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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt
Autoren: Jason Dark
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Da wollte sie nicht mitmachen, aber sie war schlau genug, sich dies nicht anmerken zu lassen.
    »Gut, ich bleibe.«
    Mallmann nickte zufrieden. »Wenn van Akkeren das Blut getrunken hat, können wir mit ihm rechnen.«
    »Willst du ihn sofort losschicken?«
    »Ja. Hinein in meine Vampirwelt.«
    Justine konnte sich ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen. »Ist das noch deine Vampirwelt?«
    »Ja, das ist sie!« Justine hatte einen schwachen Punkt bei ihm erwischt. Aus seinen Augen schien plötzlich Feuer zu schießen. Er ballte die Hände zu Fäusten. »Sie ist es, und sie wird es immer bleiben, auch wenn es im Moment anders aussieht. Auf keinen Fall überlasse ich sie dem Schwarzen Tod. Ich habe mich nur entschlossen, nicht zu überstürzt vorzugehen und alles genau zu bedenken.«
    »Hast du inzwischen einen Blick hineinwerfen können? Oder bist du mal heimlich dort gewesen?«
    »Ja, das bin ich.«
    Jetzt war Justine gespannt. »Und? Was hast du gesehen? Hat sich etwas verändert?«
    Mallmann drückte seinen Kopf zurück. »Ja«, erklärte er, »ich habe etwas gesehen.« Seine Stimme war bei dieser Antwort immer leiser geworden.
    »Und was?«
    Dracula II hob seinen Arm und winkte scharf ab. »Es ist egal, was ich gesehen habe.«
    Mit dieser Antwort gab sich Justine nicht zufrieden, denn sie sagte: »Es muss dich geschockt haben. Das spüre ich.« Sie lachte leise.
    »Der Schwarze Tod scheint noch stärker zu sein, als wir angenommen haben. Oder sehe ich das falsch?«
    Mallmann wusste nicht, ob er eine Antwort geben sollte oder nicht. Schließlich rang er sich zu einer Antwort durch. »Er ist dabei, seine Zeichen zu setzen.«
    »Aha. Und wie sehen die aus?«
    Mallmann schaut an ihr vorbei. »Atlantis«, flüsterte er dann. »Ich denke, dass er die Vampirwelt ein wenig machen will wie seine alte Heimat. Kein zweites Atlantis, aber er ist dabei, gewisse Dinge zu verändern.«
    »Welche?«
    »Nein!«, erklärte Mallmann. »Darüber werde ich nicht reden. Das ist vorbei.«
    »Schon gut. Die Zukunft wird erweisen, ob und wie es bei uns weitergeht.«
    Mallmann deutete auf die Hütte. »Pass auf ihn auf! Wir brauchen ihn!«
    »Wo willst du hin?«
    Dracula II lachte. »Ich besorge ihm Nahrung…«
    ***
    Man hatte David Watkin nicht in die Pampa geschickt, wie er es manchmal selbst ausdrückte, er war freiwillig gegangen, denn sein Studienfach Umwelt-Biologie fand nicht nur in überfüllten Hörsälen statt, für seine Arbeit musste er viel nach draußen in die Natur, um sie zu beobachten.
    Watkin hatte sich dafür ein bestimmtes Gebiet ausgesucht, das immer wieder von einer besonderen Vogelart angeflogen wurde. Es waren Flugenten, die, wenn der Winter vorbei war und sich der Frühling anmeldete, aus irgendwelchen Richtungen und fremden Orten kamen, um in diesem großen Biotop für Nachwuchs zu sorgen.
    David Watkin wollte unbedingt herausfinden, warum die Vögel das taten. Sie kamen nie in Schwärmen, sondern flogen in kleinen Gruppen zielsicher ein.
    Es konnte den Grund haben, dass sie in diesem Brachgelände vor Raubvögeln ziemlich sicher waren, und auch für Menschen hatte diese Gegend keinen besonderen Reiz. Es gab keine Campingplätze und nichts, was zu besichtigen gewesen wäre. So hatten die Vögel ihre Ruhe, und auch Watkin verhielt sich entsprechend vorsichtig.
    Er kam nicht mit dem Auto, sondern fuhr mit dem Rad in das einsam liegende Gelände hinein, wobei er möglichst früh auf seinem Beobachtungsplatz sitzen wollte, den er sich geschaffen hatte.
    Es war ein kleiner Hügel im Gelände. Sperriges Strauchwerk bewuchs ihn. Dazwischen hatte sich der Student mit den langen blonden Haaren einen entsprechenden Platz geschaffen. Er hatte den alten Klappstuhl aus Holz tief in den Boden gerammt und einige Sträucher beschnitten, sodass sein Blick frei in das entsprechende Gelände hineingleiten konnte.
    An diesem Morgen war er schon in der Dunkelheit losgefahren. Er wohnte in Stains, einem kleinen Ort südwestlich von Windsor und weit genug von dem dort herrschenden Besichtigungstrubel entfernt. Die wenigen Kilometer bis zu seinem Ziel riss er auf einer Backe ab.
    Mit dem Aufgang der Sonne kam er seinem Ziel näher. So ganz stimmte das nicht, denn die Sonne ließ sich nicht blicken. Nur der graue Schimmer des anbrechenden Tages breitete sich aus und vertrieb die Dunkelheit der Nacht.
    Es ging ihm gut. Er steckte voller Optimismus und war davon überzeugt, viele neue Erfahrungen sammeln zu können. Zwar war es recht kalt
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