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1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten
Autoren: Jason Dark
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abwarten.
    Er behielt die beiden Gestalten im Auge, was nicht einfach war, weil sich der Blickwinkel veränderte und er den Kopf jedes Mal bewegen musste.
    Weiterhin blieb die Stille bestehen. Er ging mit langsamen Schritten auf sein Ziel zu, aber er machte nicht den Eindruck eines Menschen, der Furcht hatte. Außerdem besaß er Waffen. Die Beretta und auch die Dämonenpeitsche. Er würde sich wehren können, wenn es darauf ankam. Dass er sich bald wehren musste, davon ging er aus.
    Das Rund der Manege war mit Streu und Spänen ausgelegt. Suko kletterte auf den Rand und sprang in den inneren Kreis. Dort ging er bis zur Mitte und blieb stehen.
    Er hob seine Arme. Er unterbrach die Stille mit seiner lauten Stimme.
    »Okay, ich bin hier. Ihr habt mich ja durch euer Lachen begrüßt. Wie schön. Es zeigt mir, dass ich willkommen bin. Aber ich möchte wissen, wie es weitergeht!« Er streckte eine Hand zu Cynthia hin und die andere zu Alain.
    Die Antwort ließ auf sich warten. Leider waren die beiden Personen zu weit von ihm entfernt. So war er nicht in der Lage, ihre Reaktionen zu erkennen.
    Warten, lauern und hoffen. Mehr konnte Suko nicht. Er würde sie auch nicht stellen können, weil sie einfach zu weit von ihm entfernt waren. Da sich auch in den folgenden Sekunden nichts tat, kam ihm etwas Bestimmtes in den Sinn. Möglicherweise hatten die beiden mit ihm gar nicht gerechnet, sondern mit einem gewissen John Sinclair. Suko war von seinem Freund erst später alarmiert worden, und er musste für Cynthia und Alain ein Fremder sein.
    Die Blonde unterbrach das Schweigen. Suko sah zuvor ihre kurze Armbewegung, dann schallte ihre Stimme auf ihn nieder.
    »Wer bist du? Gehörst du zum Zirkus?«
    Der Inspektor schaute hoch. Ihre Haltung hatte sich verändert.
    Der Körper war ein wenig nach vorn gebeugt, und es sah im ersten Moment so aus, als wollte sie springen, aber den Gefallen tat sie Suko nicht.
    »Kann sein, dass ich dazu gehöre.«
    »Was willst du?«
    »Mehr wissen. Ihr gehört nicht hierher und…«
    »Doch!«, unterbrach ihn Cynthia schreiend. »Es ist meine Welt, verstehst du?«
    »Nicht wirklich.«
    »Ich bin hier und…«
    Suko streckte ihr den rechten Arm entgegen. »Aber nicht nur. Du bist nicht nur hier, sondern auch woanders. Und das weiß ich verdammt genau.«
    »Ach«, höhnte sie. »Und was folgerst du daraus?«
    »Kann es sein, dass es dich zweimal gibt?«
    »Sehr schlau.«
    »Es war einfach, keine falschen Komplimente.« Sein Arm sank wieder nach unten. »Und da es dich doppelt gibt, könnte es sein, dass ich es mit einem Zwilling zu tun habe.« Suko hatte sich zunächst mal diese Lösung ausgesucht, weil sie für ihn naheliegend war, und jetzt wartete er darauf, dass er seine Worte bestätigt bekam, aber Cynthia lachte nur. Sie hatte plötzlich ihren Spaß. Sie schüttelte den Kopf, sodass ihre langen blonden Haare flogen. Ihr Lachen erinnerte Suko an die Begrüßung, als er das Zelt betreten hatte.
    »Und du bist die Mörderin!«, rief er ihr zu.
    Cynthia schien stolz darauf zu sein, ein derartiges Kompliment zu erhalten. Sie wollte zeigen, wie gut sie war, und mit einer schnellen Bewegung zog sie ein Messer hervor, das sich irgendwo an ihrem Körper befunden hatte.
    Suko spürte einen scharfen Stich in der Brust. Er dachte an Jane Collins, die auf der Intensivstation lag, und könnte sich vorstellen, dass sie gerade mit dieser verdammten Waffe angegriffen worden war.
    »He, siehst du es?«
    »Klar.«
    »Es ist auch für dich!«
    »Dann versuch es!«
    Cynthias rechter Arm zuckte. Mit nur einer Hand hielt sie sich noch fest. Suko konnte sich sogar vorstellen, dass sie ausholte, um das Messer auf ihn zu werfen.
    Alles war möglich, aber sie tat es nicht, sondern überraschte Suko mit der folgenden Aktion.
    Einen kleinen Schritt ging sie nach vorn, erreichte die Kante der Plattform und stieß sich ab.
    Aus ihrem Mund drang ein Schrei, als sie sich aus der Höhe herab nach unten stürzte…
    ***
    Gefahr!
    Ich sah sie nicht, ich spürte sie nur. Und ich brauchte auch nur an das Gesicht der Teresa zu denken, als sie in das Wohnmobil regelrecht hineingestürmt war. Der Ausdruck war von einem tiefen Entsetzen geprägt gewesen. So schaute nur ein Menschen, der etwas Schreckliches erlebt hatte.
    Als sie redete, kippte ihr Stimme fast über. Sie hatte vom toten Pavel gesprochen und davon, dass ihm die Kehle aufgeschnitten worden war. Wenig später wusste ich, dass Suko das Zelt betreten wollte. Da konnte ich ihn
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