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Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Titel: Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
Autoren: Michael Hamberger
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Kapitel 1
    Die Seelenräuberin
    Tas war auf der Jagd. Nicht, dass er Hunger hätte. Erst gestern hatte er einen großen Tapir erlegen können, den er ganz aufgefressen hatte. Aber diesmal war er nicht auf der Jagd nach einem Tier, sondern nach einem Menschen.
    Tas war ein Jaguar, ein sehr großer und sehr mächtiger Jaguar. War bei einem normalen Jaguar die Kopf – Rumpf – Länge 1,50 bis höchstens 1,80 Meter, so war sie bei Tas gut über zwei Meter. Auch sein Gewicht war mit gut 150 Kg sehr viel höher, als bei allen anderen Tieren dieser Gattung. Deshalb wagte es sich auch kein anderer männlicher Jaguar auch nur in die Nähe seines ausgedehnten Reviers. Und natürlich hatte er das beste Revier. Viele Schlafplätze in denen man dösen konnte, Wasser und ein Überfluss an Beutetieren. Deshalb konnte sich Tas auch den Luxus erlauben, einfach so, ohne auf der Jagd zu sein durch sein Revier zu streifen.
    Vor circa zwei Monden hatte er dabei die Witterung dieser Frau, die er gerade verfolgte das erst mal aufgenommen. Es hatte ihn zuerst etwas verunsichert, denn diese Spur roch so gar nicht nach Mensch. Menschen waren normalerweise die am leichtesten zu erlegende Beute. Fast gar nicht wert, überhaupt gejagt zu werden. Das einzig interessante an Menschen war, diese so lange zu jagen, bis es sie regelrecht in den Wahnsinn trieb. Dadurch bekam ihr Blut eine ganz besondere Würze, die Tas sehr mochte.
    Meistens vermied es Tas jedoch, Menschen zu jagen. Sie lebten in einer größeren Gruppe in künstlich erbauten Höhlen, die sie Hütten nannten, am Rande seines Reviers, auf einer steinigen Lichtung aus unfruchtbarer Erde. Hinter dem Dorf wuchsen riesige Felsen gut 100 Meter in die Höhe: Nicht einmal Tas konnte dort hinaufklettern. Oberhalb dieser Felsen ging dann offensichtlich der Urwald weiter, wie aus den gigantischen Bäumen unschwer erkannt werden konnte. Da es jedoch außerhalb seines Revier war, war Tas niemals dort oben gewesen. Es interessierte ihn aber auch nicht sehr. Es wäre viel zu anstrengend und er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es dort schöner sein sollte, als in seinem Revier. Das einzig schöne an den Felsen, war der Wasserfall, der sich circa 200 große Sprünge links vom Dorf befand. Tas liebte diesen Wasserfall, unter dem es sogar an den heißesten Tagen noch angenehm kühl war.
    Auf der steinigen Lichtung, wo sich das Dorf befand, war es sogar für Tas gefährlich, den Menschen zu nahe zu kommen, da sie innerhalb ihrer Gruppe schon recht wehrhaft waren und ihm gefährlich werden konnten. In den Urwald selbst trauten die Menschen sich nur selten und wenn, dann jagten sie ein oder zwei Tiere, was Tas aufgrund des fast unerschöpflichen Nahrungsangebots in seinem Revier nicht weiter störte.
    Sie hatten auch einige Bäume des Urwalds gefällt, um die Lichtung etwas zu vergrößern. Dort bauten sie für das Dorf nahrhafte Pflanzen an, wobei sich Tas nicht vorstellen konnte, wie man davon leben konnte.
    Er hatte überhaupt für diese Menschen nur Verachtung übrig. Für Tas waren sie nur wie lästige, kleine Mosquitos, die man am Besten zerquetschte und wieder vergaß.
    Das änderte sich aber mit der Spur dieser Frau, die er anfänglich gar nicht hatte einschätzen konnte. Es war ganz klar ein Mensch, aber es schien von dieser Spur auch eine Kraft und eine Macht auszugehen, die es bei einem Menschen einfach nicht geben konnte. Also war er der Spur gefolgt, die tief in den Regenwald hineinführte, so tief, wie sich keiner dieser Menschen jemals getraut hatte. Dann sah er sie plötzlich vor sich. Es war tatsächlich eine menschliche Frau. Noch sehr jung, im ersten Drittel des Lebens. Sie war sehr schlank, fast schon dürr und sehr groß, sogar noch größer, als viele männliche Menschen, die Tas gesehen hatte. Dabei war sie aber nicht schlaksig, sondern sie bewegte sich mit einer erstaunlichen Eleganz und Würde. Die Frau war mit edlen Naturfellen bekleidet, die eigentlich viel zu warm für die feuchtheiße Witterung hier im Urwald sein mussten. An den Füssen trug sie die traditionellen Sandalen, die alle Bewohner des Dorfes zu tragen schienen und deren Hauptzweck neben dem bequemeren Gehen auch der Schutz vor den Bissen der giftigen Schlangen zu sein schien.
    Die Frau sammelte Kräuter an einer sumpfigen Lichtung ganz in der Nähe des großen Flusses. Diese Kräuter gab es nur hier an dieser einen Stelle. Neugierig beobachtete Tas die Frau. Diese schien total unbesorgt zu sein. Tas
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