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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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zerfielen auch die beiden Sklaven zu Staub. Das bewies Do- rian, daß sie keine Menschen gewesen waren, sondern ebenfalls dämonische Kreaturen.
    Dorian drang in das Haus ein. Hier fand er zwei weitere Staubansammlungen. Das waren die beiden Sklavinnen gewesen, die ebenfalls zugleich mit ihrem Herrn und Meister ihr unheiliges Leben verloren hatten.
    Dorian atmete tief durch.
    „Ich denke, zumindest diesen haben wir geschafft", sagte er. „Jetzt bleibt uns nur noch Rene d'Ar- cy."

    Niemand achtete auf die unauffällige graue Limousine, die in einiger Entfernung an der Straße stand. Hinter dem Lenkrad saß ein schlanker Mann mit langem Haar. Vor seinen Augen flimmerte die Luft kaum merklich. Sie war zu einer Linse verdichtet worden, die den gleichen Effekt wie ein Fernrohr zeigte.
    Rene d'Arcy beobachtete den Kampf. Erst sah es so aus, als müsse der Dämonenkiller unterliegen. Aber dann erhob sich Hunter wieder und kämpfte. Rene d'Arcy verfolgte das Ende des schwarzen Wesirs.
    Er bedauerte den Tod des anderen Dämons nicht. Fayaz al Akbar war zu vorsichtig gewesen. Sein eigenes Sicherheitsbedürfnis hatte ihm den Tod gebracht.
    „Nun gut", murmelte der Dämon im Fahrzeug. „Das war's denn wohl."
    Er hatte keinen Finger gerührt, um al Akbar zu helfen. Dabei hätte er vielleicht noch entscheidend eingreifen können. Mit dem „magischen Spiegel" oder seinen anderen Fähigkeiten hätte er das Blatt gewendet. Aber der Pakt der Bösen war erloschen. Der Wesir war allein gefordert, und er versagte. „Er", murmelte d'Arcy, „ist tot. Ich dagegen lebe noch. Hunter zwar auch, aber das ist eine Sache, mit der ich wohl noch einige Zeit werde leben müssen. Es werden sich bessere Möglichkeiten ergeben."
    Es wurde Zeit, sich zu entfernen. Der einsam an der Straße stehende Wagen mochte dem Dämonenkiller oder den Zigeunern doch noch auffallen, wenn sie erst einmal wieder zur Ruhe gekommen waren, und wenn sie dann feststellten, daß sich d'Arcy hier befand…
    Er fuhr los und entfernte sich. Zurück nach Orleans. Der Dämonenkiller war zwar in d'Arcys Haus gewesen, aber wo genau es sich in Orleans befand, wußte er auch nicht. Zudem hatte d'Arcy nicht vor, dieses Haus in absehbarer Zeit noch einmal zu benutzen. Er ging auf Sicherheit. Er würde es verkaufen oder vermieten.
    Er hatte noch genügend Ausweichmöglichkeiten.
    Wenig später war d'Arcy untergetaucht.

    Nach und nach kam Dorian dazu, sich um weitere Einzelheiten zu kümmern. Zusammen mit Madame Zarina versuchte er, den zweiten Dämon aufzuspüren. Aber in diesem Fall reichten ihre Kräfte nicht aus. Wahrscheinlich befand sich der Gesuchte zu weit entfernt.
    Am Abend rief Dorian Armand Melville an und gab „Entwarnung". Die Melvilles zeigten sich davon begeistert. Armand riet Dorian, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen und seine Aussage zu machen.
    Dorian folgte dem Ratschlag. Es gab ein knallhartes Verhör. Der Dämonenkiller blieb vorsichtig. Durch die Aussage des Beamten in Dinan war der Mordverdacht so gut wie beseitigt, aber dennoch gab es Unstimmigkeiten. Aber nach einigen Stunden konnte Dorian das Präsidium wieder verlassen. Er kehrte zu den Amalfis zurück. Gemeinsam mit Coco genoß er die Vorstellung der Monströsitä- tenschau.
    Am folgenden Tag erschien die andere Zigeunerfamilie, in die Stefan Amalfi einzuheiraten gedachte. Auf dem zur Verfügung stehenden Platz wurde es ziemlich eng, aber es begann auch schon, stimmungsvoll zu werden. Abende mit Lagerfeuer, Tanz und Musik, rauschende Feste, die sich auf einen Höhepunkt zu entwickelten: die Zigeunerhochzeit. Am Tag der Tage reiste Dorian über ein Magnetfeld nach Andorra und holte Martin. Der Junge zeigte sich von den Feierlichkeiten ebenso begeistert wie die Erwachsenen.
    Zu Sybill Melvilles Examensfeier war Martin nicht mehr dabei. Da war er schon wieder im Castillo hinter den schützenden Schirmen und Dämonenbannern.
    Zu rasch verging die Zeit der Ruhe, bis auch für Dorian und Coco der Augenblick der Rückkehr kam. Und es würde nicht lange ruhig bleiben.
    „Irgendwann", murmelte Dorian, „erwische ich auch d'Arcy. Nicht allein, weil er ein Angehöriger der Schwarzen Familie ist, sondern allein deshalb, weil ich Anschläge dieser Art nicht einfach auf mir sitzen lasse. Es wird der Moment kommen, wo ich ihn zur Strecke bringe."

    Der Dämon, den Dorian Hunter suchte und zur Strecke bringen wollte, entwickelte unterdessen eigene Pläne. Er sah eine Möglichkeit, seine Macht zu
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