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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt
Autoren: Jason Dark
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nach einer Deckung um, fand aber keine auf dem holprigen Kai und musste zurück bis an die Schmalseite des Hauses gehen, wo zwei große Abfalltonnen standen, die sich schieben ließen. Der Wind fing sich hier und blies uns scharf um die Ohren. Auch die See wurde aufgewühlt. Auf der graugrünen Wasserfläche zeichneten sich helle Schaumkronen ab, die in Richtung Ufer wirbelten.
    Zwei Baphomet-Diener also! Aber waren es Vampire?
    Suko beschäftigte der gleiche Gedanke wie mich, denn er fragte:
    »Glaubst du, dass sie schon zu Vampiren geworden sind?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Das wäre wider die Regel. Welcher normale Vampir kann sich schon im Hellen so locker bewegen?«
    »Genau.« Suko rieb seine Hände. »Das bedeutet oder kann bedeuten, dass wir rechtzeitig genug gekommen sind. So können wir unsere Freunde auf der Insel erwarten.«
    »Ja, das hört sich gut an.«
    Saladin sagte nichts. Er war in der letzten Zeit sowieso recht schweigsam geworden. Aber er beobachtete. Seine kalten Augen befanden sich ständig in Bewegung.
    Ich wollte seine Meinung zudem nicht wissen. Außerdem hörten wir das Scheppern einer Türglocke, und wenig später sahen wir die beiden Männer den Laden verlassen.
    Sie schleppten die Einkäufe nicht, sondern hatten die Kisten auf eine zweirädrige Karre gestapelt, die sie hinter sich herzogen. Sie drehten sich nicht um und steuerten ihr Ziel an, dass auf dem Wasser an der Mole schaukelte.
    »Wetten, dass sie zur Insel wollen?«, fragte Suko.
    Ich lächelte breit. »Wetten, dass wir dort auch hinwollen und uns als Mitfahrer vorstellen werden?«
    Suko schnickte mit den Fingern »Ich wette nicht, denn es wird so eintreffen.«
    Saladin sprach nicht. Er hatte seine Hände in die Taschen des dunkelgrünen Ledermantels geschoben und starrte den Männern nach.
    Auf dem Kopf trug er nichts. Dabei hätte ein Hut gut zu ihm gepasst.
    Ich sprach ihn trotzdem an. »Versuchst du, was über die Männer herauszubekommen?«
    »Nein, noch nicht. Aber es sind keine Vampire.«
    »Das haben wir auch festgestellt.«
    »Ich glaube trotzdem nicht, das wir falsch sind. Nur weiß ich nicht, wie viele sich im Ascot-Haus aufhalten werden. Aber das werden wir bald erleben.«
    Ich schwieg zu dieser Bemerkung und schaute mir stattdessen den Himmel an. Es wurde noch nicht dunkel, auch wenn es den Anschein hatte. Für die leichte Dämmerung sorgten einfach die Wolken, die sich von Westen her als eine komplexe Masse heranschoben und auch die letzte Sicht auf das herrliche Blau nahmen.
    Ein Fachmann hätte uns sagen können, ob wir Sturm, gemischt mit Regen oder Schnee, zu erwarten hatten. Es gab keinen, den wir fragen konnten. Außerdem wollten wir so gut wie nicht auffallen und uns lieber zurückhalten. Ob man uns überhaupt schon entdeckt hatte, wusste ich nicht. Es hatte jedenfalls nichts darauf hingewiesen. Die wenigen Menschen, denen wir begegnet waren, hatten von uns kaum Notiz genommen.
    Die beiden Männer drehten sich nicht um. Sie liefen dorthin, wo einige Boote vertäut an der Mole lagen.
    »Wir sollten los«, sagte Suko.
    Keiner hatte einen Einwand. Wir nahmen die gleiche Strecke wie die zwei Männer. Diesmal gingen wir recht zügig, und wir hörten Saladin scharf atmen.
    »Hast du Probleme?«
    »Nein. Aber ich möchte, dass ihr mir die beiden Typen überlasst.«
    »Warum sollten wir das tun?«
    »Weil es besser ist!«
    »Du willst sie unter deine Knute bekommen?«
    »Ja.«
    Das war vielleicht nicht schlecht. Wenn ihr eigener Wille ausgeschaltet war, würden sie uns schnell die Wahrheit sagen. Ich sah es als einen großen Vorteil an, wenn wir schon vorher wussten, was uns auf der Insel erwartete.
    Wir beeilten uns nicht sonderlich und verursachten auch keine lauten Geräusche. Die Verfolgten hatten ihr Boot bereits erreicht. Es unterschied sich von den meisten Fischerbooten. Es gab keine Masten, also auch keine Segel. Wenn man es genau sah, würden sie in ein normales Motorboot steigen und damit Kurs auf die Insel nehmen, was wir zumindest hofften.
    Der auffrischende Wind hatte auch die See rauer gemacht. Harte kurze Wellen drangen in den Hafen ein und klatschten gegen die im Hafen liegenden Schiffe, die sich ständig auf und ab bewegten.
    Die Männer hatten ihr Boot erreicht. Einer befand sich schon an Deck. Der andere lud die Kisten vom Wagen ab. Sie waren recht schwer, und er hatte daran zu schleppen.
    Er war so in seine Arbeit vertieft, dass er sich nicht umdrehte. Als er die letzte Kiste seinem Kumpan
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