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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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etwas nicht.
    Wieder versuchte er es.
    Und kam wieder an seinem Ausgangspunkt in Griechenland an. Es gab offenbar keine Möglichkeit, näher an den Zielort heranzukommen.
    „All right", brummte er. „Versuchen wir, ein Fahr- oder Flugzeug zu beschaffen. Und das alles möglichst schnell. Coco - hast du eine Ahnung, ob wir uns in der Nähe einer größeren Ortschaft befinden?"
    „Woher? Aber dort hinten sehe ich so etwas wie eine Straße im Mondlicht glänzen. Wir sollten uns dorthin begeben. Vielleicht nimmt uns jemand als Anhalter zum nächsten Ort mit, und von da aus sehen wir per Telefon weiter. Sag mal, wie gut kannst du eigentlich griechisch sprechen?"
    Dorian lachte unfroh auf. „Frag mich lieber, wie schlecht… außer
efcharisto
und
kali spera
oder
kalinichta
bekomme ich nichts zustande… aber vielleicht reicht das ja schon aus, einen Bourbon oder ein Taxi zu bestellen…"
    „Mehr Ansprüche stellst du wohl auch nicht mehr?"
    Dorian grinste freudlos.
    „Wozu?"
    Sie machten sich auf den Weg, die Straße zu erreichen. Das Schwarze Schloß in der Türkei schien weiter entfernt denn je.
    Claudia Arentz starrte das Wesen entsetzt an. Sie konnte vor Schreck nicht einmal aufschreien.
    Das ist ein Horrorfilm, dachte sie nur noch. Oder ein Alptraum. Ich muß doch gleich aufwachen! Großer Himmel, warum wache ich nicht endlich auf?
    Ein unverhältnismäßig kleiner Kopf saß auf den massigen Schultern des Eintretenden, und dieser Kopf besaß unverkennbar wölfische Züge. Wenigstens zwei Meter hoch war der Ungeheuerliche, dessen Arme unterschiedlich lang und dessen Beine unterschiedlich dick waren. Dagegen war der Mißgestaltete unten am Berg die reinste Schönheit gewesen. Um den Hals zog sich eine Art Naht, als sei der Kopf nachträglich befestigt worden, und auch die Hände, links die einer Frau, rechts die Hand eines Mannes, wirkten wie angenäht.
    Dr. Frankensteins Monster konnte kaum scheußlicher aussehen.
    Unwillkürlich fragte Claudia sich, ob es in diesem Schloß noch mehr dieser Kreaturen gab. Wie viele gaben sich hier ein makabres Stelldichein? Und waren das überhaupt noch Menschen? Konnten Menschen so entsetzlich aussehen?
    Der Hüne tappte auf Claudia zu und streckte eine Hand aus. Er gab einen gurgelnden Laut von sich und ließ schwer verständliche Wörter folgen. Scheinbar mußte er sich erst ans Sprechen gewöhnen. Claudia verstand ihn dennoch nicht, hörte aber eine Menge „ü"s heraus. Demnach sprach der Unheimliche Türkisch.
    Sie redete ihn auf deutsch und englisch, dann französisch an, weil sie selbst nicht ein einziges Wort türkisch verstand. Der Hüne reagierte nicht darauf. Er bückte sich, brabbelte dabei weiter vor sich hin und löste Claudias Fußketten.
    Sollte sie etwa freigelassen werden?
    Närrin! schalt sie sich selbst. Warum sollte sie sich Hoffnungen machen, die sich dann doch nicht erfüllten? Wahrscheinlich wurde sie jetzt ja doch nur in den Folterkeller gebracht. Oder in eine Schlangengrube geworfen, den Wölfen zum Fraß gegeben… oder was auch immer sich die kranken Gehirne der Schloßbewohner ausdenken mochten. Claudia wunderte sich nicht mehr, daß niemand im Dorf von dem Schloß gesprochen hatte. Um diese Schauergestalten machte man gern einen weiten Bogen und verleugnete ihre Existenz.
    Der 'Hüne löste ihre Handfesseln, packte dann blitzschnell zu und riß Claudia hoch. Sie schrie auf, als sie mit einem heftigen, schmerzhaften Ruck auf die Füße gestellt wurde.
    „Willst du mir den Arm ausreißen?" schrie sie das Frankensteinmonster an.
    Der Hüne achtete nicht darauf, sondern hielt ihren Arm weiterhin mit schmerzhaft festem Griff umklammert und schob sie so vor sich her durch die Maueröffnung. Kaum waren sie beide hindurch, als die Wand sich wiederum bewegte und wieder fugenlos verschlossen wurde. Claudia hatte dabei nicht bemerken können, ob der Hüne einen Schalter betätigte.
    „Wer sind Sie?" keuchte sie.
    Der Hüne, der wohl einsah, mit seiner Sprache bei ihr nicht weiterzukommen, hüllte sich in Schweigen. Mit starkem Druck durch Daumen oder Finger lenkte er das Mädchen vor sich her nach rechts oder links durch schier endlose Korridore, in denen es feucht roch und kalt war.
    „Wohin…"
    Sie fragte nicht weiter. Sie sah es.
    Vor ihr öffnete sich eine große Halle. In ihr befand sich ein schwarzer, riesiger Steinklotz, wie sie ihn aus Gruselfilmen oder -romanen kannte. Ein Blutaltar… Und am Kopfende dieses Altars erhob sich eine
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