Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1379 - Attacke der Vogelmonster

1379 - Attacke der Vogelmonster

Titel: 1379 - Attacke der Vogelmonster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Es ist mit der Natur noch nichts geschehen, und es steht auch nicht fest, ob es jemals passieren wird. Deshalb bist du nichts anderes als ein menschenverachtender, egoistischer Mörder.«
    Das hatte ich einfach loswerden müssen, und ich vertraute dabei auf Mandragoros Gerechtigkeitssinn.
    Der Schäfer antwortete nicht. Es war durchaus möglich, dass er keine Antwort geben konnte, weil es ihn einfach zu sehr anstrengte, sich festzuhalten.
    Ich legte die Maschinenpistole zur Seite und kniete mich hin.
    Nicht weit entfernt sah ich seine Hände, die sich in den Boden krallten. Er konnte sich noch halten, und ich legte meine Handflächen auf seine Handrücken.
    »Ich kann dich hier rausholen, Joschi. Ich kann dich retten. Aber du solltest wissen, dass man dich vor Gericht stellen wird. Deine Taten dürfen nicht ungesühnt bleiben. Du hast die Wahl. Entweder kommst du mit uns, oder du wirst in dieser Welt bleiben müssen, wobei ich nicht weiß, was Mandragoro mit dir vorhat.«
    Ich hatte einfach für ihn mitgesprochen und hoffte, dass es in seinem Sinne war.
    »Entscheide dich!«
    Zwar bewegten sich seine Lippen, nur brachte er kein Wort hervor. Er war zu sehr in sich selbst gefangen, und an seiner Stelle antwortete die Stimme des Umwelt-Dämons.
    »Es ist nicht deine Welt, John Sinclair. Du und deine Freunde, ihr seid eingedrungen. Ich habe euch nicht eingeladen, und wenn ich Menschen nicht zu mir eingeladen habe und sie trotzdem kommen, werden sie für immer in meinem Reich bleiben.«
    »Ich weiß es«, sagte ich, »aber es war nicht unsere Schuld.«
    »Ja, John, ja. So ist das, wenn wir zusammentreffen. Ich habe es eingesehen, und deshalb werde ich euch anders behandeln. Ich gebe euch eine Chance. Flieht. Flieht, so schnell ihr könnt, sonst überlege ich es mir noch anders.«
    »Wir werden gehen. Aber was ist mit Joschi?«
    Der Umwelt-Dämon lachte. Das Lachen hallte in meinen Ohren.
    »Immer noch der gleiche John Sinclair. Der Gutmensch.«
    »Nein, das bin ich nicht. Aber an die Menschen denke ich schon, das will ich dir sagen. Ein Menschenleben zählt eben für mich.«
    »Man kann nicht alles haben!«
    Was er damit meinte, erfuhr ich sofort danach. Unter meinen Handflächen lösten sich die Hände des Schäfers.
    Er rutschte.
    Ich wollte nachgreifen, aber die Stimme des Umwelt-Dämons warnte mich. »Lass es sein. Er gehört mir, denn ich nehme ihn hinein in den Kreislauf der Natur.«
    Es war seine Umschreibung für das Ende des Schäfers, dem ich nachschaute. An der Innenseite des Trichters gab es weder raue Stellen noch Vorsprünge, an denen er sich festhalten konnte. Er glitt an der feuchten und schlammigen Wand entlang in die Tiefe, in der das Wasser lauerte und in dem ich die Andeutung eines Gesichts sah.
    »Geh, John… geh schnell …«
    Ich stand auf.
    Ob der Schäfer die Bewegung gesehen hatte oder nicht, das war mir nicht klar. Aber ich hörte seinen verzweifelten Schrei, der mich noch verfolgte, als ich längst die Maschinenpistole aufgehoben hatte und zu meinen wartenden Freunden ging…
    ***
    Der Rest war leicht.
    Da wir den Weg kannten, war es kein Problem, wieder den Ausgang zu finden. Es gab keine Monstervögel mehr, die uns angriffen.
    Auch hatten wir ihre Brut zerschossen.
    Und als wir die graue Wand sahen, hinter der sich die Felsen versteckten, atmeten wir zum ersten Mal auf. Suko trug den verletzten Danko. Er und Oleg konnten sich nur wundern. Irgendwelche Fragen aber behielten sie für sich.
    Abgekämpft erreichten wir die Grenze zwischen den Zeiten.
    Mandragoro würde sie wieder schließen, da stand fest. Ich trieb meine Freunde zu einer letzten Energieleistung an, und wenig später hatten wir es geschafft.
    Der Nebel lag hinter uns, ebenso wie meine Erinnerung an Mandragoro, denn ich hatte seine Stimme gehört, als stünde er dicht neben mir.
    »Wir sehen uns wieder, John Sinclair…«
    »Bestimmt«, sagte ich.
    Karina Grischin hatte mich gehört. »Was hast du gesagt?«
    Ich lächelte. »Nichts, eigentlich. Ich freue mich nur, dass wir es geschafft haben.«
    »Das kannst du laut sagen.« Sie blieb stehen und schaute sich die Felsen an.
    Sicherlich ging ihr einiges durch den Kopf. Aber sie sprach es nicht aus und lächelte vor sich hin.
    Nicht so Danko und Oleg. Sie wollten wissen, wo wir denn gewesen waren, denn viel hatten sie nicht mitbekommen.
    »Irgendwo im Nirgendwo«, erwiderte Karina Grischin. »Das muss für euch reichen…«
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher