Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
damit ich weiß, wo du bist, oder sag
mir, wo ich dich suchen muß. Ich werde dich herauspauken, in jedem Fall.
    »L-a-r-r-y!« Langgezogen und schaurig hörte
es sich an.
    War das wirklich Morna - oder narrte ihn
jenes Geistwesen, das in Gestalt einer schönen Frau in diese Welt gekommen war,
um zu morden?
    Geräusche, Stimmen, Schreien, das liebliche
Singen verführerischer Frauen ... das alles gehörte zum Wesen eines Dschinns.
    Er machte sich oft durch Laute bemerkbar -
und konnte damit den Verstand dessen, der sie hörte, verwirren.
    Larrys Miene wurde hart. »Zeig dich, Dschinn!
Wenn auch du mein Leben willst, dann fordere es. Aber zeig dich in deiner
wahren Gestalt !«
    Gelächter ertönte, dann folgte ein Brausen,
als ob der Schacht, in dem der Aufzug stand, von einem wilden Orkan durchtobt
würde.
    Es knackte und ächzte in den Wänden, und es
hörte sich an, als würden zahllose Finger von außen gegen den Lift trommeln.
    Larry - noch halb in der Fahrstuhlkabine
stehend - legte die Hände gegen die Wände und fühlte das Klopfen, Pochen und
Vibrieren, das der Wind verursachte.
    In das Kichern und Wispern zahlloser Stimmen
mischte sich immer wieder die eine, die Morna zu gehören schien.
    »Du mußt mich h-e-r-a-u-s-h-o-l-e-n,
L-a-r-r-y! Allein schaffe ich es n-i-c-h-t. Hilf mir! So h-i-l-f mir doch!«
    Die letzten Silben gingen über in
angsterfülltes Schreien.
    Larry war von den Lauten, von dem Brausen des
Windes und der Stimme seiner Kollegin so gefangen, daß er zu spät erkannte,
woher die Gefahr für Leib und Leben drohte.
    Die Lifttür glitt zu.
    Das war noch normal. Vielleicht war im
Hauseingang jemand gekommen, der den Aufzug nach unten holte.
    Larry drückte geistesgegenwärtig den Knopf
der Etage, wo der Lift stand, in der Hoffnung, daß sich die Tür noch mal
öffnete.
    Aber etwas ganz Ungewöhnliches und völlig
Unerwartetes und Unlogisches passierte, statt dessen.
    Der Lift zog mit scharfem Ruck an.
    Das passierte sonst nie. Er setzte sich stets
sanft gleitend in Bewegung.
    Wie von einer Rakete getrieben, schoß der
Aufzugskorb in die Höhe. Rasend schnell leuchteten die Lichter der Etagen auf,
die der Lift passierte.
    Larry fühlte förmlich den Ruck, den die
scharfe Beschleunigung verursachte.
    Die Fahrstuhlkabine sauste bis in den
obersten Stock, wurde scharf gebremst, und X-RAY-3 stand schon auf dem Sprung
in der Erwartung, daß sich im nächsten Moment die Tür öffnen würde.
    Statt dessen war ein heller,
peitschenähnlicher Knall zu hören.
    Durch die Kabine ging ein Stoß und kaum, daß
sie zum Halten gekommen war, setzte sie sich schon wieder in Bewegung.
    Aber abwärts! Und in welchem Tempo!
    Die Geschwindigkeit erhöhte sich
atemberaubend.
    Mit ungeheurem Tempo schoß die
Fahrstuhlkabine in die Tiefe.
    Sie war außer Kontrolle ... Der Knall vorhin,
wurde Larry klar, bedeutete, daß das Stahlseil aus dem Führungsrad gesprungen -
oder gerissen war.
    Der Fahrkorb sauste unaufhaltsam in die Tiefe
und reagierte auf keinen Knopfdruck mehr.
    Der Dschinn wollte Larry Brents Leben!
     
    *
     
    Als sie zu sich kam, wußte sie im ersten
Moment nicht, wo sie sich befand.
    Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C schlug die
Augen auf und fühlte sich wie gerädert.
    Sie richtete sich auf und meinte im ersten
Moment im Bett eines Hotels zu liegen. Ihre Hand zuckte mechanisch zur Seite,
auf der Suche nach einem Lichtschalter.
    Aber die Agentin lag weder in einem Bett,
noch stand neben ihr ein Nachttisch mit einer Lampe.
    Die Schwedin lag auf rauhem, festen Grund.
Sämtliche Glieder taten ihr weh.
    Ihr erster Gedanke war: Wo bin ich hier, und
wie komme ich hierher?
    Ihre Erinnerung war getrübt, und sie zermarterte
sich das Gehirn.
    Sie versuchte in der Dämmerung, die sie
umgab, etwas zu erkennen.
    Unruhig blakendes, schwaches Licht fiel ihr
auf, das dämmriges Halbdunkel bewirkte.
    Die Wände, die sie umgaben, waren braun wie
Lehm.
    Unwillkürlich tastete sie diese Wände ab und
stellte fest, daß es sich tatsächlich um Lehm handelte.
    Morna Ulbrandson erhob sich. Der Raum, in dem
sie sich befand, war niedrig, und sie mußte den Kopf einziehen, um nicht
anzustoßen.
    Als sie stand, erkannte sie auch, daß die
Wände nicht im Lot Waren - Sie standen schräg, und die Kammer, in der sie wach
geworden war, wirkte auf seltsame Weise perspektivisch verzerrt. Es schien, als
wäre der ganze Raum in sich gedreht. Sogar der Boden stand leicht schräg, und
der Gedanke, daß der unbekannte Ort, an dem sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher