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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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um, und wir können nichts tun. Warum tut er das?"
    „Er will das Mädchen nicht in Gefahr bringen", flüsterte Andrej. „Es ist diese Silvie Tremon!"
    „Er ist dennoch ein Narr. Was nützt es, wenn das Mädchen lebt und er stirbt? Los, mach voran. Wir haben keine Zeit mehr", zischte der Sippenchef.
    Andrej öffnete den Benzinkanister. Raffael rupfte trockenes Gras aus und wickelte es zu dicken Knäueln zusammen. Kurz dachte er an die Kreuze, die sie bei sich trugen. Sie würden nur Schutzfunktion haben. Der Wesir entstammte einer nichtchristlichen Kultur und ließ sich damit nicht angreifen. Aber das, was sie hier vorbereiteten, mußte genauso gut wirken. Zumindest war Dorian Hunter davon überzeugt.
    „Schneller", keuchte Raffael.
    Andrej schüttete Benzin über die trockenen Grasklumpen. „Los", rief Raffael ihm zu. „Du bist der flinkste von uns allen. Aufs Dach mit dir. Ganz schnell. Von da triffst du ihn besser."
    Andrej nahm drei, vier benzingetränkte Klumpen an sich und lief geduckt zum Haus. Der Wesir bemerkte es nicht. Er war voll auf Dorian konzentriert. Raffael spielte mit seinem Feuerzeug. Stefan produzierte inzwischen weitere Klumpen, während Matteo sie mit Benzin tränkte. Warum merkte der Wesir nichts davon? War er wirklich so abgelenkt?
    „Zur Hölle mit dir", schrie der Wesir in diesem Moment.
    „Jetzt", rief Raffael laut.
    Wenn Andrej auf dem Dach noch nicht in Wurfposition war…
    Aber er war! Er schleuderte die Klumpen von der Seite her. Entsetzt sah er den weißen Nebelstrahl aus dem Mund des Wesirs auf Dorian zurasen. Matteo hielt sein Wurfmesser unter den Benzinstrahl. Dann holte er damit aus.
    Raffael hielt die Feuerzeugflamme an die Klinge, die sofort aufloderte. Mit dem gesunden Arm warf Matteo das Messer. Es jagte durch die Luft und traf den schwarzen Wesir.
    Brennend.
    Grasklumpen hafteten an seinem Mantel und gingen auch sofort in Flammen auf. Der Wesir heulte auf und wirbelte herum. Er sah die Zigeuner. Wieder spie er einen Säurestrahl aus.
    Aber da war das Feuer. Der Säurenebel verwandelte sich wundersamerweise ebenfalls in eine Fak- kel, die sich selbst verzehrte, ehe sie die Zigeuner erreichte.
    Der brennende Wesir zerrte an seinem Mantel und versuchte ihn sich vom Körper zu reißen. Das gelang ihm nicht so schnell. Er deutete auf das Mädchen. „Tötet sie!"
    Andrej ließ sich vom Dach fallen. Er sprang den Sklaven an, dessen Messer an der Kehle des Mädchens saß, und riß ihn zu Boden, von Silvie fort. Aber der Sklave entwickelte Bärenkräfte. Er schüttelte Andrej ab, rollte sich auf ihn und stieß mit dem Messer zu…

    Dorian konnte nicht mehr weg. Ihm blieb nur, sich zu Boden fallen zu lassen. Er flog förmlich in eine Erdmulde. Preßte sich so flach wie möglich hinein. Und er hatte Glück. Die Säurewolke zischte über ihn hinweg. Er fühlte noch den Luftzug der dämonischen Nebelflüssigkeit. Sofort sprang er wieder auf. Er sah, wie Andrej die Klumpen vom Dach warf und Matteo das brennende Messer schleuderte.
    Dorian warf sich dorthin, wo seine Kleidung und seine Waffen lagen. Er erwischte die Pistole und rannte wieder zurück, wobei er die Stelle sorgfältig umging, wo der Säurenebel den Grasboden getroffen hatte und zersetzte.
    „Tötet sie", hörte er den Wesir schreien, der in hellen Flammen stand.
    Andrej griff vom Dach aus ein. Aber er war den Kräften des Sklaven nicht gewachsen. Dorian faßte die Pistole mit beiden Händen und schoß. Die Kugeln hatte er eigentlich für den Dämon gedacht. Aber sie wirkten auch bei dem Sklaven. Der Schuß riß ihn förmlich von Andrej herunter; der Dolchstoß verfehlte sein Ziel. Sofort änderte Dorian die Schußrichtung. Aber der zweite Sklave, der gerade zupackte, um dem Mädchen das Genick zu brechen, sank röchelnd zusammen. Ein weiteres von Matteos Messern hatte ihn getroffen.
    Der Wesir tobte. Er versuchte noch einmal, Säurenebel auszuspeien, aber es gelang ihm nicht mehr. Er schrie Zauberformeln, um das Feuer zu ersticken.
    Dorian feuerte die nächsten fünf Kugeln ab. Bei jedem Schuß sagte er ein magisches Schaltwort.
    Der Wesir begann zu schrumpfen. Er sprühte Funken nach allen Seiten und schmolz in den Flammen. Augenblicke später war nur noch eine Lache übrig, auf der Flammen tanzten. Eine fette Qualmwolke stieg auf.
    Dorian ging zurück und kleidete sich wieder an. Dann eilte er zu den Zigeunern und dem Mädchen. Raffael befreite es soeben von den Fesseln.
    Als die schwarze Lache verdampfte,
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