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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt
Autoren: Jason Dark
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für die Jahreszeit, aber er war nicht aus Pappe und hatte sich auch dementsprechend gekleidet. Auf dem Rücken trug er seinen Rucksack, in dem er alles verwahrte, was für ihn wichtig war, sogar eine mit Kaffee gefüllte Warmhaltekanne.
    Der kleine Hügel wuchs wie ein grauer abgeflachter Kegel aus dem Erdreich hervor. Er war nicht zu übersehen, da er jedoch weitab von jedem Weg lag, interessierte sich niemand für ihn. Abgesehen von David Watkin.
    Das Rad schob er nie mit hoch. Er ließ es am Fuß der kleinen Erhebung stehen. Den Ständer stemmte er in die Erde, und das Rad blieb in der schrägen Haltung stehen.
    David Watkin stampfte den Hügel hoch. Er nahm immer den gleichen Weg und das Gras sah bereits recht abgetreten aus. Auch die Zweige behinderten ihn nicht. Er drückte sie zur Seite, schuf sich so die Lücken und erreichte seinen Holzstuhl, auf dem die Feuchtigkeit klebte. Mit einem Lappen wischte er sie ab, dann stellte er den Rucksack auf den Boden und öffnete ihn.
    Die Kanne mit dem Kaffee lag ebenso griffbereit wie sein gutes Fernglas. Er wollte beides hervorholen, als er plötzlieh zusammenzuckte. Über seinem Kopf war das Geräusch aufgeklungen.
    Er als Fachmann hatte sofort gehört, dass es von Schwingen stammte. Als wäre ein großer Vogel über ihn hinweggeflogen.
    Der Student ließ seinen Vorsatz fallen, schaute hoch und drehte sich dabei um die eigene Achse.
    Er sah nichts – oder?
    Doch, da war etwas. Weit entfernt und in der noch immer vorhandenen grauen Dunkelheit kaum zu erkennen. Es kam ihm allerdings vor, als wäre ein Riesenvogel in der Morgendämmerung verschwunden.
    Verwundert schüttelte Watkin den Kopf und wischte dabei über seine Augen. Das war verrückt, das konnte nicht wahr sein. Das war auch kein Vogel gewesen!
    »Du bist zu früh aufgestanden«, sagte er zu sich selbst. »Du bist noch nicht ganz wach und siehst Dinge, die es nicht gibt. Die einfach nur eingebildet sind.«
    Das Fernglas ließ er zunächst in seinem Rucksack und holte die Kanne mit dem Kaffee hervor. Er schraubte sie auf und erfreute sich für einen Moment an dem herrlichen Duft, der in seine Nase stieg.
    Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als einen Schluck Kaffee am Morgen. Hunger verspürte er um diese Zeit noch nicht. Der würde später kommen, und dann würde er seine Kekse essen.
    Er setzte sich auf den Stuhl. Der erste Schluck war der beste. Er trank auch den zweiten und schaute dabei nach vorn durch die Lücke, die er sich geschaffen hatte.
    Er sah die flache Landschaft vor sich liegen. Sogar im heißen Sommer immer feucht. Ein ideales Gebiet für Vögel, um sich hier wohl zu fühlen.
    Noch waren sie nicht da. Oder diejenigen, die sich im Gras versteckten, schliefen noch. Es stiegen keine in die Höhe. Es schien, als würde die graue Morgendämmerung sie wie ein Dach gegen die Erde drücken, sodass sie nicht daran dachten, in die Luft zu steigen.
    Es war so still um ihn herum, und er genoss die Ruhe. Sie wurde nur vom leisen Gluckern des Kaffees unterbrochen, als er den dritten Schluck trank. Danach stellte er die Kanne wieder weg und griff erneut in den Rucksack, um sein Fernglas hervorzuholen.
    Dazu kam er nicht mehr.
    Wieder irritierte ihn der Schatten!
    Er hatte ihn nicht gesehen, nur gespürt, wie er über seinem Kopf durch die Luft segelte. Der Student zuckte hoch. Er wollte hinschauen und war enttäuscht, als er nichts mehr sah. Er hörte auch nichts und war leicht verunsichert.
    Starr blieb er auf seinem Stuhl sitzen und dachte nach. Konnte es sein, dass sich ein großer Vogel in diese Gegend verirrt hatte, um hier bessere Beute zu finden? Dass er sich dabei auf andere Tiere stürzte und sie als seine Nahrung ansah?
    Das glaubte er nicht. Es gab diese Raubvögel, aber nicht hier in der Gegend. Für Sperber und Falken war das Gelände zu frei und deckungslos. Es fehlten die Hecken und Waldränder, in denen sie sich verstecken konnten.
    Nein, das musste etwas anderes gewesen sein.
    David Watkin war es unbehaglich geworden. Er hatte den Eindruck, dass es hier etwas gab, das nicht an diesen Ort gehörte. Etwas Fremdes war gekommen, und er fragte sich, ob dies nicht etwas mit ihm selbst zu tun hatte.
    Der Student erhob sich von seinem Stuhl. Das Fernglas hielt er jetzt in der Hand, aber er drückte es noch nicht vor seine Augen. Er nahm sich vor, den langsam heller werdenden Himmel solange zu beobachten, bis er diesen verdammten Schatten erneut sah und ihn identifizieren konnte.
    Er zeigte
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