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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi
Autoren: Unbekannt
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Absicht, den Herrn Heptamer zu preisen.
    Vielleicht ...
    Es gab nur eine Möglichkeit, es festzustellen: Man mußte jemanden befragen, der gegen die Gesänge immun war und daher unter Garantie seinen klaren Verstand behalten hatte. Nur eine solche Person konnte eventuelle Veränderungen aufspüren, die sich auf Jezetu durch das Wirken des Sängers ergeben hatten.
    Gotan mor Bralk begab sich auf den für ihn so unendlich schweren Weg - er suchte seinen kartanischen Stellvertreter auf.
    Sehr behutsam erzählte er ihm die ganze Geschichte, stets darauf bedacht, eine gute Figur zu machen - vielleicht würde man ihm das anrechnen, wenn es zum Schlimmsten kam.
    Der Kartanin lauschte regungslos. An seinem Gesicht ließ sich nichts ablesen. „Nun, was meinst du?" fragte Gotan mor Bralk schließlich.
    Arnd-Kel schwieg, und der Hauri legte dieses Schweigen falsch aus. „Ich weiß, daß es noch viel zu früh für eine endgültige Antwort ist", sagte er hastig. „Urteile einfach nach deinem jetzigen Eindruck. Sind wir beeinflußt worden?"
    Der Kartanin dachte an Ge-Liang-P'uo, die er wirklich mochte, an Salaam Siin, an die Völker von Meekorah und an Ardustaar, aber all das verschwamm bereits in seinen Gedanken.
    Er hatte gedacht, daß man ihn vergessen oder vielleicht sogar betrogen hatte. Voller Eifersucht hatte er die anderen beobachtet und sich verzweifelt gefragt, warum gerade er derjenige sein mußte, der ausgeschlossen wurde.
    Er hatte sich zum Narren gemacht, und das schmerzte ihn. Denn in Wirklichkeit war er derjenige, der alle Vorzüge genossen hatte - bis er in seiner grenzenlosen Dummheit dieser Kartanin auf den Leim gekrochen war.
    Ob sie sich wohl über ihn amüsiert hatte?
    Er glaubte es nicht. Bei den anderen war er sich nicht so sicher, aber Ge-Liang traute er es nicht zu.
    Vielleicht hatte sie statt dessen Mitleid mit ihm gehabt.
    Mitleid - mit ihm!
    Nun, vielleicht würde er auch mit ihr Mitleid haben - später, wenn er über den ersten Zorn hinweggekommen war. Sie war attraktiv, intelligent, selbstsicher - ein bißchen zu selbstsicher, um eine gute Gefährtin abzugeben. Aber das hätte sich vielleicht noch gegeben. „Sind wir beeinflußt worden?" fragte Gotan mor Bralk noch einmal. „Nein", sagte Arnd-Kel langsam. „Ihr nicht. Aber ich."
    Und in Gedanken fügte er hinzu: Verzeih mir, Ge-Liang-P'uo!
    Dann riß er sich zusammen und erstattete Gotan mor Bralk Bericht. Er ließ nichts aus, obwohl er sich der Tatsache bewußt war, daß er emsig damit beschäftigt war, sein eigenes Grab zu schaufeln.
    Am meisten ärgerte es ihn, daß Gotan mor Bralk offenbar doch der Schlauere von ihnen war. Er, Arnd-Kel, hätte Salaam Siin entlarven sollen. Er hatte die besseren Voraussetzungen gehabt, war selbst nicht beeinflußbar, und wenn er die Augen aufgemacht hätte, anstatt wie ein kleines Kind zu schmollen, hätte er merken müssen, daß da etwas Ungewöhnliches geschah.
    Nun hatte Gotan mor Bralk Oberwasser, und das würde er Arnd-Kel bald spüren lassen.
    Aber der Hauri sah gar nicht so aus, als würde er triumphieren, und allmählich begann der Kartanin zu begreifen, daß Gotan mor Bralk durchaus noch immer Grund hatte, sich Sorgen zu machen. „Es war unser beider Fehler", sagte der Hauri schließlich widerstrebend. „Wenn wir zusammengearbeitet hätten, wie es unsere Pflicht war, wären wir diesem Salaam Siin sehr schnell auf die Schliche gekommen."
    Sie sahen sich an. Sie waren sich gegenseitig nicht sympathischer geworden, aber sie hingen an ihrem Leben und legten auch keinen Wert darauf, sich bei irgendeiner untergeordneten Tätigkeit wiederzufinden. „Ich mache dir einen Vorschlag", sagte Gotan mor Bralk. „Wir bringen diese Sache gemeinsam in Ordnung und erstatten auch gemeinsam Bericht. Niemand braucht etwas von unseren Fehlern zu erfahren, wenn wir darauf verzichten, uns gegenseitig zu belasten."
    Arnd-Kel brauchte über diesen Vorschlag nicht erst lange nachzudenken - er willigte ein. „Gut", sagte Gotan mor Bralk aufatmend. „Dann werden wir jetzt diese ganze Bande verhaften ..."
    „Halt, warte!" fiel der Kartanin ihm ins Wort. „Laß uns nicht schon wieder neue Fehler machen! Denke daran, welche Fähigkeiten dieser Salaam Siin besitzt. Auch diese eine Kartanin dürfte Psi-Kräfte haben.
    Wenn wir sie jetzt verhaften, werden sie sich wehren. Das können wir uns nicht leisten. Das erste Transportschiff setzt bereits zur Landung an - wir dürfen kein Risiko eingehen!"
    „Aber was sollen wir
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