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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes
Autoren: A.F.Morland
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Das Eismonster saß in der Falle. Ich hatte schmerzhafte Prügel von ihm bezogen. Obwohl es nur noch einen Arm hatte, war ich mit diesem Ungeheuer aus blankem Eis nicht fertig geworden.
    Flucht war meine letzte Weisheit gewesen. Ich hatte meinen Colt Diamondback verloren - er lag irgendwo dort drinnen im Lagerraum des Kühlhauses.
    Ich würde ihn mir wiederholen, sobald Inspektor Peter Layton - beziehungsweise das, was der Magier-Dämon Zero aus ihm gemacht hatte - nicht mehr lebte.
    Minus dreißig Grad Celsius herrschten hinter der dicken Tür, vor der wir standen. Rinder- und Schweinehälften hingen dort drinnen an Haken - und ein Toter: Robert Winden, ein Arbeiter, den Layton umgebracht hatte.
    Ich wäre nicht draußen geblieben, wäre zu Layton zurückgekehrt und hätte noch mal versucht, ihn zu bezwingen, wenn mir nicht eine bessere Idee gekommen wäre.
    Ich konnte das Eismonster vernichten, ohne einen Finger zu rühren!
    Man brauchte den Kühlvorgang lediglich umzudrehen, dann würde statt Kälte Wärme in die Kammer strömen, und Wärme konnte das Eismonster nicht vertragen.
    Es würde schmelzen.
    »Aus der Arktis in die Tropen«, sagte ich zu Herbert James, dem Direktor der ›Ice Company‹. Der Mann im dunklen Nadelstreifenanzug hatte von mir den Auftrag bekommen, die Kühltemperaturen in dreißig Plusgrade umzuwandeln.
    Das gelagerte Fleisch würde dadurch zwar in Mitleidenschaft gezogen, aber deswegen brauchten wir keine Gewissensbisse zu haben. Tucker Peckinpah hatte es gekauft und sich bereit erklärt, den Verlust zu tragen.
    Das war immer noch besser, als das Eismonster am Leben zu lassen. Layton hätte jede Gelegenheit genützt, weitere Morde zu verüben. Das aufgetaute Fleisch konnte noch als Tierfutter verwertet werden. Entsprechende Geschäftskontakte stellte Tucker Peckinpah bereits her, während es Layton an den Eiskragen ging.
    »Kann man nicht hineinsehen?« fragte ich den Direktor.
    Etwa zehn Kühlhausarbeiter standen mit uns vor dem geschlossenen Tor.
    »Doch«, antwortete Herbert James. »Kommen Sie, Mr. Ballard.«
    Ich folgte ihm. Er stieg die Stufen einer Aluminiumtreppe hoch, und wenig später betraten wir einen Glaskasten, von dem aus man die Kühlkammer gut überblickte.
    Dort unten hatte ich um mein Leben gekämpft.
    Jetzt kämpfte Lay ton um das seine, aber dieser Kampf war aussichtslos. Die einströmende Wärme machte dem Eismonster stark zu schaffen. Der Einarmige taumelte durch die Fleischstraßen.
    »Er macht es nicht mehr lange«, sagte ich. Schmelzwasser tränkte Laytons Kleidung. Das Eismonster stürzte, kroch auf allen vieren über den nassen Boden. Schillernde Bäche bewegten sich auf die zahlreichen Abflüsse zu.
    Mühsam stemmte sich Layton wieder hoch. Er versuchte das Tor zu erreichen, doch ich wußte jetzt schon, daß er das nicht mehr schaffte.
    Außerdem hätte es ihm nichts genützt. Auch draußen war es warm, wir hatten Hochsommer.
    Auf halbem Wege brach das Eismonster erneut zusammen - und blieb liegen. Je dünner es wurde, um so schneller taute das Eis, aus dem es bestand, und bald war von ihm nichts mehr vorhanden.
    Das Wasser, das aus seiner Kleidung rann, fand einen Weg zum Abfluß und verlor sich in unterirdischen Rohren.
    Layton war für niemanden mehr eine Gefahr…
    ***
    Seine Heimat war die Prä-Welt Coor, und er war ein gefährlicher Magier-Dämon, ein Mitglied der Grausamen 5, deren Anführer Höllenfaust hieß.
    Sein Name war Zero, und er war aus einem ganz bestimmten Grund nach London gekommen: In dieser Stadt lebte der Ex-Dämon Mr. Silver, ein erklärter Feind der schwarzen Macht, als deren Vertreter sich auch die Grausamen 5 sahen.
    Es war der Totenpriesterin Yora gelungen, den Hünen mit den Silberhaaren mit ihrem Seelendolch erheblich zu verletzen: Mr. Silver konnte sich seiner übernatürlichen Fähigkeiten nicht mehr bedienen. Bis sich die Silbermagie bei ihm wieder einstellte, war er nicht stärker als ein Mensch.
    Eine gute, eine einmalige Gelegenheit also, ihn gefahrlos auszuschalten, und diese Gelegenheit hatte Zero wahrgenommen. Er hatte Mr. Silver mit ewigem Eis umschlossen und ihm auf diese Weise einen endlosen Tod beschert.
    Metal, der sich in die Hölle begeben hatte, um die Hexe Cuca zurückzuholen, damit sie Mr. Silver half, hätte sich den Weg sparen können, denn der Ex-Dämon war erledigt.
    Nicht das umfassendste Wissen einer Hexe konnte ihm noch helfen.
    Um nicht aufzufallen, hatte Zero Brustpanzer und Flügelhelm abgelegt und war
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