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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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erscheinen läßt .«
    »Was für ein Hinweis ist das ?«
    »Darüber kann ich hier am Telefon schlecht
mit Ihnen sprechen. Ist es nicht möglich, Sie kurz zu treffen ?«
    »Nein.«
    »Nur für einige Minuten?«
    »Nein. Ich sagte Ihnen doch, daß ich krank
bin. Vielleicht morgen oder übermorgen.«
    »Dann, Miß Valtonai, kann es vielleicht zu
spät sein .«
    »Wie meinen Sie das ?«
    »Mister Shaikar scheint an seinem Unglück
nicht ganz unschuldig gewesen zu sein. Er hat sich offenbar stark mit
Okkultismus und Magie beschäftigt .«
    »Davon weiß ich nichts. Und nun, Mister
Kunaritschew, belästigen Sie mich bitte nicht weiter. Ich bin sehr müde .«
    Es knackte in der Leitung. Clea Valtonai
hatte aufgelegt.
    Iwan verließ die Telefonzelle und überquerte
die Straße.
    Da stimmte etwas nicht...
    Wenn er mal einen Fisch an der Angel hatte,
ließ er nicht mehr so schnell los.
    Er ging in die Tiefgarage des Hauses und
stieg in den Lift. Mit ihm fuhr er ins oberste Stockwerk.
    Iwan durchquerte den langen Gang und
inspizierte die einzelnen Türen, die darauf mündeten.
    An der Tür, wo der Name »Valtonai« stand,
blieb er stehen. Er lauschte. In der Wohnung dahinter war es still, so, als ob
Clean Valtonai schliefe.
    Iwan ging bis zum Ende des Ganges und zog die
Dachleiter heraus. Er stieg in die Höhe, drückte die gläserne Luke nach außen
und kletterte aufs Dach.
    Er lief den Weg zurück, wo sich Clea
Valtonais Wohnung befand, legte sich flach auf den Bauch und schob seinen
Oberkörper, so weit es ging, über den Dachrand, daß er mit dem Kopf in die Nähe
eines Fensters von Clea Valtonais Wohnung gelangte.
    Mit beiden Händen stützte er sich an der
rauhen Hauswand und preßte sich fest auf das Dach, um nicht abzurutschen. Eine
fehlerhafte Bewegung, eine falsche Reaktion oder Berechnung - und man konnte wenig später seine Knochen zehn Stockwerke tiefer auf
der Straße sammeln.
    Iwan Kunaritschew konnte in Clea Valtonais
Wohnung blicken.
    Das Zimmer hinter dem Fenster war
orientalisch eingerichtet, mit vielen Teppichen, Wandbehängen, goldenen
Skulpturen, messingfarbenen Wandtellern und kunstgewerblichen Gegenständen aus
dem arabischen Raum.
    Um einen niedrigen Messingtisch, der rund war
und einer überdimensional flachen Schüssel glich, lagen mehrere weiche Kissen.
    Auf ihnen, das Gesicht verborgen, lag die
junge Irakerin.
    An der Bewegung ihrer Schultern erkannte
Iwan, daß sie still vor sich hinweinte.
    Sein Gefühl hatte ihn nicht getrogen.
    Da war etwas faul...
    Clea Valtonai richtete sich auf. Ihr Blick
wanderte zur gegenüberliegenden Wand. Iwan folgte dieser Richtung.
    An der Wand war eine goldene, verschnörkelte
Konsole befestigt, auf der verschiedene Figuren aus Messing, farbig bemaltem
Holz und Töpfereien standen. Flache Schalen, kleine Vasen, zwei blau glasierte
Krüge ...
    Der eine war auffallend grell bemalt. Von
diesem wurden Clea Valtonais Blicke förmlich angezogen.
    Sie hob weiter den Kopf und streckte dann
ihre rechte Hand aus. Die Finger bewegten sich, als wollte sie nach dem Krug
greifen.
    Clea Valtonai kroch über das Kissenlager und
versuchte, der Konsole näherzukommen.
    Iwan glaubte seinen Augen nicht trauen zu
können.
    Die Frau war zu schwach, schaffte es zwar,
etwa zwanzig Zentimeter näher an die Konsole heranzukommen, aber dann verließen
sie die Kräfte.
    Sie sank auf den Teppich und in die Kissen
zurück. Tränen liefen über ihre Wangen.
    In der luftigen Höhe, in der Iwan
Kunaritschew kaltblütig hing, wo das monotone Rauschen des Verkehrs aus der
Straßenschlucht unter ihm sich brach und der Wind in seinen Ohren säuselte,
vernahm er noch ein weiteres Geräusch, ein höchst seltsames.
    Es hörte sich an wie das helle Lachen
mehrerer Frauenstimmen.
    Das kam aus dem Krug auf der Konsole! Und
nicht nur das ...
    Iwan erblickte direkt vor Clea Valtonai eine
dunkle Gestalt, schemenhaft verzerrt, die der Frau auf dem Boden in Größe und
Aussehen glich, ohne direkt feste Formen anzunehmen.
    Clea Valtonai wurde von einem bösen Geist
geplagt, der sie daran hinderte, an die Konsole zu kommen und den Krug zu
fassen, und der ganz offensichtlich verantwortlich für die zunehmende Schwäche
war, unter der sie litt.
    Erkennen und handeln waren für Iwan
Kunaritschew eines.
    Er kroch zurück auf das Dach, veränderte
seine Lage um hundertachtzig Grad, umklammerte den Dachrand und ließ sich dann
langsam an der Außenseite des Hauses herunter.
    Sein Körper streckte sich, die Beine
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