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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk
Autoren: Dämonenkiller
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schließlich auf Armand Melville. In der Zwischenzeit hatte sich der schwarze Wesir eingeschaltet und Armands Frau entführt. Er war dabei gesehen worden - und zwar in Gestalt Dorian Hunters, der nun als Kidnapper gesucht wurde. Dorian und Armand hoben das Versteck des Wesirs aus, das sich in jenem abgebrannten Bauerngehöft befand; ein Kreis schloß sich allmählich. Der Wesir floh, als die Ruine in einer gewaltigen magischen Explosion verging. Dabei fand Kommissar Levoix den Tod, der ebenfalls in der Nähe war, um den Unterschlupf zu stürmen und den vermeintlichen Entführer Dorian Hunter festzunehmen. Armand und Dorian brachten die befreite Sybill zurück nach Paris, aber Dorian wurde jetzt auch als Polizistenmörder gesucht.
    Was inzwischen mit Coco Zamis geschehen war, wußte niemand. Dorian fürchtete, daß sie ebenfalls in eine Falle geraten war. Er mußte so schnell wie möglich nach Lamballe. Aber vorher gab es auch in Paris noch einige Dinge zu klären…

    Coco Zamis wurde von der rund dreißigköpfigen Sippe jubelnd begrüßt. Die Amalfis freuten sich darüber, die Gefährtin des Dämonenkillers wiederzusehen. Die meisten jedenfalls; vorwiegend jene, die mit dem Fall des Dämonenkinds direkt zu tun gehabt hatten. Und das war immerhin der innerste Familienkreis. Raffael hatte Coco zwischendurch einmal während seiner USA-Tournee getroffen, aber das lag nun auch schon wieder lange Zeit zurück. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, Coco zur Begrüßung zu küssen.
    Coco lachte. „Vorsichtig, Raffael! Es könnte sein, daß deine eifersüchtige Gattin ihre Tochter aufhetzt, mich von ihren Schlangen beißen zu lassen…"
    Da verzog Louretta das Gesicht zu einem einladenden Lächeln. „Natürlich wirst du bei uns wohnen und nicht irgendwo in der Stadt", entschied sie resolut. „Es wird ein großes Fest werden, in der nächsten Woche… in drei Tagen kommt die Braut hierher mit ihrer Familie! Dann wird es großartig, meine Liebe… "
    Es sprudelte förmlich aus ihr hervor. Coco wehrte lachend ab. „Langsam, langsam, Louretta", rief sie. „Eines nach dem anderen… zuerst einmal muß ich mich zurechtfinden. Ein paar von euch sehen anders aus als damals… "
    „Du willst dich sicher erst einmal frisch machen nach der langen Fahrt", stellte Raffael fest. „Im Wohnwagen gibt es eine Dusche, und ich werde persönlich Wache stehen."
    „Aber draußen - vor dem Wagen!" stellte Louretta trocken fest.
    Raffael grinste. „Natürlich, mein Schatz", versicherte er.
    Coco holte ihren Koffer aus dem Range Rover und verschwand im Wohnwagen des Patriarchen. Sie war wie erschlagen von der überschäumenden Begeisterung, mit der sie begrüßt worden war. Sie waren alle da, Raffael und Louretta, die drei Söhne Matteo, Stefan und Andrej, Tochter Lucia, die von Geburt an stumm war und sich am besten mit ihrer Unmenge an giftigen Schlangen verstand, mit denen sie allabendlich auftrat. Da war Raffaels Schwager Anatol Drago, da war Onkel Rosario mit seinem Sohn Louis und Frau Natalie, da war Madame Zarina, die uralte Hellseherin mit ihrem Raben Ahasver - das Vieh war schon uralt und schien nicht sterben zu wollen -, da war der Wolfsmensch Gunter, Hervio Maesto, der Knochenmann, Sheila, die Bauchtänzerin ohne Unterleib, Man- gus, der Glasfresser, Herkules… und all die anderen. Es war unmöglich, alle Namen zu behalten; schließlich waren sie nur ein paar Tage zusammengewesen. Aber diese Tage hatten es damals in sich gehabt. Zuerst hatte die Amalfi-Sippe der Crew des Dämonenkillers ablehnend, gar abweisend feindlich gegenübergestanden. Aber dann war das Eis gebrochen, und aus Ablehnung war Freundschaft geworden, wie sie nur Zigeuner entgegenbringen können.
    Coco freute sich auf die bevorstehenden Tage. Aber da lag noch ein Schatten in der Luft. Denn was Armand Melville am Telefon geäußert hatte, deutete darauf hin, daß der ermordete Kollege hier in der Nähe des Zigeunerlagers unheimliche Dinge aufgespürt hatte.
    Coco würde Raffael danach fragen. Sie mußte es, denn sie war nicht nur hier, um sich mit den Zigeunern zu vergnügen, sondern um diese Sache aufzuklären. Getrennt marschieren und vereint schlagen, hieß die Devise - Dorian fuhr nach Paris, sie nach Lamballe, um den offensichtlich zusammenhängenden Fall von zwei Seiten aufzurollen. Sie hoffte, daß sie es noch vor der Zigeunerhochzeit schaffen würde. Coco fürchtete, daß es sonst zu einem Fiasko würde. Vielleicht wartete der Verursacher der
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