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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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im Nacken und trat nervös von
einem Bein aufs andere.
    X-RAY-18 zog die Decke wieder über die Leiche
und richtete den Blick auf den jungen Ehemann.
    »Du solltest deine Frau in dieser Nacht nicht
allein lassen, Ali. Sie sehnt sich nach dir und hat Angst. Geh zu ihr...«
    Akman nickte. »Dann komm mit«, sagte er
erleichtert.
    Achmed Chachmah schüttelte den Kopf. »Ich
werde hier bleiben .«
    Ali Akman riß Mund und Augen auf. »Hier ,..
bei dem Toten ... ganz allein ... in dieser Nacht?«
    »Ja. Ich möchte mich im Haus etwas umsehen.
Ich nehme an, daß Akbar Manod nichts dagegen einzuwenden hat .«
    »Aber - das kannst du nicht tun !« Akman sah aus, als stünde ein leibhaftiger Geist vor ihm.
    »Und aus welchem Grund sollte ich es nicht
tun ?«
    »Es ist gefährlich, hier zu bleiben .«
    »Vielleicht für die Familie. Wenn es ein
Dschinn ist, dann hat ihn absichtlich einer auf euch gehetzt. Akbar Manod hat
Feinde .«
    »Wir sind alle bedroht. Ich glaube nicht, daß
der Dämon sich eine bestimmte Person ausgesucht hat. Es war ein Zufall, daß es
Hasan erwischte. Ebenso gut hätte es ein anderer Gast oder ein Angehöriger der
Familie sein können. Hasan hat ihn zuerst gesehen ... oder gespürt. Jeder von
uns kann der nächste sein. Der Dschinn ist noch im Haus. Ich kann es nicht
verantworten, dich allein zurückzulassen, Achmed .«
    »Ich werde aufpassen. Sobald ich etwas
Ungewöhnliches merke, werde ich fliehen .«
    »Nein, kommt nicht in Frage. Laß die Nacht
verstreichen. Wir sehen uns dann später in allen Räumen um. Bei Tageslicht.«
    Ali Akman wollte hart bleiben, und Achmed
Chachmah wußte, daß er gegen den Willen seines Gesprächspartners nicht in
diesem Haus hätte bleiben können, um die strengen Gesetze der Gastfreundschaft
nicht zu verletzen.
    Doch es bedurfte nicht seiner weiteren
Überredungskunst.
    Das eingetretene Ereignis enthob ihn weiterer
Bemühungen.
    In den oberen Räumen des Hauses vernahm man
ein rätselhaftes, unheimlich klingendes Singen und Raunen.
    Akman und Chachmah blickten sich an.
    »Der Dschinn!« Der PSA-Agent verlor keine
Sekunde, stürmte los und jagte über die Treppe nach oben.
    Türen schlugen und unheimliche Geräusche, die
ein Mittelding zwischen menschlichen Stimmen und tierischen Lauten waren,
erfüllten die Luft.
    »Bleib zurück, Achmed !« brüllte Akman, blaß und schweißbedeckt. »Wir müssen uns etwas einfallen lassen,
um seinen Zorn zu besänftigen. Es geht nicht, ihn mit bloßen Händen zu fangen .«
    Das wußte niemand besser als Achmed Chachmah.
    Wenn hier wirklich ein Geist sein Unwesen
trieb und Menschen an Leib und Leben bedrohte, dann mußten einige hochsensible
Dinge in Gang gesetzt werden, um dem Dschinn den Garaus zu machen. Und das war
wahrhaftig nicht einfach.
    Nur wer bestimmte Rituale und
Beschwörungsformeln beherrschte, wer mit der alten arabischen Zauberei und
Magie vertraut war, konnte es riskieren, dem Dschinn eine Falle zu stellen.
    Dschinns konnte man überall hineinbannen - in
Lampen, Flaschen, Krüge, Steine, in Bäume, Tiere und Pflanzen. Vorausgesetzt,
es gelang, den launigen und gefährlichen Geist zu überlisten.
    An alle diese Dinge dachte Achmed nur am
Rand.
    Er wußte, daß er viel riskierte. Aber nur
wenn er bereit war, der Gefahr, die in diesem Haus entstanden war, ins Auge zu
sehen, gab’s vielleicht eine Möglichkeit, sie zu bannen.
    Auf dem Weg nach oben nahm Chachmah
kurzerhand einen Krug vom Fenstersims. Der Araber war Kenner der Mythen,
Legenden und urwelthaften Gefahren aus der jahrtausendealten Geschichte seines
Volkes. Er kannte auch einige magische Formeln, um Dschinns abzuwehren. Er war
allerdings kein Magier, und es kam ganz darauf an, wie alt und wie stark die
dämonische Wesenheit war, die hier in Erscheinung getreten war und Hasan
    Kalomaks Leben nahm.
    Chachmah erreichte das Ende der schmalen
Treppe.
    Die Tür vor ihm, nur zwei Schritte entfernt,
wurde im gleichen Augenblick heftig zugeworfen.
    Chachmah spürte den kühlen Luftzug, der sein
Gesicht streifte.
    Der Araber zögerte nicht, die Klinke
herabzuschlagen und die Tür nach innen zu treten.
    Seine Hand zuckte gleichzeitig nach dem
Lichtschalter.
    Elektrisches Licht und Sonne mochten Geister
nicht, gleich welcher Herkunft sie waren. Da machten auch Dschinns keine Ausnahme.
    Statt der erwarteten Helligkeit blieb es
jedoch finster. Die Deckenlampe ging nicht an.
    Achmed Chachmahs Augen, schon an das dämmrige
Halbdunkel im Haus gewöhnt, erfaßten jedoch eine
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