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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold
Autoren: Jason Dark
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einige Frühlingsrollen rüber und servierte dazu verschiedene Soßen.
    »Hast du das gerochen?«, fragte ich.
    Shao verteilte die Teller und Bestecke. »Was?«
    »Dass wir Hunger haben.«
    »Nein, gerochen habe ich es nicht. Aber ich kenne euch gut genug.«
    »Volltreffer«, sagte ich.
    Shao blieb bei uns. Auch sie aß, und sie hatte auch frisch aufgebrühten Tee mitgebracht.
    Dass unserem Freund Godwin die Szene hier gefiel, sahen wir an seinem Lächeln. Er fühlte sich wohl, und einige Male nickte er Shao anerkennend zu, weil es ihm so gut mundete.
    Während des Essens unterhielten wir uns ein wenig. Godwin berichtete, dass es mit dem Neubau des Klosters zwar voranging, es ihm aber zu stockend vorkam. Außerdem fehlte es den Templern an Geld. Sie waren auf Spenden angewiesen. Da hatten sich die Conollys sehr großzügig gezeigt, und auch von Jane Collins war Geld geflossen, denn sie hatte das Erbe der verstorbenen Lady Sarah übernommen.
    »Und wann könnt ihr Einweihung feiern?«, fragte Shao.
    Godwin winkte ab. »Das ist noch gar nicht vorauszusehen. Außerdem werden wir nicht feiern. Höchstens danken, dass wir es wieder geschafft haben.«
    »Das wäre dann noch in diesem Jahr?«
    Godwin nickte Shao zu. »Auf jeden Fall. Keiner von uns möchte zu lange in einem Provisorium leben.«
    Dafür hatten auch wir Verständnis. Wir saßen weiterhin zusammen, doch wir legten das Thema erst mal zu den Akten und widmeten uns dem leckeren Essen.
    Die große Ruhe überkamen uns nicht. Besonders Godwin de Salier schielte immer wieder auf das Telefon, als wollte er es rein durch Gedankenkraft dazu bringen, sich zu melden.
    Es schwieg.
    Wir mussten noch knapp eine Stunde warten, bis das Telefon endlich klingelte.
    Ich nickte Godwin zu. »Heb du ab.«
    Er zögert noch. Erst bei meinem zweiten Zunicken griff er zum Hörer. Er meldete sich sogar mit seinem Namen und hatte kaum ausgesprochen, als sich seine Gesichtszüge entspannten. Für Suko und mich war es das Zeichen, dass er den richtigen Partner an der Strippe hatte.
    »Ja, dann berichte mal.«
    Wir hörten zu. Zwischendurch stellte Godwin einige Fragen. Er schaffte es nicht, neutral zu bleiben. Manchmal runzelte er die Stirn beim Sprechen, er nickte auch und sah skeptisch aus. Er machte sich einige Notizen und bedankte sich schließlich für die Auskünfte. Zuletzt gab er seinem Templerbruder den Rat, die Augen offen zu halten. Dann legte er auf, atmete durch und drehte sich uns zu.
    »Erfolg gehabt?«, fragte Suko.
    Godwin nickte. Er schaute dabei gegen das Fenster, hinter dessen Scheibe sich die Dunkelheit ballte. »Ja, so sollte man es betrachten. Ich denke, dass man es als einen Erfolg einstufen kann. Es ist so, wie wir es angenommen haben. In den alten Unterlagen, die sich zum Glück in unserem Besitz befinden und manche Geschichte aufhellen, wird bestätigt, dass unsere Vorfahren unterwegs gewesen sind, um sich und manchen Schatz in Sicherheit zu bringen. Es existieren sogar noch alte Listen, in denen die Namen der Schiffe aufgezählt sind, die sich auf den Weg gemacht haben. Selbst die vorläufigen Kurse sind aufgeführt worden. Da gab es ein Schiff mit den Namen Santa Christina, das als Ziel Schottland hatte, aber nie dort angekommen ist. Das weiß man, weil man keine Nachricht bekam. Und wenn das eintrat, ist man davon ausgegangen, dass die Schiffe gesunken sind.«
    »Wie sahen die Nachrichten denn aus?«, fragte ich.
    Godwin zuckte mit den Schultern. »Es muss sich wohl in gewissen Kreisen herumgesprochen haben. Man kann durchaus von einer Mundpropaganda sprechen, denke ich.«
    »Und weiter?«
    »Die Santa Christina hatte Schmuck und Gold geladen. Sie muss gesunken sein.«
    »Vor Cornwall?«, murmelte ich. »Weiß man das genau?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber man geht davon aus. Den Kurs hatten sie nehmen wollen.«
    Ich dachte nach. Es waren zwar nur vage Spuren, aber diese Halbinsel tauchte zum zweiten Mal auf. Der sterbende Hehler hatte auch auf Cornwall hingewiesen. Auf Land’s End, und er hatte von einem Paar gesprochen, wobei die Frau rotes Haar gehabt hatte.
    Ein Hinweis, mehr nicht. Und noch ein weiteres Problem tat sich auf. Land’s End wurde als die Spitze der Halbinsel bezeichnet, die ins Meer führte. Dort tobte das Meer am schlimmsten. Dort heulten die Winde und Stürme, als wären unzählige Geistern losgelassen worden. Allerdings nicht immer. Land’s End konnte auch wunderbar ruhig und romantisch sein. Ein Paradies für Großstädter, die mit
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