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1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung
Autoren: Unbekannt
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keine Impulse mehr. „Ellert!" Testares Gedanke verriet Panik. „Was ist mit Barkon? Sein Bewußtsein ist erloschen, so als wäre er tot."
    „Beruhige dich, mein Freund. Er lebt, und sein Bewußtsein kann diesen Raum ebensowenig verlassen wie das meine, selbst wenn er es von seinem Körper zu trennen vermöchte. Wir können nichts tun ohne ihn. Wir können nur warten - und hoffen."
    Es wurde Ellert ganz allmählich klar, daß sie in einer vorerst ausweglosen Falle saßen, aber dann entsann er sich der Stimme, die von einem Weg nach vorn gesprochen hatte. Wem immer auch diese geheimnisvolle Stimme gehörte, sie hatte Rettung aus dem Verlies versprochen - wenn auch mit Bedingungen verknüpft.
    Nur den Weg nach vorn gab es. Der Transmitter also, die obere Tastenreihe.
    Ellert hätte später nicht mehr zu sagen vermocht, wie lange er und Testare auf das „Erwachen" des alten Barkoniden gewartet hatten. Manchmal bewegte er sich und sah hinauf zur Kontrolltafel, so als habe er eine Botschaft empfangen und wolle sich von ihrer Richtigkeit überzeugen. Aber er strahlte nicht einen einzigen Impuls ab.
    Und dann, von einer Sekunde zur anderen, war er wieder voll da.
     
    *
     
    „Von hier aus gelangen wir zum Ort der Erfüllung", lauteten seine ersten Worte.
    Mit aller Gewalt unterdrückte Ellert das aufwallende Glücksgefühl, um später keine Enttäuschung hinnehmen zu müssen. Vergeblich versuchte er, von Barkon zu erfahren, woher sein plötzliches Wissen rührte. Auch Testare drängte auf eine Erklärung. „Ich kann es euch nicht sagen, aber ihr müßt mir vertrauen. Jemand hält seine schützende Hand über uns - jemand, der unser Freund ist, auch wenn er Bedingungen stellt. Aber wir haben nichts zu befürchten, denn unsere Absichten sind gut. Der Weg zum Ort der Erfüllung jedoch ist nicht leicht und einfach zu gehen. Noch liegen Hindernisse vor uns, die es zu überwinden gilt. Ich kenne diese Hindernisse nicht, aber wir werden sie beseitigen können. Und nun wollen wir nicht länger warten."
    Mühsam stand er auf. „Gehen wir."
    Mit drei Schritten erreichte er die Kontrolltafel.
    Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, drückte er eine Taste der oberen Reihe ein. Sie leuchtete sofort auf und kündigte damit Betriebsbereitschaft an.
    Dann betrat er die Kabine und schloß die Tür. Er entmaterialisierte.
    Es war nicht das erste Mal, daß Ellert im Körper Barkons die Transmitterreise durch die fünfte Dimension antrat, aber diesmal wußte er sofort, daß sich diese Transition erheblich von den anderen unterschied.
    Zuerst war es wieder die geheimnisvolle Stimme, die sich mental meldete und eine seltsame und rätselhafte Frage stellte.
    Die Frage lautete: „Ihr begehrt Einlaß, und er wird euch vielleicht gewährt. Aber nennt mir zuvor die hervorragendste Leistung des barkonidischen Volkes."
    Es war Ellert nicht möglich, seine Verwirrung zu unterdrücken. Nicht nur, daß er während einer Transition eine gedankliche Botschaft empfangen konnte, was bisher niemals geschehen war, sondern es wurde ihm zugleich bewußt, daß er jeden Kontakt mit Barkon und Testare verloren hatte.
    Er war allein. Er war allein in absoluter Finsternis und hatte keine Ahnung, ob eine Fortbewegung seines Bewußtseins stattfand oder nicht.
    Aber da war die fremde Stimme, und sie hatte eine Frage gestellt. Eine Frage, die er beim besten Willen nicht beantworten konnte.
    Mit stärkster Konzentration dachte er: „Mein Gefährte Barkon weiß die Antwort. Frage ihn, wer immer du auch bist."
    Er wußte nicht, ob der Unbekannte seinen Gedankenimpuls empfangen konnte, es mußte jedoch möglich sein. Ein Wesen, das in der Lage war, einen Transmittervorgang nach Belieben zu unterbrechen und mentalen Kontakt aufzunehmen, würde seine Botschaft erhalten haben.
    Die Bestätigung für Ellerts Vermutung - und Hoffnung - kam in Form überdeutlicher Gedankenströme, die so verständlich waren wie laut gesprochene Worte. Und diesmal wandte sich der Unbekannte direkt an ihn, nicht an Barkon oder Testare. „Du hast den falschen Weg gewählt, Ernst Ellert, und deine Gefährten verloren. Dein Bewußtsein ist zu autark, deshalb trennte es sich ab - ohne deine Schuld allerdings. Deine Absichten sind gut und ehrlich, darum erhältst du eine zweite Chance. Du wirst nach Kolouth fragen, wenn du die Welt erreichst, die ausgewählt wurde. Er wird dir die gewünschten Informationen geben, und danach nehme ich wieder Kontakt mit dir und den anderen auf."
    Selten in
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