Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1379 - Attacke der Vogelmonster

1379 - Attacke der Vogelmonster

Titel: 1379 - Attacke der Vogelmonster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich erklären, obwohl ich seiner Logik nicht würde folgen können.
    »Es ging nicht anders«, sagte er. »Denn erneut tragen die Menschen die Schuld an allem.«
    »Wieso das? Was haben sie getan? Eine Straße gebaut, die für andere Menschen in der Weite des Landes sehr wichtig ist, weil dort vieles hingeschafft wird, das sie brauchen?«
    »Nein, das kann ich akzeptieren.«
    »Dann sehe ich keinen Grund.«
    Der Schäfer runzelte die Stirn. »Es gibt trotzdem etwas, das mich dazu zwingt, so zu handeln. Du weißt es nicht. Viele wissen es nicht, aber ich weiß es.«
    »Dann mach mich schlau.«
    Die Stimme des Schäfers veränderte sich. Sie klang jetzt wütend.
    Er hörte sich an, als würde er unter jedem Wort, das er sprach, leiden.
    »Sie haben vor, wieder eine heile Umwelt zu zerstören. Ich habe es erfahren. Es geht nicht um die Straße. Es werden demnächst noch einige Straßen gebaut werden…«
    »Und?«
    »Öl!«, schrie er uns an. »Ja, es geht um Öl. Sie werden nach Öl bohren. Ich habe es erfahren. Sie werden alles zerstören. Sie werden die Felsen wegsprengen, um Platz zu haben für ihre Industrie. Sie habe noch nicht angefangen, aber in den nächsten fünf Jahren wird es dort anders aussehen. Russland hat noch viel Öl, und die Welt braucht Öl, aber nicht mehr auf Kosten der Natur. Deshalb sage ich: Wehret den Anfängen, und ich bin der Mann, der dagegen ankämpft. Ich werde dieses Gebiet mit Leichen überpflastern. Dabei ist egal, ob es sich um Menschen oder Tiere handelt. Ich will nicht, dass die Natur wieder vergewaltigt wird. Alles soll und muss so bleiben, wie es ist.«
    Ah ja, jetzt verstand ich das Motiv. Es war typisch für den Umwelt-Dämon. Mandragoro bestand auf einer heilen Natur, aber er konnte das nicht mehr zurückholen, was die Menschen bereits an vielen Stellen in der Welt zerstört hatten. Jetzt setzte er darauf, die Dinge zu begrenzen. Wenn er nicht selbst eingriff, dann fand er immer wieder Helfer, eben solche wie diesen Schäfer.
    »Habt ihr es begriffen?«, fuhr er uns an.
    »Moment noch«, sagte ich und drehte mich Karina Grischin zu.
    »Wie siehst du die Dinge?«, fragte ich leise. »Stimmt es, was Joschi gesagt hat oder hat er geblufft?«
    »Sorry, das weiß ich nicht. Ich arbeite nicht für irgendwelche Industrieunternehmen. Was die planen, das geht an uns vorbei. Es kann durchaus sein, dass er Recht hat. Du weißt selbst, was auf der Welt los ist. Wie der verdammte Ölpreis ansteigt, und jeder weiß auch, was an Schätzen noch unter der russischen Erde liegt. Das ist ein Reichtum, den man als unerschöpflich bezeichnen kann. Da würde sich einiges ändern, wenn die Ölvorkommen ausgebeutet werden. So richtig hat das bisher nicht geklappt, doch jetzt findet ein Umdenken statt. Ich weiß nicht, aus welcher Quelle dieser Schäfer sein Wissen bezieht, doch ganz Unrecht wird er nicht haben, davon bin ich überzeugt. Da läuft was. Da muss was laufen, es geht einfach nicht mehr so weiter. Das Öl ist…«, sie winkte ab. »Ich bin sicher, dass auch Joschi oder dieser Mandragoro den so genannten Fortschritt nicht mehr aufhalten können. Aber das werden sie uns nicht glauben.«
    »Richtig.«
    »Und was tun wir?«
    Ich lächelte. Das konnte ich mir erlauben, denn ich dachte an meine Bekanntschaft mit Mandragoro. Ich würde ihn überzeugen müssen, dass es falsch war, was sein Diener auf sein Geheiß hin tat.
    So etwas konnte ich nicht akzeptieren.
    »Deine Freundin hat so geredet wie viele in diesem Land. Sie steht nicht auf meiner Seite. Ihr ebenfalls nicht. Ihr habt meine Freunde getötet, als sie ihre Zeitzone verließen. Dafür werde ich mich ebenfalls rächen. Zweimal Nahrung habe ich mir bereits geholt, und jetzt seid ihr schon zu fünft. Diese Zone ist anders. Hier herrschen die Gesetze der Natur. Fressen oder gefressen werden…«
    »Das gibt es auch auf unserer Welt«, erklärte ich. »Menschen sind da nicht anders. Du darfst nicht vergessen, dass auch du nicht gegen Kugeln gefeit bist…«
    Joschi sprach in meine Antwort hinein. »Das weiß ich sehr gut, aber wenn ihr schießt, werdet ihr ebenfalls sterben, denn Mandragoro wird mich rächen.«
    Ich hörte Karinas leisen Fluch, und dann drückte sie ab!
    Die ist wahnsinnig!, schoss es mir durch den Kopf. Die macht alles kaputt!
    Vor der Mündung erschienen kleine Flämmchen. Die Kugeln hämmerten allerdings nicht in den Körper. Dicht vor den Füßen des Schäfers schlugen sie in den Boden ein.
    Die Stille war durch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher