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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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lassen Sie Gerard nicht töten", sagte Silvie verzweifelt.
    „Bestimmt nicht", sagte der Dämon. „Er ist nämlich schon tot."
    Es traf sie wie ein Schlag. „Was… was sagen Sie? Er ist tot?
Nein!"
Sie schrie auf: Diesmal öffneten sich keine Wohnungstüren. Der schwarze Wesir hatte die Etage im Griff.
    Der Sklave und Gerard kamen wieder die Treppe herauf. Gerard war nicht gefesselt und wurde auch nicht bedroht.
    „Die Liebe ist etwas Eigenartiges", sagte der Dämon. „Sie treibt die Menschen zu den unmöglichsten Dingen. Und sie sorgt dafür, daß man sie erpressen und zwingen kann. Selbst, wenn es eine Täuschung ist."
    Er atmete „Gerard Despense" wieder ein. „Er war ein Trugbild", sagte er. „Eine Stoff gewordene Täuschung. Schon seit jenem Überfall auf der Lichtung hast du mit meiner Kreatur zusammengelebt."
    Silvie war am Ende ihrer Kraft. Sie sank ohnmächtig zusammen. Der Sklave fing sie auf. Kurz sah er seinen Herrn an, der nur stumm nickte. Der Sklave wußte, was er zu tun hatte. Er nahm das Mädchen mit und brachte es zu seinem Herrn in das Ferienhaus abseits der Stadt.
    Und Fayaz al Akbar war nun im Besitz der Dinge, die es ihm ermöglichten, Coco Zamis unter seinen Willen zu zwingen.
    Er bereitete die Beschwörung sofort vor, kaum daß er sich wieder in dem Häuschen befand.

    „Ich werde versuchen, den Dämon unter meinen Zwang zu nehmen", sagte Coco. Sie legte die Knöpfe vor sich auf den Tisch. „Es ist zwar nicht sonderlich viel, aber es hat sich am Körper des Dämons befunden. Also existiert eine Bindung. Ganz gleich, ob er gerade in menschlicher oder bestialischer Gestalt herumläuft - er wird darauf reagieren. Vielleicht kann ich ihn entscheidend schwächen."
    Sie sah sich in dem kleinen Wohnwagenabteil um. „Hier habe ich nicht genug Platz", sagte sie. „Ich werde ins Bühnenzelt gehen müssen. Kannst du dafür sorgen, daß ich dort eine Weile nicht gestört werde?"
    Dorian folgte ihr. Coco holte sich, was sie brauchte, aus dem Range Rover und zeichnete dann auf das Bühnenpodest einen magischen Kreis, in den sie sich stellte. Dann begann sie mit der Beschwörung, für die ihr die abgerissenen Knöpfe als Bezugsgegenstände dienten.
    Dorian sah ihr aufmerksam zu.
    Plötzlich zuckte Coco zusammen. Etwas durchfuhr sie wie ein Blitzschlag. Dorian war alarmiert. Coco stöhnte auf und wand sich wie in Krämpfen. Dann, wurde ihr Blick leer. Etwas war geschehen, das nicht vorgesehen war.
    Wie eine Katze schnellte sie herum und warf sich auf Dorian. Er wurde von ihrem Angriff überrascht. Sie packte zu, kompromißlos und hart. Sie wollte ihn töten!
    Er sprengte den mörderischen Griff auf und schleuderte Coco zurück. Sie kam sofort wieder auf die Beine. Sie versuchte ihn zu hypnotisieren. Dorian floh aus dem Zelt. Er wollte nicht gegen sie kämpfen, nicht auf diese Art. Wenn er blieb, würde sie ihn hypnotisieren. Dann konnte sie ihn ungehindert töten.
    Etwas mußte bei ihrer Beschwörung falsch gelaufen sein. Statt daß sie den Dämon angriff, schlug der Versuch auf sie selbst zurück! Sie befand sich mit Sicherheit unter dem Bann des Gegners.
    Coco folgte ihm.
    Sie versetzte sich erneut in den schnelleren Zeitablauf, um Dorian so töten zu können. Aber im gleichen Moment brach sie zusammen.

    Fayaz al Akbar brauchte diesmal nicht den Spiegel des Vassago zu befragen. Er wußte auch so, was geschehen würde. Er hatte Coco Zamis den magischen Befehl erteilt, Dorian Hunter zu töten. Egal, sie konnte nicht anders, als dem Dämon gehorchen. Seine Stärke überstieg ihre Abwehrmöglichkeiten bei weitem.
    Was al Akbar nicht wußte, war, daß Coco im gleichen Moment ebenfalls eine Beschwörung versuchte. Er wußte nicht, daß der magische Bezug der Knöpfe das in ihm erreichen sollte, was Teil der Kreatur war, die das Hemd mit diesen Knöpfen getragen hatte. Und noch weniger ahnte er, daß gerade dadurch der magische Kreis durchschlagen wurde, den Coco um sich gezogen hatte, um sich zu schützen. Sie selbst hatte ihn geöffnet und dem schwarzen Wesir die Möglichkeit gegeben, sie zu übernehmen.
    Derlei Kleinigkeiten hätten ihn auch nicht interessiert. Für al Akbar war nur wichtig, daß Coco Za- mis ihm gehorchen mußte.
    Entweder würde sie den Dämonenkiller töten. Oder er tötete sie in Notwehr. Nur eine der beiden Personen würde überleben. Und diese Person würde durch den Tod der anderen so stark demoralisiert sein, daß sie keinen wirklichen Gegner mehr für al Akbar
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