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1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten
Autoren: Jason Dark
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aber seien Sie froh, dass dies vorbei ist. Denn jetzt könnten Norma und Sie sich wieder an Ihrem Leben erfreuen. Nur müssten Sie dafür ganz von vorn anfangen und bestimmt nicht auf falsche Engel hören, die manchmal auch Teufel sein können…«
    ***
    Cynthia Black hätte auch in die andere Richtung laufen können. Das tat sie nicht, denn sie wollte die Klinik verlassen, und sie reagierte so, weil sie von einer wahren Panik getrieben wurde. Suko konnte sich kaum vorstellen, dass er von ihr entdeckt worden war.
    Dafür sah Cynthia ihr Ebenbild. Nur zwei Herzschläge nach Suko hatte sie die Schwelle überschritten, und in dieser kurzen Zeitspanne sah sie das, vor dem sie sich so fürchtete.
    Aus ihrer Kehle drang ein Schrei, der auch von der falschen Cynthia gehörte wurde, sie aber nicht stoppte, denn sie hetzte weiterhin nach vorn.
    Nur befand sich zwischen ihr und der Tür noch ein Hindernis, und das hieß Suko.
    Sie sah ihn, er sah sie, und Suko erlebte ihre Reaktion. Mit einem Bein stieß sie sich von dem glatten Boden ab, und plötzlich konnte sie fliegen.
    Suko wehte ein Schrei entgegen, der eigentlich nicht von einem Menschen stammen konnte. Wer ihn beschreiben wollte, musste den Begriff tierisch verwenden.
    Beide prallten zusammen, denn Suko machte diesem Ungetüm in Menschengestalt keinen Platz. Dann wäre Cynthia gegen Cynthia geprallt, und das wollte er auf keinen Fall.
    So spürte er die ungeheuere Wucht, als sie zusammenprallten. Da sich Suko allerdings in der Vorwärtsbewegung befunden hatte, glich sich die Wucht aus. Keiner der beiden flog zurück. Mitten im Gang blieben sie stehen, und auch weiterhin erklang das Kreischen.
    Dass mehrere Türen aufflogen, nahm Suko nicht wahr. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den bevorstehenden Kampf, denn er wusste genau, dass er es nicht mit einem Menschen zu tun hatte.
    Mit einem Rammstoß schaffte er sich die Person vom Hals. Sie rutschte tiefer in den Flur hinein, duckte sich und erinnerte an ein wildes Raubtier.
    Aber er sah noch mehr, während er seine Dämonpeitsche hervorholte und schnell den Kreis schlug, damit die drei Riemen durch die Röhre herausrutschen konnten.
    In der geduckten Haltung versuchte das Wesen einen Fluchtversuch der besonderen Art. Seine Umrisse weichten auf. An den Seiten begann es. Cynthia wollte in die Welt abtauchen, aus der sie gekommen war.
    Suko sprang nach vorn. Noch in der Bewegung schlug er mit seiner Peitsche zu. Er sah, dass sich die Riemen verlängerten und wie drei angreifende Schlangenköpfe auf die Gestalt zuschnellten und sie auch an drei verschiedenen Stellen trafen.
    Cynthia zuckte zurück. Sie schleuderte ihre Arme in die Höhe.
    Die Hände zuckten dabei, und aus ihrem weit geöffneten Mund drang ein krächzender Schrei.
    Drei Wunden zeichneten sich in ihrem Körper ab. Die Kleidung war an diesen Stellen zerfetzt. Die Unperson taumelte durch den Flur. Sie hatte dabei die Übersicht verloren. Mal prallte sie gegen die rechte, dann gegen die linke Wand. Stets wurde sie dabei schwächer, und aus den Wunden sickerte der Saft, den auch eine Justine Cavallo nicht hatten trinken wollen.
    Die Beine brachen weg.
    Mit einem Heulton auf den Lippen sackte die Gestalt zusammen.
    Ihre Beine glitten noch nach links und rechts hin weg, bevor er Oberkörper nach vorn kippte und sie mit dem Gesicht aufschlug.
    Sie zerfiel, wurde zu einer braunen, schmierigen Masse, die sich auflöste.
    Das sah auch Justine Cavallo, die das Krankenzimmer verlassen hatte. Auch sie hätte sich Cynthia geschnappt, doch Suko war in diesem Fall einfach schneller gewesen.
    »Das war es dann wohl mit ihr«, sagte er. An seinem rechten Arm spürte er das Gewicht der echten Cynthia Black. Sie hatte sich dort bei ihm eingehängt.
    Sie würde bestimmt viele Fragen haben. Ob sie die Antworten je verstand, war fraglich, denn selbst Suko hatte damit seine Probleme, und John sicher auch.
    »Dann kann ich ja gehen«, erklärte die blonde Bestie.
    »Moment noch.« Suko hielt sie fest. »Darf ich wenigstens erfahren, wie es Jane Collins geht?«
    »Sie lebt.«
    »Sehr gut.«
    »Aber es war knapp.«
    Suko lächelte. »Hast du…?«
    »Ja, das habe ich, denn schließlich lässt man seine Partner nicht im Stich. Oder was meinst du?«
    »Ja, das stimmt.«
    Nach dieser Antwort hielt Suko nichts mehr. Er wollte und musste mit Jane Collins reden. Der zusammengedrückten toten Gestalt auf dem Boden gönnte er keinen Blick mehr, und auch die echte Cynthia hatte sich von
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