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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen
Autoren: Jason Dark
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an die Illuminati, deretwegen ich gekommen bin.«
    Bill war froh, über diese Brücke auf den eigentlichen Grund seines Besuchs zu sprechen gekommen zu sein, und so wartete er auf eine Reaktion des Gelehrten.
    Der ließ sich Zeit damit. Er trank zunächst von seinem Whisky, danach lächelte er und schüttelte sanft den Kopf.
    »Nein, Mr. Conolly, über diese und ähnliche Themen habe ich noch keine Vorträge gehalten. Ich habe sie höchstens mal in einem anderen Zusammenhang gestreift.«
    »Und weiter?«
    »Nichts!«
    »Bestand kein Interesse?«
    »So ist es.«
    »Aber Sie wissen trotzdem über die Illuminati Bescheid, kann ich mir denken.«
    »Ach ja, was Sie so denken. Um richtig über sie informiert zu sein, muss man sich mit ihnen beschäftigen. Ich weiß einiges über sie, das schon, aber ich bin mehr ein globaler Wissenschaftler. Mich interessieren eigentlich zu viele Gebiete. Besonders die Strömungen, die damals von der Kirche unterdrückt worden sind.«
    »Das waren nicht nur die Illuminati.«
    »So ist es. Auch Freimaurer, Rosenkreuzer, Templer, was weiß ich nicht alles. Jeder, der nur ein wenig an der Lehre Zweifel hegte und dies auch offen äußerte, befand sich in Gefahr, als Ketzer in den Kerker geworfen zu werden. Das Volk musste dumm gehalten werden. Wenn die Menschen anfingen, nachzudenken, konnte das für manche mächtige Persönlichkeit gefährlich werden. Das ist heute nicht mehr so. Das hat sich gedreht. Da kann aus der Religion eine Revolution werden, und im Schutz der Religion haben sich oft genug Gruppen gebildet, von denen aus dann reformiert wurde.«
    »Das ist klar. Wir erleben es heute auch, wenn ich zum Beispiel an den Islam denke. Nicht jede Moschee lässt sich überwachen. Da kann sich schon etwas tun.«
    »Eben.«
    Bill kam wieder auf die Erleuchteten zu sprechen. »Hat man die Illuminati auch so behandelt und letztendlich ausgerottet?«
    »Nein, nein, das hat die Kirche nicht geschafft. Da liegen sie völlig falsch. Meines Wissens nach haben sich die Illuminati selbst aufgelöst, um später erneut in Erscheinung zu treten, und zwar im südlichen Deutschland. Allerdings fand man dort nur wenige Anhänger. Man versuchte dann, die Illuminati mit dem Freimaurertum zu verschmelzen, was ebenfalls nicht so gut gelang. Schließlich geriet der Orden nach außen hin in Vergessenheit.«
    »Aber nicht nach innen – oder?«
    »Nein. Es gab ihn weiterhin. Nur sehr im Geheimen. Und es haben ihm bekannte Persönlichkeiten angehört. Besonders in den Vereinigten Staaten, wo man damit beschäftigt war, eine neue Gesellschaft aufzubauen. Da hatten sie dann Platz.«
    »Und hier?«
    Sir Richard spielte mit seiner Fliege. Bill glaubte, dass er Zeit für eine Antwort gewinnen wollte. »Da Sie ja wegen der Erleuchteten gekommen sind, kann ich Ihnen bestätigen, dass es sie wieder gibt. Der Bund hat sich formiert, erneuert, und er besitzt auch Einfluss. Man sollte diese Leute nicht zum Feind haben.«
    Bill wusste nicht, ob es ein Ratschlag war, den man ihm gegeben hatte, doch er ging nicht darauf ein und stellte eine andere Frage.
    »Sie wissen sicherlich, dass es auch die Templer gibt, Sir Richard.«
    »Ja, ich hörte davon.«
    »Und wie stehen die Erleuchteten zu dieser Gruppe? Sie haben mir von den Freimaurern berichtet, die von ihnen unterwandert werden sollten. Haben Sie bei den Templern das Gleiche vor?«
    Richard Leigh zupfte wieder an seiner Fliege. Dabei hob er seine Schultern an. »Da kann ich Ihnen nichts Genaues sagen. Ich denke, eher nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie haben andere Ziele.«
    »Die gleichen wie früher?«
    »Davon kann man ausgehen.«
    »Dann wäre ihnen Rom nicht so zugetan?«
    »Man kann es so ausdrücken. Der Kreis schließt sich.«
    »Aber Sie haben Kontakt zu ihnen?«
    Der Gelehrte versteifte sich in seinem Sessel. »Sie werden verstehen, dass ich Ihnen darauf keine Antwort geben kann. Etwas muss ich auch für mich behalten.«
    »Schade.«
    »Ja, für Sie schon. Ich frage mich die ganze Zeit über, was Sie vorhaben und aus diesem Thema machen wollen? Sie sind Reporter, und es liegt auf der Hand, dass Sie Ihrem Beruf nachgehen. Ich denke mir, dass Sie über die ILluminati schreiben wollen, um sie wieder in das Licht der Öffentlichkeit zu zerren.«
    Bill wiegte den Kopf. »Nein, so ist es nicht. Man könnte es annehmen, aber bisher habe ich nicht daran gedacht.«
    »Das hört sich schon mal gut an. Aber warum dann dieses Interesse an dem Geheimbund?«
    Bill feuchtete seinen
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