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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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Schreckensgestalt, deren Anblick ihr durch Mark und Bein ging.
    Sah nicht so der Teufel aus?
    Aus rot lodernden Augen starrte er ihr entgegen, ein überlebensgroßer Schädel, der sich bewegte und aus dessen Stirn gewaltige Hörner ragten. Als der Teufel das Maul öffnete, sah Claudia die kreuz und quer stehenden Zähne, Hauern gleich.
    Sie schrie so gellend, daß der Hüne unwillkürlich seinen Griff lockerte. Claudia wirbelte herum. Sie, die sonst eher furchtsam und zurückhaltend war, schlug und trat jetzt mit aller Kraft und Schnelligkeit, deren sie fähig war, um sich. Der Hüne taumelte zurück, mußte sie freigeben. Sie rannte sofort los, den Weg zurück. Ein Ruck hinter ihr, Stoff riß ratschend auf… polternde Schritte, keuchender Atem. Der Unheimliche rannte hinter ihr her.
    Wohin sollte sie sich wenden? Zurück in ihr Gefängnis? Eine andere Möglichkeit gab es nicht, denn sie hatte keine Abzweigung, keine andere Tür entdecken können. Aber es mußte doch Türen geben! Irgendwie waren doch sie und nicht zuletzt die anderen hier herein gekommen…
    Aber sie wußte nicht, wie sie diese Türen entdecken und öffnen konnte! Und schon war der Unheimliche ganz dicht hinter ihr…

    Die leuchtende Kugel war geschrumpft und jetzt nur noch so groß wie ein Stecknadelkopf. Ihr Leuchten war auch nicht mehr so grell wie zu Anfang. Damit war sie nicht mehr so rasch zu entdecken. Sie glitt von Raum zu Raum, verbarg sich hinter Schränken, unter Tischen, zwischen Spiegeln und Bildern, glitt über Fußboden oder unter Zimmerdecken entlang, durch Türen und Fugen.
    Und sie übertrug das, was sie entdeckte.
    So entstanden Bilder, die Rene d'Arcy auf eine andere Weise wahrnahm. Er sah, daß es im Schwarzen Schloß förmlich von Leben wimmelte. Leben, das keines im eigentlichen Sinne war. Monstrositäten, Geistererscheinungen, Halbdämonen, bizarre Zwischenwesen, Dschinns, Geister… und sie alle gierten nach Blut und Lebenskraft, und sie alle wußten irgendwie, daß er kam.
    Wie hatten sie es spüren können? Besaßen sie als Kollektiv Vorahnungen, die ihnen nicht nur den Tod ihres Herrn, des Wesirs, gezeigt hatten, sondern auch das Kommen des Dämons, der die Herrschaft jetzt übernehmen wollte?
    Rene d'Arcy überlegte.
    Mit einer solchen Anzahl an dienstbaren Geistern hatte er nicht gerechnet.. Sie würden sich gegen ihn stellen, alle. Er mußte einen Weg finden, sie nacheinander zu beseitigen oder auf seine Seite zu bringen. Aber wie sollte er das anstellen?
    Zunächst einmal mußte er in das Schloß eindringen, ohne daß er entdeckt wurde. Wo die Schwachstellen waren, das sah er jetzt. Dort konnte er ansetzen.
    Aber noch ließ er die Kugel weiter suchen. Er mußte erfahren, ob es Fallen gab und wo sich diese befanden. Denn er wollte nicht in eine dieser Fallen hineintappen, wie er selbst sie auch für fremde Eindringlinge aufstellen würde. So wie er den schwarzen Wesir einschätzte, hatte er sein Schloß niemals ungeschützt gelassen. Jeder Schritt konnte also lebensgefährlich sein.
    Doch die Kugel, die immer schwächer leuchtete und dabei noch kleiner wurde, konnte keine Fallen entdecken.
    Da entschloß der Dämon sich zum Handeln.

    Die Straße schien zu denen zu gehören, auf denen einmal morgens ein Fahrzeug hin und einmal abends eines zurück fuhr - und letzteres schien bereits fort zu sein. Mißmutig hockte Coco sich an den Straßenrand und umschlang die hochgezogenen Knie mit den 'Armen.
    „Laß uns zurückkehren zum Castillo und mit einer Fluglinie nach Istanbul oder Ankara fliegen", schlug sie vor. „Das dürfte schneller gehen, als wenn wir hier warten, bis uns zufällig jemand mitnimmt - und dann sind wir immer noch nicht in der Nähe einer Autovermietung oder gar eines Flughafens… "
    „Vielleicht bei einem Hafen, von wo aus wir eine Schiffspassage hinüber in die Türkei buchen können", sagte Dorian. Er fischte eine Players aus der Packung, schob sie zwischen die Lippen und setzte sie in Brand. Gedankenverloren spielte er mit dem Kommandostab und fuhr ihn aus.
    „Ich verstehe das Verhalten der Magnetfelder nicht", sagte er. „Es muß eines im Umkreis von zweihundert Kilometern nahe dem Schwarzen Schloß geben. Aber warum zum Teufel nimmt es uns nicht an?"
    „Vielleicht hat es jemand blockiert, der mehr Ahnung davon hat als wir", überlegte Coco.
    Dorian schüttelte den Kopf. „Niemand kann ein Magnetfeld blockieren. Ich bin sicher, daß nicht einmal Hermon es gekonnt hätte. Und der
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