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1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung
Autoren: Unbekannt
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der einzige Weg!"
    Verzweifelt dachte Ellert zurück: „Wer bist du? Gib dich zu erkennen! Ich bin nicht mehr bereit, den Befehlen eines Unbekannten zu folgen. Wo sind Barkon und Testare? Antworte!"
    Aber es erfolgte keine Antwort.
    Der oder das Fremde und Unbekannte meldete sich nicht mehr.
    Kolouth, erinnerte sich Ellert, der wegen seiner erneuten Hilflosigkeit verzweifelt war. Ihn muß ich finden, um ihm Fragen zu stellen. Es ist der einzige Hinweis, den ich besitze. Aber was ist Kolouth - oder wer ist Kolouth?
    Und dann wurde ihm klar, daß er die Antwort auf diese Frage nur dort unten auf dem Planeten finden konnte.
    Langsam ließ er sich der Oberfläche entgegensinken und fühlte, daß er sich und seine Bewegungen wieder unter Kontrolle hatte.
    Zumindest so lange, wie er die Anordnungen der fremden Stimme befolgte.
     
    2.
     
    Die namenlose Welt hatte etwa die Größe von Terra, und auch die Atmosphäre - für Ellert ohne Bedeutung - war jener der Erde ähnlich, was ihre Zusammensetzung betraf. Das Klima war gemäßigt.
    Aus geringer Entfernung ließ sich bereits feststellen, daß der Planet bewohnt war und sich eine primitive Zivilisation entwickelt hatte. Allein diese Tatsache erregte Ellerts Neugier. Ohne Zweifel handelte es sich bei den Bewohnern um Intelligenzen, mit denen er Kontakt aufnehmen konnte, auch wenn er zu diesem Zweck einen von ihnen als Gastkörper übernehmen mußte.
    Er fühlte sich plötzlich wieder wie in alten Zeiten, als er noch das Universum durchstreifte und nach Belieben in die Körper fremder Intelligenzen schlüpfen konnte.
    Inmitten einer fruchtbaren Ebene lag die Stadt, die durch deutlich erkennbare Verkehrswege mit anderen Orten verbunden war. Ellert beschloß, sie näher zu betrachten, ehe er etwas unternahm.
    Ein Gedanke genügte, und er befand sich mitten in der Stadt auf dem Dach eines höheren Gebäudes, von dem aus er alles beobachten konnte. Abermals wurde er an die Erde erinnert, eine Erde allerdings, wie sie lange vor seiner Geburt existiert hatte. So um das Jahr neunzehnhundert alter Zeitrechnung, schätzte er.
    Die Straße, auf die er hinabblickte, war uneben und ohne jeden Belag. Ein Schienenstrang trennte sie in zwei Fahrbahnen, auf denen er zwar keine modernen Fahrzeuge, wie er sie kannte, entdeckte, dafür jedoch einfache Karren, die von großen Vierbeinern gezogen wurden. Sie erinnerten ihn an Pferde - eine weitere Parallele zu Terra.
    Es war nicht die letzte. Die erstaunlichste offenbarte sich zweifellos in den Bewohnern der Stadt selbst.
    Unter anderen Umständen hätte Ellert sie für terranische Siedler gehalten, die ihren Ursprung vergessen hatten und in ein primitives Stadium ihrer Entwicklung zurückgefallen waren.
    Am Ende der Straße, die aus der Stadt hinausführte, bemerkte er plötzlich eine Rauchwolke, die sich langsam näherte. Gleichzeitig ertönte ein schriller Pfiff.
    Ellert glaubte zuerst, sich geirrt zu haben, aber dann mußte er die Tatsache akzeptieren, daß eine durch Dampf angetriebene Lokomotive mit drei überdachten Wagen mitten durch die Stadt rollte und mehrmals anhielt, um Passagiere zu entlassen und neue aufzunehmen.
    Das Erscheinen der Eisenbahn schien auch für die Bewohner der Stadt ein kleines Ereignis zu sein.
    Fuhrwerke hielten an, weil die Zugtiere scheuten und auszubrechen drohten. Die Humanoiden selbst bestaunten das neueste Wunderwerk der Technik mit gebührender Ehrfurcht und voller Stolz über die Leistung ihrer Wissenschaftler und Ingenieure. Alles ließ darauf schließen, daß die Bahn erst seit kurzer Zeit in Betrieb war.
    Ellert sah ihr nach, bis sie am anderen Ende der Straße hinter einer Kurve verschwand und dem Stadtrand zudampfte.
    Er widmete sich wieder den Humanoiden, die ihre unterbrochene Tätigkeit erneut aufnahmen. Fuhrwerke setzten sich in Bewegung, die Tiere hatten sich beruhigt, und die Pfiffe der Lokomotive verklangen in der Ferne.
    Die Stadt war nicht sehr groß und wirkte sogar etwas ländlich. Ellert verließ das Hausdach und überlegte, wie und wo er am unauffälligsten einen der Humanoiden übernehmen könnte, um Kontakt herzustellen. Er wußte aus Erfahrung, daß es bei der Übernahme Probleme gab, die die Aufmerksamkeit Unbeteiligter erregen konnten. Es war demnach ratsam, einen Gastkörper zu finden, der sich nicht in Gesellschaft anderer aufhielt.
    Bei seiner Annäherung an die Stadt hatte er in der Umgebung außer bebauten Feldern auch viele einzeln stehende Gebäude registriert,
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