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1356 - Am Abgrund des Lebens

1356 - Am Abgrund des Lebens

Titel: 1356 - Am Abgrund des Lebens
Autoren: Jason Dark
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älter.«
    »Macht nichts.«
    »Du hättest ja vorher anrufen können.«
    »Habe ich vergessen.«
    »Und dir geht es nicht besonders«, stellte Glenda fest, die auf meinen Rücken schaute.
    Wenig später nicht mehr, denn da hatte ich mich umgedreht. »Ich bin erkältet, das ist es. Irgendwo hat es mich erwischt. Wenn man zu lange unterwegs ist…«
    »Sollte man sich vorsehen.«
    Ich probierte den ersten Schluck. »Ahhh«, sagte ich danach. »Jetzt weiß ich, was ich vermisst habe.«
    »Hör auf zu trommeln. Das glaubt dir sowieso keiner.«
    »Dann ist das dein Pech.« Ich deutete mit der freien Hand auf die Bürotüren. »Ist Suko schon da?«
    »Und wie. Im Gegensatz zu dir ist er nämlich pünktlich gewesen.«
    »Na, dann sage ich mal Guten Tag.«
    »Tu das.«
    Als ich ins Büro kam, saß Suko hinter seinem Schreibtisch und telefonierte. Er winkte mir kurz zu und schaute zu, wie ich mich hinsetzte und die Tasse abstellte.
    »Gut, Jane, dann können wir uns darauf verlassen, dass es noch nicht eingetreten ist.«
    Ich bekam große Ohren, als ich hörte, dass Suko mit der Detektivin telefonierte. Er legte schnell auf und hörte natürlich sofort meine Frage.
    »Was ist mit Jane?«
    »Guten Morgen erst mal.«
    Ich nickte, putzte mir die Nase und gab den Gruß dann akustisch zurück.
    »Was ist also mit Jane?«, fragte ich sofort danach.
    »Sie hat angerufen.«
    »Und was war der Grund?«
    »Sie wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Ach. Womit?«
    Suko hob locker die Schultern. »Van Akkeren. Oder siehst du sonst noch ein Thema?«
    »Zumindest kein großes.«
    »Eben.«
    »Aber mit ihm ist alles in Ordnung«, sagte ich und schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Er steckt in einer Anstalt, aus der noch niemand einen Ausbruch geschafft hat. Was will man mehr?«
    »Nichts.«
    »Genau.«
    »Und trotzdem bist du sauer«, erklärte Suko.
    Ich ließ mir mit meiner Antwort Zeit. »Was heißt hier sauer? Ich bin er kältet…«
    »Und unzufrieden, mein Lieber. Das sehe ich dir an.«
    Er hatte ja Recht. Ich war unzufrieden. Das sagte ich ihm jedoch nicht, sondern blickte ihn an.
    »Wo ist das Problem? Sag nur nicht, deine Erkältung ist…«
    »Nein, das Problem heißt van Akkeren.«
    Suko nickte. »Der sicher in einer Zelle sitzt. Das hast du selbst vorhin gesagt.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Alles klar. Dann sollten wir es wirklich locker angehen lassen. Wir haben gewonnen.«
    »Ja.«
    »Auch das klang nicht überzeugend, John. Ganz und gar nicht. Ich kenne dich lange genug. Was stört dich?«
    »So genau weiß ich das auch nicht.« Ich sinnierte eine Weile vor mich hin und ärgerte mich auch über den Druck im Kopf, der so schnell nicht weichen wollte. »Weißt du, Suko, es ging mir einfach zu schnell. Du bist nicht dabei gewesen, aber plötzlich ist es aus mit ihm gewesen. Der Geist des Baphomet hat sich aus ihm zurückgezogen. Er wollte ihn nicht mehr haben, nicht mehr beschützten. Er mag keine Verlierer, und van Akkeren hat verloren, das steht fest.«
    »Dann sollten wir zufrieden sein.«
    »Ha, aber ist es das Ende? Glaubst du das wirklich? Meinst du, dass er bis zum Rest seiner Tage in dieser Anstalt sitzen bleiben wird und nichts dagegen tut?«
    »Bisher ist noch niemand aus ihr entflohen. Das solltest du nicht vergessen.«
    »Werde ich auch nicht. Aber ich kenne van Akkeren, und ich weiß, was hinter ihm steht.«
    »Hinter ihm gestanden hat.«
    Ich schaute Suko an. »Bist du dir da ganz sicher?«
    Mein Freund lächelte mich an. »Warum quälst du dich? Er ist weg, John. Für immer weggeschlossen.«
    »Schon. Warum aber hat Jane Collins angerufen und sich nach ihm erkundigt?«
    »Das musst du sie selbst fragen.«
    »Sie glaubt uns nicht, wie?«
    »Frag sie.«
    Ich schnappte mir den Hörer und hörte schon bald Janes auch leicht erkältet klingende Stimme.
    »Hallo, Leidensgenossin«, begrüßte ich sie.
    »Ach! Schau mal an, John Sinclair höchstpersönlich. Was verschafft mit denn diese Ehre?« Sie schniefte in den Hörer. »Ehrlich gesagt, deine Stimme hört sich nicht besonders gut an.«
    »Einmal im Jahr darf man doch erkältet sein.«
    »Genau das bin ich auch.«
    »Dann sollten wir uns gemeinsam darüber freuen, dass es einem gewissen van Akkeren gut geht.«
    Da hatte ich etwas gesagt! Sie legte eine kurze Pause ein und räusperte sich. »Darf ich fragen, wie du gerade auf ihn kommst?«
    »Ha, ha, wer hat sich denn nach ihm erkundigt?«
    »Genau, das
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