Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht aushalten.
    Sie überlegte, was sie tun sollte. In dieser Hütte war sie einigermaßen geschützt, obwohl sie sich hilflos fühlte. Im Freien lauerte nicht nur die Kälte. Möglicherweise lief dort auch ein lebendes Skelett herum.
    Es gab nur eine Möglichkeit für Lilian. Sie musste den Raum wechseln und ihren Freund allein lassen.
    Der Schlafzimmer war zwar nur eine Kammer, aber zum Schlafen reichte es. Da es dort keine Heizmöglichkeit gab, zitterte sie jetzt schon. Sie nahm sich vor, den Pullover nicht auszuziehen und sich angezogen aufs Bett zu legen. Morgen sah sowieso wieder alles ganz anders aus.
    Lilian musste nicht mal auf Zehenspitzen gehen. Ihr Freund schlief wie ein Toter. Der würde selbst bei einem Gewitter nicht aufwachen.
    Sie verließ den Raum und schloss die Tür nicht ganz. Es war besser, wenn sie hörte, wenn er zwischendurch aufwachte.
    Die Tür zum kleinen Schlafzimmer quietschte wie immer, wenn sie geöffnet oder geschlossen wurde. Lilian betrat nicht nur einen dunklen, sondern auch einen kalten Raum, in dem sich eigentlich kein Mensch wohl fühlen konnte.
    Hier hing eine einzige Leuchte an der Wand, deren Licht man eigentlich vergessen konnte. Sie knipste es trotzdem an – und musste erleben, dass die Lampe dunkel blieb. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie defekt war und ihr Freund versprochen hatte, sie irgendwann zu reparieren. In der Nacht brauchte sie sowieso kein Licht. Außerdem stand die Tür etwas offen, und der Flackerschein des Kamin drang sogar bis zu ihr hin.
    Lilian legte sich noch nicht auf das Bett. Der erste Weg führte zum Fenster, durch das sie schaute. Die Unruhe in ihr war nicht verschwunden.
    Erst hatte sie mit dem Gedanken gespielt, das Haus zu umrunden und sich auch in dessen Nähe umzuschauen. Diesen Vorsatz allerdings hatte sie aufgegeben, denn das Gebiet draußen kam ihr plötzlich vor wie Feindesland.
    Draußen herrschte eine winterliche Stille. Da unterschied sie genau zwischen der sommerlichen und der im Winter. Diese hier empfand sie anders. Noch tiefer und auch irgendwie geheimnisvoller.
    Sie hatte den Eindruck, in die Stille hineintauchen zu können, wenn sie das Haus verließ. Ob es fror, war nicht zu sehen, aber der Wind hatte nachgelassen, jedenfalls bewegten sich die Zweige der Büsche kaum noch.
    Sie wartete ab.
    Minuten verstrichen. Auch im Haus war es ruhig geworden.
    Allerdings nicht so stark, als dass sie das Schnarchen ihres Freundes nicht gehört hätte. Und das putschte sie wieder auf.
    Abstellen konnte sie es nicht, und so musste sie sich eben damit abfinden.
    Lilian überlegte, ob sie sich ins Bett legen sollte, als sie plötzlich aufhorchte. Etwas hatte sie gestört, weil es nicht draußen in die Welt hineinpasste.
    Eine Bewegung?
    Möglich, aber wer lief um diese Zeit in dieser Gegend herum? Sicherlich niemand aus Cove.
    Etwas rieselte wie kleine Eisstücke ihren Rücken hinab. Sie spürte den Druck in der Brust und auch im Magen, und sie dachte daran, was sie erfahren hatte.
    Das lebende Skelett war unterwegs!
    Sie schluckte. War es das wirklich?
    Noch war es ihr nicht möglich, etwas Genaueres zu erkennen, aber ausschließen wollte sie nichts.
    Lilian konzentrierte sich auf einen Punkt. Es war der Bereich zwischen zwei Büschen, und genau dort sah sie die Bewegung erneut.
    Das war kein kleines Tier wie ein Hase oder Fuchs. Da bewegte sich etwas in der Größe eines Menschen.
    Sie hielt den Atem an!
    Speichel sammelte sich im Mund, den sie schlucken musste. Da konnte sie die Gestalt bereits deutlich sehen, weil sie sich von der Rückseite her ihrem Haus näherte.
    Der Himmel war nicht klar. Der Mond stand auch nicht als voller Kreis dort. Und trotzdem kam es Lilian vor, als würden ihr allmählich die Augen geöffnet.
    Da kam jemand näher.
    Sie sah ihn auch besser – und vereiste!
    Der Ankömmling war nichts anderes als das lebende Skelett!
    ***
    Alles war plötzlich anders geworden. Zwar blieb die Welt um sie herum gleich, und doch war das Grauen hineingetreten. Etwas, dass es nicht geben konnte und durfte, hatte diese Welt besetzt.
    Lilian wusste auch sofort, dass sich niemand einen Spaß erlaubt hatte. Dieses Ding war echt und kein Roboter, den irgendjemand fernlenkte, um harmlose Menschen zu erschrecken.
    Es kam näher.
    Schritt für Schritt.
    Sie hatte mal lebende Skelette in irgendwelchen Filmen gesehen und stets darüber gelacht, wie sie sich bewegten. Hier allerdings blieb ihr das Lachen im Hals stecken.
    Obwohl die unheimliche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher