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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark
Autoren: Jason Dark
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schwitzen.
    Ich stieg eine Treppe hinab und erreichte die Bahnhofshalle, die schon mehr repräsentativen Ladenpassagen glich mit all ihren Geschäften und Essständen, an denen sich der Hungrige an bayrischer Weißwurst ebenso sättigen konnte wie an chinesischen Gerichten aus dem Wok. Wer Hunger auf etwas Süßes verspürte, dem halfen zahlreiche Bäckereien.
    Auf eines konnte ich nicht verzichten. Auf dem Weg zum Ausgang sah ich einen Wurststand. Dort wurden auch Brat- und Currywürste verkauft. Da bekam ich glänzende Augen, und ich vergaß den Happen, den ich im Flugzeug zu mir genommen hatte.
    Ich gönnte mir eine Currywurst, die sehr gut schmeckte und auch die richtige Schärfe hatte. Normalerweise aß ich sie in Deutschland gemeinsam mit meinem Freund Harry Stahl. Jetzt musste ich sie allein essen, und so verzichtete ich auf eine zweite.
    Ich hatte mit keinem Menschen einen genauen Termin vereinbart und deshalb ließ ich mich treiben. Ich war wohl der Einzige in dieser Umgebung, der durch die Halle schlenderte. Die meisten Menschen steckten voller Eile und hetzten an mir vorbei.
    Dann sah ich ein Ziel.
    Ein Zentrum für Printmedien. Die Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, und es trieb mich förmlich dort hinein. Den großen Betrieb, der hier am Morgen und zum Feierabendverkehr herrschte, erlebte ich um diese Mittagszeit nicht, und so konnte ich mich in aller Ruhe umschauen. Die Auswahl hier war wirklich phänomenal. Wer hier seine Zeitung nicht fand, ob Deutscher oder Ausländer, der war selbst schuld.
    Ich machte einen Rundgang, schaute mir auch die englischen Zeitungen an und gelangte wieder in die Nähe des Eingangs, wo die gängigsten Zeitschriften und Zeitungen gestapelt waren.
    Ein Blatt stach mir besonders ins Auge. Auch wegen der roten Titelschrift. EXPRESS, las ich und griff danach. Ich tat es auch, weil mir die Schlagzeile auf der Titelseite ins Auge fiel. Dort las ich: BESTIE VOM MEDIAPARK NOCH IMMER NICHT GEFASST!
    Ich faltete die Zeitung auseinander und entdeckte in der unteren Hälfte eine Aufnahme vom Park. Natürlich wollte ich die Zeitung kaufen, aber der Artikel auf der Seite eins interessierte mich so sehr, dass ich ihn einfach lesen musste. Bis zum Ende schaffte ich das nicht. Abgesehen davon, dass er im Innenteil weitergeführt wurde, vernahm ich neben meinem rechten Ohr ein leises Räuspern und drehte mich in die Richtung.
    Ein Mann mit grünem Jackett, brauner Cordhose und offenem Hemd schaute mich an. Er war Mitte 40 und hatte dunkelbraunes Haar und hellwache Augen.
    »Schrecklich, nicht wahr?«
    »Ja, da sagen Sie was.«
    Der Mann hob die Augenbrauen. »Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, mein Herr, aber der Aussprache nach sind Sie nicht von hier.«
    »Richtig, ich bin Engländer.«
    »Ah ja.« Der Mensch tippte auf die erste Seite. »Das ist jemand, den man fast mit Ihrem Jack the Ripper vergleichen kann. Sind Sie zufällig aus London?«
    »Ja, zufällig.«
    »Herzlich willkommen in Köln.« Der Mann streckte mir die Hand entgegen. »Ich heiße übrigens Adam-Claus Eckert und bin der Chef der Buchhandlung Ludwig.«
    Wenn er schon so nett war und sich vorstellte, wollte auch ich nicht zurückhaltend sein.
    »Mein Name ist John Sinclair.« Dann deutete auch ich auf das Blatt. »Die Schlagzeile ist wirklich nicht zu übersehen. Und es hat wirklich drei Tote gegeben?«
    »Ja. Im Kölner Mediapark. Bisher hat die Polizei keine Spur, keinen Verdacht, was alle Menschen hier in der Stadt schockt, aber so ist das nun mal, und damit müssen wir leben.«
    »Klar«, murmelte ich und fügte hinzu: »Verbrechen gibt es auch in London genug. Können Sie sich ein Motiv vorstellen? Können Sie sich denken, was diesen Irren zu diesen Taten getrieben hat?«
    »Irren. Das haben Sie gut gesagt, Herr Sinclair. Für mich und viele andere ist er ein Irrer. Aber keiner, der aus irgendeiner Haftanstalt ausgebrochen ist, sondern einer, der in seiner Psyche einen Knacks hat. Und zwar einen gewaltigen. Etwas anderes kann ich dazu nicht sagen. Ich hoffe nur, dass er bald gefasst wird.«
    »Sie gehen davon aus, dass es ein Einzeltäter ist?«
    Eckert schaute mich an. »Eigentlich schon. Wenn ich mir vorstelle, dass es mehrere sein könnten…«, er trat einen Schritt zurück und erbleichte. »Nur das nicht. Das wäre wirklich der Horror, den sich keiner wünschen kann. Das ist ja zum Durchdrehen. Da würde Köln zu einer Stadt des Grauens.«
    »Ist sie das nicht schon?«, fragte ich. »Sie brauchen nur einen Blick
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