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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes
Autoren: A.F.Morland
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daß er einer Ohnmacht nahe war. Endlich löste sich der Nessel-Vampir von ihm.
    Aber nicht gern, das sah ich ihm an. Er hätte mir wohl nicht gehorcht, wenn er sich nicht als mein Diener gesehen hätte, und es war ihm bestimmt noch nie so schwergefallen, meinen Befehl zu befolgen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte Richard Morris bereits nicht mehr gelebt.
    Der Trucker erholte sich schleppend. Ich forderte ihn auf, mir ins Haus zu folgen. Umständlich erhob er sich, und er stand verdammt unsicher auf den Beinen.
    Wie ein Betrunkener schwankte er. Boram hatte ihm arg zugesetzt, und er blieb in der Nähe, um ihm den Rest zu geben, falls sich dies als nötig erweisen sollte, was ich mir allerdings nicht vorstellen konnte.
    Für mich war der Mann nicht nur schwer angeschlagen - er war erledigt.
    Er mußte sich in einen Sessel setzen. Sein Kopf sank zurück, und er schloß die Augen. Sein Mund klaffte auf, er atmete röchelnd. Ich hielt den magischen Wurfstern in der Hand, mit dem ich Morris’ Niederlage eingeleitet hatte.
    Als er die Augen öffnete und den Silberstern sah, erkannte ich Furcht in seinem Blick. Er nahm wohl an, ich hätte die Absicht, ihn mit dem geweihten Silber zu peinigen.
    »Du hast nichts zu befürchten, solange du friedlich bleibst«, sagte ich.
    »Denkst du, ich könnte dich jetzt noch angreifen? Diese Dampfgestalt hat mir fast die ganze Kraft geraubt«, ächzte Morris.
    »Um so besser. Wenn Boram sich nicht noch einmal um dich kümmern soll, mußt du meine Fragen beantworten.«
    »Und was kommt danach? Sobald du alles weißt, überläßt du mich ihm.«
    »Das wird nicht geschehen«, erwiderte ich. »Ich werde dir helfen.«
    »Läßt du mich auch wieder frei?«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Obwohl ich versucht habe, dich zu töten?«
    »Das warst nicht du. Das war der Dämon in dir«, entgegnete ich. »Zeros Kraft befindet sich in dir. Wie bist du an den Magier-Dämon geraten?«
    Richard ›Dick‹ Morris erzählte es mir. Dämonen lieben es, Menschen von sich abhängig zu machen. Es gefällt ihnen, Menschen wie Marionetten zu gängeln, und genau das war mit Dick Morris passiert.
    Jeder konnte in eine solche Situation geraten. Niemand war davor gefeit. Auch ich nicht.
    Morris mußte sich mit dem Kühltransporter bereithalten, und Zero brachte den Eisblock, in dem sich Mr. Silver befand.
    »Lebt der Ex-Dämon noch?« wollte ich wissen.
    Morris schüttelte langsam den Kopf. »Nein, dein Freund ist tot.«
    ***
    Eiseskälte kroch mir über die Wirbelsäule. Morris mußte es wissen, schließlich befand sich Zero in ihm. Oder… wollte Zero mich nur quälen?
    »Du lügst!« schrie ich Morris an. »Sag die Wahrheit! Mr. Silver ist nicht tot!« Ich war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. Fast hätte ich mit dem Silberstern auf Morris eingeschlagen. Tony, reiß dich zusammen! ermahnte ich mich.
    »Du hast gefragt, ich habe geantwortet«, sagte Dick Morris. »Ich sage, was ich denke…«
    »Okay. Hoffen wir, daß du dich irrst«, sagte ich, mühsam beherrscht. »Und nun verrätst du mir, wohin du Mr. Silver gebracht hast. Wo mußtest du den Eisblock abliefern?«
    Morris schluckte und schwieg.
    »Rede!« sagte ich ungeduldig.
    Der Dämon in Morris ließ die Antwort nicht zu.
    Ich holte einen zweiten Wurfstern aus der Tasche, beugte mich über den Besessenen und zeigte ihm die beiden silbernen Pentagramme. »Morris, es hat keinen Zweck zu schweigen. Du weißt, daß ich dich zwingen kann zu reden. Sollten die Sterne nicht ausreichen, besitze ich noch ein Feuerzeug mit magischen Flammen und einen Dämonendiskus. Ich könnte auch Boram bitten, dich noch einmal in die Mangel zu nehmen. Du hast keine Chance. Also sei vernünftig, erspar uns beiden die harte Gangart und rede.«
    Boram trat näher.
    Morris’ Blick pendelte zwischen dem Nessel-Vampir und mir hin und her. Er erkannte die Auswegslosigkeit seiner Lage, das sah ich ihm an.
    Doch nicht nur er…
    Auch der Dämon in ihm begriff, daß ich den Mann zum Reden bringen konnte, und er handelte, ehe es dazu kommen konnte, denn Morris sollte Zeros Geheimnis nicht preisgeben.
    Der Mann vor mir schien plötzlich maßlos zu erschrecken. Mit schockgeweiteten Augen starrte er mich flehend an.
    »Ballard… ich… Hilf… mir…!«
    Das wollte ich, aber was sollte ich tun?
    »Zeros Kraft…«, röchelte der Mann markerschütternd. »Sie…bringt mich um, Ballard…«
    Ich preßte ihm blitzschnell die silbernen Wurfsterne gegen die Schläfen und rief einen
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