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1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung
Autoren: Unbekannt
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enttäuscht. „Wenn die Abstrahlanlage ausfällt, sind wir hier lebendig begraben."
    „Keine Sorge, Barkon. Testare und ich können jederzeit körperlos an die Oberfläche gelangen, aber ich denke, wir sehen uns zuerst einmal gründlich hier um. Was meinst du zu dem Transmitter?"
    Barkon warf einen Blick zurück. „Die gleiche Konstruktion wie auf dem Planeten der Dorten, nehme ich an. Zumindest lassen die unverständlichen Symbole darauf schließen. Die Anlage stammt nicht von meinem Volk."
    Langsam und bedächtig unternahm Barkon einen Rundgang durch die Halle. Immer noch hoffte er, einen verborgenen Ausgang zu entdecken, den sie bisher übersehen hatten. Wenn es wirklich keinen gab, konnte es sich bei der Anlage nur um eine Art Relaisstation handeln, die lediglich empfing und - nach entsprechender Aktivierung - wieder abstrahlte. „Nichts", verriet er nichts Neues, als er zum Ausgangspunkt seiner Wanderung zurückgekehrt war. „Wir werden uns abermals auf unser Glück verlassen müssen. Die obere Reihe der Aktivierungstasten transportiert uns weiter. Ich möchte wissen, in welchem Teil des Universums wir uns aufhalten. Das könnte uns helfen, die Symbole auf den Tasten zu deuten."
    „Du hast recht", gab Barkon zu, und auch Testare signalisierte sein Einverständnis. „Als körperloses Bewußtsein dürfte es dir leichtfallen, diesen unheimlichen Ort zu verlassen und dich draußen umzusehen.
    Hoffentlich findest du zu uns zurück."
    „Keine Sorge, ich suche nur die Nachtseite des Planeten auf, um die Sterne zu sehen - oder mehr."
    Ernst Ellert verließ seinen Gastkörper und schwebte unsichtbar in der Halle. Er konzentrierte sich senkrecht nach oben, um die Felsendecke zu durchdringen, die ihn von der Oberfläche des Planeten, wie er hoffte, trennte. Normalerweise kein Problem für ihn, aber diesmal kam es anders, als er erwartete.
    Noch ehe er die Decke erreichen konnte, wurde er zurückgeschleudert.
    Zurückgeschleudert in Barkons Körper.
    Ellert konnte keinen körperlichen Schmerz empfinden, und doch war ihm, als wolle ihn eine furchtbare Gewalt in Stücke reißen. Es dauerte Sekunden, ehe er wieder fähig war, die erschrockenen Gedankenimpulse von Barkon und Testare aufzunehmen. „Was ist passiert?"
    Ellert zögerte mit der Antwort, weil er selbst nicht wußte, was geschehen war - und warum. Unter normalen Umständen gab es für ihn als körperloses Bewußtsein kein Hindernis, das ihn bei seinen Bewegungen aufhalten konnte, aber er konnte sich erinnern, daß er in vergangenen Zeiten schon mit ähnlichen Problemen konfrontiert worden war. „Eine psionische Sperre, nehme ich an", teilte er schließlich unsicher mit. „Die Erbauer dieser Station haben dafür gesorgt, daß niemand die Anlage verlassen kann - aber fragt mich nicht, warum sie das taten. Ich weiß es nicht und kann beim besten Willen keine Erklärung für diese Maßnahme finden."
    „Und was nun?" wollte Testare wissen. „Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: der Transmitter!"
    Barkon sagte es mit einem bitteren Unterton und ging die Stufen hinauf, die zur Kontrolltafel führten.
    Er erreichte sie nicht mehr.
    Die düstere Halle wurde plötzlich von einer mächtigen Stimme erfüllt, die von überall her zu kommen schien. Barkon blieb abrupt stehen und rührte sich nicht mehr, denn die Worte, die sein Ohr erreichten, waren deutlich zu verstehen, aber er hätte nicht zu sagen vermocht, welche Sprache benutzt wurde.
    Für Ellert kam die Stimme aus dem Nichts wie ein Schock, und er spürte, daß es Testare ähnlich erging.
    Vage Erinnerungsfetzen stiegen für Bruchteile von Sekunden in ihm auf, nahmen jedoch keine feste Gestalt an.
    Mühsam nur konzentrierte er sich auf die Stimme: „Es gibt keinen anderen Weg als den, den ihr zu gehen beabsichtigt. Es gibt keinen Weg zurück, nur den nach vorn, den wählt. Aber wehe euch, ihr kommt mit unlauteren Absichten - ihr müßtet es bereuen."
    Als die Stimme verstummte und ihr Echo verhallte, ließ sich Barkon schwerfällig auf die oberste Stufe des Podests sinken. Er hielt sich nur noch mühsam aufrecht, blieb aber fast reglos sitzen, ohne seine Stellung zu verändern. „Was war das?" fragte Testare scheu. „Diese Stimme - woher kam sie? Aus dem Nichts?"
    Er bekam keine Antwort. Barkon schien in eine Art Trance versunken zu sein, und Ellert konnte nicht einmal mehr seine Gedanken aufnehmen. Das Bewußtsein des alten Kundschafters der Barkoniden war in unerreichbare Ferne entrückt worden. Es gab
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