meinst, Towarischtsch, daß du mir den Appetit verderben kannst,
hast du dich gewaltig in den Finger geschnitten. Für dich kann’s dort
allerdings Schwierigkeiten geben .«
    »In welcher Beziehung ?« wollte der Blonde wissen.
    »Sie bieten im >Gourmet< das Beste aus
Küche und Keller an. Ob sie Mineralwasser und Limonaden damit meinen, bezweifle
ich allerdings .«
    Bei den beiden, von denen man meinte, daß sie
sich nicht riechen konnten, befand sich noch eine dritte Person, eine Frau, die
mit einem Wort als Klasse bezeichnet werden konnte, und nach der sich die
Männer umdrehten.
    Es war Morna Ulbrandson, die attraktive
Schwedin, langbeinig, blond und mit nixengrünen Augen, die mit der Farbe ihres
raffiniert geschnittenen, weitschwingenden Kleides harmonierten.
    Die drei Freunde - Larry Brent, Iwan
Kunaritschew und Morna Ulbrandson - waren an diesem Abend in New York zusammen,
und der Russe hatte sie eingeladen in das neue Restaurant. Wie immer in der
Welt, in der er herumkam wie ein Globetrotter, ein neues Lokal eröffnet wurde -
wenn es einer wußte, dann Iwan Kunaritschew. Er hielt sich im Abo eine
Fachzeitschrift, in der die lukullischen Tempel gebührend beschrieben wurden.
So war es kein Wunder, daß er stets auf dem laufenden war.
    Sie waren durch einige Geschäftsstraßen
gebummelt, wo Morna die neuesten Auslagen betrachtet hatte, und waren dann auf
den Broadway gestoßen.
    Dort, wo früher eine Bar für intime Kontakte
bestand, war jetzt ein neues Restaurant, zwar nur klein mit zehn Tischen, aber
so eingerichtet, daß es aussah, wie das ganz private Speisezimmer in einem
Fürstenschloß.
    Mehr als dreißig Personen zur gleichen Zeit
fanden hier nicht Platz.
    Vier Tische waren besetzt und standen
beisammen, weil eine ganze Gesellschaft sich versammelt hatte.
    Es handelte sich nicht um Amerikaner.
    Die Männer und Frauen kamen aus arabischen
Ländern. Offenbar wurde eine Familienfeier veranstaltet.
    Larry, Iwan und Morna, an einem Ecktisch in
unmittelbarer Nähe, bekamen von der lebhaft geführten Unterhaltung, die in
irakischer Sprache geführt wurde, einiges mit.
    Sie verstanden zumindest soviel, daß es sich
um Angestellte der irakischen Botschaft handelte, die einen neuen Mitarbeiter
begrüßten, der hier seinen Einstand feierte.
    Die drei Freunde studierten aufmerksam die
reichhaltige, viersprachig gedruckte Speisekarte, die den Umfang einer
Broschüre hatte. Es gab allein sechzig verschiedene Steak-Arten. Kunaritschew
nahm sich besonders diese Seite eingehend vor, verglich die verschiedenen
Gewichtsangaben und blieb schließlich bei einem hängen, das als »Riesen-Steak«
bezeichnet wurde.
    Morna studierte die Seite mit den
umfangreichen Salattellern. Beiläufig bekam sie Weiteres von der Unterhaltung
am Nebentisch mit.
    Es war die Rede von arabischer Magie und von
Dschinns, und der junge Botschaftsangestellte, der seinen Einstand feierte,
schien darüber besonders viel zu wissen. Er behauptete, kürzlich einen Mann
kennengelernt zu
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