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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt
Autoren: Jason Dark
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hatte Justine Cavallo um diese Zeit noch nicht fahren sehen. So hatte sie die gesamte Zeit über die Scheinwerfer eingeschaltet gelassen, um dem bleichen Lichtgespenst zu folgen, das seine Helligkeit gegen das erwartete Ziel schickte.
    Es war die Bretterbude, die halb in der Böschung am Wasser hineingebaut worden war. An dieser Stelle hatte das passieren können.
    Da war das Flussbett zwar schmal geblieben, die beiden Böschungen aber umso breiter, auch flacher und zudem von irgendwelchem hinderlichen Gesträuch befreit.
    Die blonde Bestie stoppte den Mini. Das Licht verlosch, der Motor verstummte.
    Sie warf einen Blick nach links auf das Häufchen Elend neben ihr und schüttelte den Kopf. Wer da auf dem Sitz hockte, hatte wenig mit dem Vincent van Akkeren zu tun, den sie kannte. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Sie stieß ihn an. »He, wir sind da!«
    Der Grusel-Star richtete sich auf. »Ja, das ist gut. Nur geht es mir schlecht. Ich brauche Blut.«
    »Du wirst es bekommen.«
    »Wann?«, heulte her.
    »Bald. Aber jetzt wirst du dich verstecken.« Justine wollte nicht mehr länger reden. Sie stieg zuerst aus und schaute dabei nach Osten. Dort war noch kein heller Schimmer oder Streifen zu sehen, aber van Akkeren würde ihn sicherlich spüren, deshalb ging es ihm auch so schlecht. Für ihn war die absolute Dunkelheit ideal.
    Da es noch dunkel blieb und der Grusel-Star auch keine Anstalten traf, den Wagen zu verlassen, machte sich die blonde Bestie allein auf den Weg.
    Die Hütte war wirklich ein Unikat. Jemand hatte sie in die Böschung hineingebaut und ihr sogar ein Dach aus Holz und Zweigen gegeben, dass über das normale Niveau hinausschaute.
    Sie hatte sich die Umgebung schon zuvor angeschaut und wusste, wohin sie gehen musste, um die Hütte zu betreten. Sie rutschte etwas den Hang hinab und sah die schmale Tür an der Vorderseite, die sich leicht aufziehen ließ.
    Justine betrat die Hütte. Sie wollte sicher gehen, dass sich niemand darin aufhielt und war froh, als sie dies erkannte.
    Alles war im grünen Bereich. Ob die Hütte von einem Angler oder Wildhüter benutzt wurde, war nicht festzustellen. Möglicherweise von beiden Naturfreunden. Es war für einen recht guten Innenausbau gesorgt worden, denn es gab eine Bank, die als Liegestatt diente und auch zwei nicht zu hohe Sitzgelegenheiten aus Baumstümpfen.
    Auf dem Boden lagen zwei alte Angeln. Unkraut und Gras waren gemäht worden, aber es hatte sich im Laufe der Zeit wieder etwas eingefunden, und sogar einige dünne Zweige schauten aus dem Erdboden hervor.
    Man konnte in der Tür sitzen und seine Angel auswerfen. Das Wasser floss an der Hütte vorbei und hinterließ kaum Geräusche.
    Der Bach sah aus wie eine breite dunkle Ader.
    Justine Cavallo war zufrieden. Nach dem Check wollte sie losgehen und van Akkeren holen. Es war nicht mehr nötig. Er hatte den Mini bereits verlassen und wartete am Straßenrand.
    »Komm her!«
    Van Akkeren schüttelte sich. »Da soll ich hin?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Komm her.«
    »Aber hier sind wir nicht sicher.«
    »Doch, das sind wir!«
    Der Grusel-Star sah ein, dass es keine Alternative für ihn gab und dass er auf die Hilfe der blonden Bestie angewiesen war, was ihm nicht passte, doch er konnte es auch nicht ändern. Er rutschte zu ihr und blieb stehen.
    »Was ist mit dem Auto?«
    »Das fahre ich weg.«
    Die Antwort passte ihm nicht. »Aber wir brauchen es doch, verdammt noch mal.«
    Für einen Moment funkelten die Augen der Blutsaugerin. »Lass es einzig und allein meine Sorge sein. Verstanden?«
    Van Akkeren sah aus, als müsste er noch darüber nachdenken.
    Dann nickte er. Als er versuchte, auf den Eingang zuzugehen, verlor er auf der schrägen Ebene das Gleichgewicht und wäre gefallen, hätte ihn Justine nicht abgefangen. Sie schleifte ihren Artgenossen in die Hütte hinein und legte ihn auf die hölzerne Pritsche.
    »Hier bleibst du!«
    Van Akkeren gab keine Antwort. Er hatte sich zusammengerollt und seine Kleidung so gut wie möglich über den Kopf gezogen, um sich zu schützen. Richtig dunkel würde es in dem primitiven Unterstand tagsüber nicht werden. Die Ritzen zwischen den Brettern waren nicht ausgefüllt, aber in einem fahlen Halbdunkel konnte auch ein Blutsauger überleben, da war sich Justine Cavallo sicher.
    »Ich werde jetzt gehen und den Wagen verstecken. Bleib hier liegen und ruh dich aus.«
    Der Grusel-Star gab keine Antwort. Er hatte sich in sein Schicksal ergeben.
    Justine verließ
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