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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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sprechen", sagte Coco. „Vielleicht kann ich ihre Blockierung aufheben."
    „Ich kann dich nicht daran hindern", sagte Raffael. „Wirst du uns helfen?"
    „Deshalb bin ich hier. Und wegen der Hochzeit natürlich auch", fügte sie hinzu. „Wir werden sie alle gemeinsam feiern."
    Raffael nickte. „Hör zu, ich werde dir erzählen, was sich alles abgespielt hat. Ein Teil davon ist uns so zugetragen worden und dürfte übertrieben sein. Aber wenn du es weißt, kannst du dir ein besseres Bild darüber machen."
    Er erzählte. Coco hörte interessiert zu. Sie fragte sich, was der Sinn des Spuks war. Alles war ein einziges großes Rätsel.

    „Ich verstehe dich nicht", sagte Silvie Tremon. Sie stand am Fenster in Gerard Despenses kleiner Wohnung und sah nach draußen. „Du bist anders als früher."
    „Wie meinst du das?" fragte er überrascht.
    „Du bist nicht mehr so wie… vorher", sagte sie. „Du hast dich verändert."
    „Unsinn", widersprach er. „Ich bin derselbe wie immer. Warum sollte ich mich verändert haben?" „Ich weiß es nicht, aber ich fühle es." Mit einem Ruck wandte sie sich um, stützte sich gegen die Fensterbank und sah Gerard Despense an. „Seit dieser verflixten Geschichte mit den Zigeunern kenne ich dich gar nicht wieder. Manchmal glaube ich, einen Fremden zu sehen."
    „Aber das ist absurd", sagte er. „Zugegeben, die Geschichte war schon seltsam. Du sprangst plötzlich auf und ranntest davon wie von Furien gehetzt. Und ich durfte deine Sachen aufsammeln… na schön, du hattest eine Halluzination. Aber deshalb völlig nackt durch die Gegend zu rennen…"
    „Das ist es", sagte sie. „Als Beispiel. Früher hättest du mir keine Vorwürfe gemacht."
    Er verzog das Gesicht, sagte aber nichts dazu.
    „Du bist irgendwie aggressiver geworden", sagte sie. „Deine Hände sind nicht mehr so weich wie früher, du küßt härter… etwas hat dich verändert. Langsam glaube ich, daß da doch mehr geschehen ist auf dieser Lichtung, als wir beide wissen oder wahrhaben wollen."
    Er erhob sich und trat auf sie zu. Seine Hände berührten ihre Oberarme, glitten höher und streichelten ihren Hals und ihre Wangen.
    „Sylvie, du weißt, daß ich dich liebe. Vielleicht… sollten wir beide mal zu einem Arzt gehen. Zu einem Seelenklempner. Eine Behandlung könnte vielleicht uns beiden helfen."
    Sie schloß die Augen.
    Das klang wieder nach dem alten Gerard. Und doch war er anders seit jenem Tag, der noch gar nicht so lange zurück lag. Drei, vier Tage erst! Und doch klaffte eine Schlucht zwischen ihnen, die täglich schwerer zu überbrücken war.
    „Vielleicht", murmelte sie, „bin ich es auch, die anders geworden ist. Ja, Ge. Du hast recht. Wir sollten zu einem Psychiater gehen. Am besten schon morgen. Ich halte es sonst wahrscheinlich nicht mehr länger aus."
    Er lachte rauh. „Bin ich so schlimm? Bin ich vielleicht die reißende Bestie, die du gesehen hast… gesehen haben willst?"
    Unwillkürlich wollte sie zurückweichen, aber hinter ihr war die Fensterkante. Sie starrte Gerard an. Ich habe Angst, dachte sie.

    Der einäugige Rabe gab ein heiseres Krächzen von sich. „Ruhig, Ahasver", wies Madame Zarina ihn zurecht. Ahasver schüttelte sein Gefieder, plusterte sich ein wenig auf und drehte sich so, daß er Coco ständig unter Beobachtung hatte.
    „Du möchtest erfahren, was es mit dem Spuk auf sich hat", sagte Madame Zarina.
    Coco nickte. Das festzustellen, brauchte es keiner besonderen Begabung. Es ergab sich von selbst. Für einen Freundschaftsbesuch war es nicht die richtige Zeit.
    „Ich bin blind", sagte Zarina. „Ich kann diesen Spuk nicht sehen. Er entzieht sich mir."
    „Ich könnte Ihnen helfen, Madame", bot Coco an. „Vielleicht können Sie ihn dann sehen. Vielleicht finden wir beide gemeinsam mehr heraus."
    „Du bist eine Hexe, aber keine Hellseherin", sagte Zarina. „Wie kannst du mir helfen?"
    Ahasver krächzte wieder.
    „Ich kann versuchen, einen Zauber zu wirken", sagte Coco.
    „Der Zauber kommt nicht aus dir selbst", widersprach Zarina. „Er hilft mir nicht. Deine Fähigkeiten liegen auf anderem Gebiet."
    „Und trotzdem kann ich sie vielleicht nutzen", bot Coco an. „Vertrauen Sie mir, Madame!"
    „Was wirst du tun?"
    „Ich werde Sie hypnotisieren", schlug Coco vor. „Ich werde Sie in Trance versetzen und das in Ihrem Geist finden, was Sie blockiert und blind gegen den Verursacher des Spuks macht. Ich bin sicher, daß jemand Sie beeinflußt hat, weil er nicht erkannt
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