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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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verrissen hätte. Das war eine Frau, die auf einem Besen durch die Luft ritt!
    „Das gibt's nicht", keuchte er und trat auf die Bremse. Er wollte die seltsame Erscheinung näher betrachten. Was er sah, war schlichtweg unmöglich. Hexen, die auf Besen durch die Luft ritten, gab es nicht, und solche, die dabei leuchteten wie Wunderkerzen, erst recht nicht!
    Trotzdem schwirrte ihm da eine entgegen. Und sie kam direkt auf ihn zu.
    Eine fantastische Figur hatte sie, das mußte er zugeben. Er konnte sie deutlich sehen, weil sie mit nichts anderem als ihrem Besen und langen fuchsroten Haaren bekleidet war. Aber das Gesicht war eine verzerrte, abstoßende Fratze. Und wie sie jetzt heulte, als sie auf ihn herabstieß! Was immer diese Erscheinung war, sie hatte es auf ihn abgesehen.
    Er wollte es nicht auf einen Zusammenprall ankommen lassen. Ganz gleich, ob es sich hier um eine Halluzination oder die Wirklichkeit handelte, er ging auf Nummer Sicher und startete seine Maschine wieder. Haarscharf unter der Hexe raste er davon. Sie fing sich ab und drehte, und aus dem Besen sprühten Funken. Sie schrie gellende Verwünschungen, drehte und kam wieder hinter ihm her.
    Im Tiefflug!
    Er wurde schneller. Die Hexe auf ihrem Besen hielt mit. Eine Kurve kam. Charieux nahm sie mit unverminderter Geschwindigkeit und wäre fast von der Strecke geflogen. Aber er schaffte es, seinen Feuerstuhl unter Kontrolle zu behalten. Die Hexe war immer noch dicht hinter ihm und schrie Worte, die er nicht verstand. Etwas Leuchtendes griff nach ihm.
    Er jagte durch die Straßen von Lamballe, vorbei an den ersten Häusern. Vor ihm ragte der Kirchturm auf. Er hielt direkt darauf zu, weil der Weg direkt an der Kirche vorbei der kürzeste zu seiner Wohnung war.
    Und plötzlich gab es die Hexe auf ihrem Besen nicht mehr. Spurlos war sie hinter Georges Charieux verschwunden, als habe es sie niemals gegeben. Er wurde langsamer und fuhr die Maschine schließlich in den Hof hinter dem Haus, in dem er wohnte. Er nahm den Helm ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. War das, was er erlebt hatte, echt gewesen, oder hatte er nur geträumt?
    Er wußte es nicht mehr.
    Aber das hintere Schutzblech des Motorrades, dort, wo das Leuchten ihn berührt hatte, sah aus, als habe es gebrannt. Der Lack war weggefressen, das Kennzeichenschild leicht verformt.
    Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu…
    Verwirrt stiefelte Charieux hoch in seine Wohnung und ließ sich mit Wodka vollaufen. Trotzdem verfolgte ihn die Hexe auch noch im Traum.

    Es blieb nicht bei diesen beiden Geschehnissen. Weitere unheimliche Dinge geschahen, zum Teil spukhaft, zum Teil bedrohlich. Und immer hatte es auf irgendeine Weise mit den Zigeunern zu tun. Entweder kam der Spuk aus ihrer Richtung, so wie die fliegende Hexe, oder er spielte sich in der Umgebung des Lagers ab.
    Ein Reporter namens Gustave Gautier bekam davon Wind. Der traute sich allein nicht so recht an die Sache heran, aber er kannte einen Kollegen in Paris, der sich zuweilen mit derlei Geschichten befaßte: Armand Melville, Kriminalreporter für den „France Soir". Gautier rief ihn an, wurde gebeten, Melville in seiner Wohnung aufzusuchen, aber er kam nie an. Er wurde bei der Ruine eines vor Jahren abgebrannten Bauernhofs zwischen Roon und St. Jouande-l'Isle ermordet aufgefunden. Kommissar Levoix aus Dinan nahm sich des Falles an, trat aber auf der Stelle. Auch Armand Mel- ville konnte nicht viel zur Aufklärung beitragen. Der Kriminalreporter setzte seine Hoffnung auf seinen Freund Dorian Hunter, da er sicher war, daß Gautier von einem Dämon ermordet worden war. Armand und seine Frau Sybill hatten Dorian und Coco Zamis
eingeladen zur Examensfeier Sybills nach Paris. Unseligerweise stellte sich heraus, daß zur gleichen Zeit in der Bretagne eine große Zigeunerhochzeit stattfinden sollte, zu der die beiden ebenfalls eingeladen worden waren. Coco Zamis fuhr direkt zu den Zigeunern. Dorian Hunter fuhr nach Paris, da Armand am Telefon von dem dämonischen Mord an Gautier berichtete. Aber Dorian kam nicht in Paris an. Er war in der Nähe von Orleans entführt worden.
    Es stellte sich heraus, daß der Dämon Rene d'Arcy hinter der Entführung steckte. Und d'Arcy paktierte mit einem weiteren Dämon: dem schwarzen Wesir, der aus der Türkei angereist war. Die beiden hatten es darauf abgesehen, Dorian und Coco endgültig den Garaus zu machen.
    Bei Dorian wäre es d'Arcy um ein Haar gelungen. Aber Dorian entwischte ihm wieder und stieß
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