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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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vorgesehen und durfte offiziell
nichts von seiner >Dschinnjagd< verlauten lassen. Mich hatte er
eingeweiht. Er war den Geheimbündlern auf der Spur, die sich den
beziehungsreichen Namen der >Ersten, die ihn sahen< gegeben haben.
    Das war vor zweieinhalb Jahrtausenden eine
Verbindung von Dämonenanbetern und Geisterbeschwörern. Sie hatten große Macht
und forderten von der Bevölkerung enorme Blutopfer. Brutal und hart gingen sie
vor, um den mächtigen Dschinn, den sie anbeteten und von dem sie Macht über die
Welt erwarteten, günstig zu stimmen.
    Banir wollte den Kampf im geheimen gegen die
Sekte führen, die - wie er herausgefunden hatte - tatsächlich existierte und im
Besitz von Gegenständen war, mit denen sich Zauberei betreiben ließ.
    Aus der Ferne wollte er die Fäden ziehen.
    Aber dazu haben sie ihn nicht kommen lassen.
    Sie haben einen Rachegeist geschickt, der ihn
vor unser aller Augen ermordet hat.
    Nun sollte ich als Mitwisserin noch an die
Reihe kommen, auf raffiniert eingefädelte Weise. Die Kraft in dem Krug sollte
meine Lebensenergie langsam auffressen. Ich fühlte mich so unglaublich
schwach...«
    »Ich hoffe, daß Sie jetzt, wo der Krug
zerstört ist und die geistige Kraft des Dschinns keine Heimstatt mehr hat,
wieder zu Kräften kommen .«
    Sie nickte, »Ich spüre, wie sich meine Kräfte
bereits regenerieren, Mister Kunaritschew .«
    »Das freut mich, Towarischtschka. Dann
sprechen Sie bitte weiter, wenn es Sie nicht über Gebühr anstrengt. Sagen Sie
mir alles, was Sie wissen .«
    »Ich habe es Ihnen bereits gesagt. Eben....«
    »Das kann noch nicht alles gewesen sein! Was
wissen Sie noch über die Rätselsekte, über den Tempel, in dem sie ihre
verschwörerischen Versammlungen abhielten ... Da braut sich etwas über unseren
Köpfen zusammen. Je eher wir die Ursache der Gefahr erkennen, je früher wir
wissen, wer dahintersteckt, desto größer ist die Chance, sie einzudämmen. Wer
war der Mann in Bagdad, von dem Banir Shaikar in der Runde erzählt hat? Es ging
um eine Schriftrolle, die ihm angeboten worden war und die er dann doch nicht
in seinen Besitz bekam .«
    Clea Valtonai schloß die Augen und schüttelte
den Kopf. »Und wenn Sie mich auf eine Folterbank spannen und mit glühenden
Eisen attackieren ...«
    »Das habe ich nicht vor .«
    » ... ich kenne nicht den Namen dieses
Mannes, ich weiß nicht, wer er ist und was Banir wirklich von der Begegnung mit
ihm erwartete. Nur eines bleibt noch zu sagen .«
    »Und das wäre ?«
    »Ich habe den Eindruck gewonnen, daß Banir
Shaikar offensichtlich der Meinung war, er könne mit Hilfe jener Schriftrolle
die Tätigkeit der Geisterbeschwörer eindämmen. Der Mann, der die Rolle hat,
besitzt damit gleichzeitig auch den magischen Schlüssel. Der antike Tempel, der
dreißig Meilen nordwestlich von Bagdad vor einiger Zeit bei Ausgrabungen
gefunden wurde, scheint nur die Spitze eines Eisberges zu sein.
    Der wahre Versammlungsort der Eingeweihten,
die die okkulten Tore aufstoßen können, muß viel tiefer liegen, nämlich dort,
wo die schrecklichsten, unbeschreiblichsten Rituale einst stattfanden, von
deren Scheußlichkeit und Grausamkeit Sie sich keine Vorstellungen machen
können.
    Dort wird - so glaube ich jedenfalls - der
Dschinn in seinem ganzen schrecklichen Ausmaß erneut gerufen werden. Und die Nachfolger
derer, die sich die >Ersten, die ihn sahen < nannten, werden die neuen
Herren und Meister sein, die seinen Anblick ertragen können. Ich spreche hier
nur Vermutungen aus. Banir hätte Ihnen vielleicht mehr sagen können. Aber er
ist ja tot. Ich bin sicher, daß er sogar den Namen des Mannes wußte. Aber er
hat ihn absichtlich verschwiegen - möglicherweise, um ihn dadurch zu schützen.
Ein Dschinn sucht sich für seine Mordlust und seine Rache oft ahnungslose,
unschuldige Opfer aus. Aber wenn er den Namen oder das Gesicht einer bestimmten
Person kennt, greift er diese - hat er sie als Feind registriert - rigoros an
und vernichtet sie. Banirs Tod ist kein Zufall, Iwan Kunaritschew zerdrückte
einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Clea Valtonai wußte wirklich nicht mehr, und
sie war sich - wie er - der Gefahr bewußt, in der sie und viele andere
Ahnungslose schwebten. Wenn der Dschinn in seiner Vielfalt und Grausamkeit
zuschlug, gab es kein Entrinnen mehr. »Alles«, murmelte Iwan mit dumpfer Stimme
und griff mechanisch nach dem Zigarettenetui, um sich eine seiner verpönten
Selbstgedrehten herauszunehmen. Aber er griff ins Leere... Die Zigaretten
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