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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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Schnelligkeit
und in solcher Aufregung ab, daß im nachhinein die einzelnen Abläufe nur noch
schwer zu rekonstruieren waren.
    Der Dolch flog in hohem Bogen durch die Luft,
über die festlich gedeckte Tafel hinweg, an der nun alles durcheinanderschrie
und wild gestikulierend aufsprang.
    Zwischen Morna und der Fremden entwickelte
sich erst gar nicht ein regelrechtes Handgemenge, und Larry Brent und Iwan
Kunaritschew, die ebenfalls wie die Wiesel um den Tisch herumgekommen waren,
fanden keine Gelegenheit mehr, einzugreifen.
    X-GIRL-C fiel nach vorn, direkt in die Arme
der schönen Unbekannten, die vor aller Augen einen
verabscheuungswürdigen Mord begangen hatte.
    Die Wand, gegen die die Unbekannte taumelte
und Morna mit sich zog, schien eine Sekunde durchsichtig zu werden.
    Die Gestalt der Fremden löste sich auf wie
ein Nebelstreif unter der Sonne.
    Morna merkte noch, daß sie den Halt verlor,
daß der Schwung zu heftig ausfiel und eigentlich dort, wohin sie taumelte, gar
kein Raum mehr war.
    Sie rutschte in die Wand wie in eine
Nebelbank, die nicht aus fester Materie bestand.
    Nicht nur die Fremde Araberin in dem weißen
Gewand verschwand - nein, auch die Schwedin.
    Beide Frauen lösten sich auf, als hätte es
sie nie gegeben!
     
    *
     
    Aber daß dies alles keine Fata Morgana und
keine Halluzination und keine Massensuggestion war, bewiesen die schrecklichen
Spuren, die zurückgeblieben waren.
    Zwei Männer kümmerten sich um Banir.
Telefonisch wurde ein Arzt ins »Gourmet« bestellt.
    Aber noch ehe der Mediziner eintraf, stand
fest, daß er nichts mehr für den jungen Mann tun konnte.
    Der war tot.
    Einer der beiden Stiche war tödlich gewesen,
hatte ihm von hinten das Herz durchbohrt.
    In dem kleinen Lokal, das der Inhaber sofort
schließen ließ, ging es zu wie in einem Bienenschwarm.
    Die Polizei war verständigt und traf wenige
Minuten nach der Bluttat ein.
    Larry und Iwan waren in der Zwischenzeit
nicht untätig gewesen.
    Sie hatten die Wand, in der Morna und die
Mörderin verschwunden waren, unter die Lupe genommen, ohne eine geheime
Tapetentür oder dergleichen zu entdecken.
    Schon in diesem Stadium war ihnen klar, daß
Banir und auch Morna Opfer eines dämonischen Angriffs wurden. Kein Mensch aus
Fleisch und Blut konnte durch feste Wände gehen. Ein Geist war aufgetaucht, um
Banir zu töten, und der gleiche Geist hatte Morna mitgenommen.
    Aber - wohin?
    Sie hielt sich in keinem Hinterzimmer auf und
lief nicht ziellos und benommen durch die Straßen ...
    Die Polizei und der Captain der
Mordkommission stellten viele Fragen. Was sie zu hören bekamen, ergab keinen Reim.
    Larry sprach wenig später mit dem Captain.
Sie kannten sich gut, und dem Mann war klar, daß so, wie die Dinge lagen, die
PSA nicht anders konnte, als sich der Sache anzunehmen.
    Das Mordinstrument wurde sichergestellt und
kam schon eine Viertelstunde nach den Ereignissen in ein Labor der PSA, um dort
untersucht zu werden.
    X-RAY-1 wurde informiert. Dabei stellte sich
heraus, daß nicht nur sie Neuigkeiten für ihn, sondern er auch Neuigkeiten für
sie hatte.
    »Ein seltsames Zusammentreffen von
Ereignissen«, sagte X-RAY-1 nachdenklich und mit ernster Stimme. »Es ist erst
zwei Minuten her, seit sich Achmed Chachmah aus Vasfahan, das liegt in der Nähe
von Badgad, über Funk bei mir gemeldet hat. Er hat mir eine seltsame Geschichte
erzählt, in der ebenfalls von einem Dschinn und einem grauenhaften Mord die
Rede war. Und - von einer wunderschönen jungen Dame, der er in einem Zimmer des
menschenleeren Hauses von Akbar Manod begegnete ... In dem Moment, als er sie
ansprechen wollte, löste sie sich auf und ihm wurde klar, daß er eine
Geistererscheinung erlebt hatte.«
    »Wie sah die Frau aus, Sir ?« wollte Larry sofort wissen.
    Er hatte das Restaurant verlassen und hielt
sich in dem handtuchschmalen Korridor auf, in dem die Türen des Waschraumes und
der Küche mündeten. Hier hinten lag auch das Fenster zu einem finsteren
Innenhof, in dem zwei Lagerschuppen standen. Hier war er ungestört von dem
allgemeinen Durcheinander und konnte ohne neugierige Blicke und Ohren das
Gespräch mit dem geheimnisvollen Leiter der PSA führen.
    Die Beschreibung der Fremden, die Achmed
Chachmah tausende von Meilen entfernt inzwischen übermittelt hatte, ließ Larry
Brent den Atem anhalten.
    »Der Geist, Sir, den mein Kollege Achmed in Vasfahan
gesehen hat, ist identisch mit der Mörderin, die Banir Shaikars Leben
ausgelöscht hat .«
     
    *
     
    Die Leiche
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