Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Perry Rhodan kalt über den Rücken. Schlacht- und Mordszenen als Inspiration für den zweifelnden Gläubigen! An was für ein Volk war er da geraten? „Deine Fragen", sagte Varro pak Duur, „weisen darauf hin, daß in deinem Bewußtsein immer noch Unsicherheit herrscht. Du hast die Worte der Götter gehört, wie sie sie in den Liedern des Buches Hexameron zum Ausdruck brachten. Welches ist deine Reaktion?"
    „Ich bin beeindruckt", antwortete Perry Rhodan wahrheitsgemäß. „Das genügt nicht", wies ihn der Hauri zurecht. „Bist du bereit, mit uns zusammenzuarbeiten?"
    „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen", antwortete Rhodan. „Gebt mir Bedenkzeit."
    „Bis morgen", entschied Varro pak Duur. „Morgen werden wir deine Gesinnung analysieren und feststellen, ob du im Dienst des Hexameron zu gebrauchen bist. Ich warne dich: Du machst dich verdächtig, wenn du sagst, du müssest den Willen der Götter noch überdenken!"
    Seine Zweifel waren geschwunden. Mochten die Hauri auch den Weg zurück ins Standarduniversum kennen, hier konnte er nicht bleiben. Morgen würden sie seine Gesinnung analysieren, und bei dem Geschick, das sie im Umgang mit psionischen Kräften und Methoden besaßen, würde er ihnen nicht verheimlichen können, daß er das Volk der Hauri verachtete und ihre sogenannte Religion für finstersten Dämonenkult hielt.
    Es war keine Frage, wie Varro pak Duur und seine Artgenossen darauf reagieren würden. Er wies die göttliche Weisheit zurück; also war er ein Ungläubiger. Alle Ungläubigen aber hatten den Tod verdient.
    Den Hauri stellte sich die Welt recht einfach dar. Es gab Gute und Schlechte. Die Guten waren sie selbst, und die Schlechten hatten zu sterben.
    Er wußte, wie er zu Werke gehen würde. Der Gedanke war ihm auf dem Rückweg vom Berggipfel gekommen. Unterwegs hatte Varro pak Duur kein Wort mehr gesprochen. Wortlos hatte er ihn auch auf dem Balkon seiner Unterkunft abgesetzt. Der Durchgang zur kleinen Kammer war verschwunden wie in der vergangenen Nacht.
    Er instruierte den Pikosyn. „Ich will Bentang verlassen", erklärte er. „Ich muß damit rechnen, daß das Psikyber-System versuchen wird, mich daran zu hindern. Ich muß es also über meine wahre Absicht täuschen. Wir unternehmen heute nacht einen Ausflug in Richtung der Hyperantennen. Der Psikyber wird hoffentlich glauben, ich wollte spionieren, und sich darauf beschränken, meine Erinnerung zu löschen.
    Sobald das geschieht, macht LEDA sich auf den Weg. Wir vereinbaren einen Ort am westlichen Dschungelrand, an dem die Kapsel mich aufnimmt. Ich werde bis dahin wahrscheinlich nicht mehr wissen, was ich eigentlich wollte. Es liegt also an dir, mich an den vereinbarten Punkt zu bringen."
    „Und wenn du inzwischen deine Ansicht änderst?" erkundigte sich der Pikosyn. „Wenn du mir Widerstand leistest?"
    „Dann tue ich das, weil ich unter hypnosuggestivem Einfluß stehe, und es ist deine Aufgabe, den Auftrag, den ich dir jetzt gebe, dennoch auszuführen. Auch gegen meinen Willen, der dann ohnehin nicht mehr mein Wille ist."
    „Verstanden", antwortete der Pikosyn. „LEDA, hörst du mit?" fragte Perry Rhodan. „Ich habe alles gehört." LEDAS Stimme war sanft und freundlich wie immer. „Der Plan ist so gut, wie es sich unter den gegenwärtigen Umständen machen läßt. An eines solltest du denken: Auch der Speicherinhalt des Pikosyn wird wiederum gelöscht werden."
    „Das habe ich in Erwägung gezogen", sagte er. „Die Hauri löschen aber nur selektiv, weil sie sonst Mühe hätten, Widersprüche in den Erinnerungen des Pikosyns zu verhindern. Er braucht also meinen Auftrag nur in mehreren Kopien in verschiedenen Speicherbereichen zu hinterlegen und die entsprechenden Verweise anzubringen. Dann weiß er jederzeit, was er zu tun hat -auch wenn er sich die Zusammenhänge nicht mehr erklären kann."
    „Die Idee ist gut", sagte LEDA. „Die Kopien sind bereits angefertigt und hinterlegt", meldete der Pikosyn. „Wann brechen wir auf?"
    „Jetzt", sagte Perry Rhodan.
    So, wie er die Lebensgewohnheiten der Hauri mittlerweile kannte, war er fast sicher, daß er von keinem Bewohner der Dschungelsiedlung beobachtet wurde, als er vom Balkon seines Quartiers aus senkrecht in die Nacht hinaufstieg. Der Psikyber natürlich war allgegenwärtig und würde jede seiner Bewegungen genau verfolgen. Aber er war zuversichtlich, daß er das System in die Irre führen könne. Immerhin hatte er ein gewisses Verhaltensmuster bereits etabliert:
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher