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134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel
Autoren: Larry Brent
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verknüpft war, daß wir uns
bald wiederbegegnen würden. Ich erkannte, daß Sie in Kürze einen Fall
bearbeiten würden, der ein großes Geheimnis barg. Ich sah Sie in einem Zimmer
des „Grand Hotel« und wußte in der gleichen Sekunde, wo dieses Haus stand und
welche Bedeutung es hatte.
    Es steht - an einem verfluchten Ort! Ja, Sie
hören richtig. Ich erkannte, daß Sie dieses Rätsel lösen wollten. Aber ich
spürte gleichzeitig den Wunsch, es zu erhalten. Ich wollte, daß das, was da im
Verborgenen lauerte, sich ungestört entwickeln konnte... Es würde uns einen
Einblick geben in eine längst vergangene Welt und in das Leben von Menschen,
die sich dem Bösen, verschrieben hatten.
    Meine Neugier wurde grenzenlos groß. Ich
reiste ab und mietete mich im »Grand Hotel“ ein.
    Sie würden, das hatte ich aus meiner
hellsichtigen Schau erkannt, Zimmer 237 belegen. Ich wußte, daß Sie nach der
Ankunft ein Bad nehmen würden und hatte auch gesehen, um welche Zeit dies
geschah. Ich sah Ihre Armbanduhr auf dem Plastikhocker neben der Badewanne.
    Damit hatte ich alle Informationen, die Sie
betrafen.
    Alles andere ist schnell erzählt.
    Als ehemaligem Arzt fiel es mir nicht schwer,
an die entsprechenden Medikamente zu kommen. Ich lockte Sie unter einem Vorwand
aus dem Zimmer und streute dann das Pulver in Ihr Badewasser.
    Ich wollte Sie beseitigen, weil Sie nach
meiner Schau der einzige waren, der meine Kreise stören konnte.
    Aber ich hatte etwas übersehen ...«
    »Meinen Freund Iwan Kunaritschew«, sagte
Larry Brent leise. »Und noch jemand, der von Ihrer Absicht etwas geahnt haben
muß und dafür sorgte, daß Iwan sein Äußeres veränderte. Das war eine
unvorbereitete Aktion und zeigt, daß es auch Mittel und Wege gibt, Hell- und
Geisterseher zu täuschen .« Als Larry das sagte, mußte
er an eine ganz bestimmte Person denken, die er persönlich eigentlich nicht
kannte.
    X-RAY-1... Er hatte immer den richtigen
Riecher.
    Was Larry nicht wissen konnte, war, daß
X-RAY-1 wirklich eine Fähigkeit hatte, die als außergewöhnlich zu bezeichnen
war.
    X-RAY-1 war nach seinem schweren Unfall
einige Minuten lang klinisch tot gewesen. Nach seiner Wiederbelebung hatte er
sein Augenlicht verloren, aber dafür einen Sondersinn entwickelt. Er war
Empath, das heißt, daß er Stimmungen und Gefühle anderer Menschen wahrnehmen
konnte. Dies war jedoch nur auf eine bestimmte Entfernung möglich. Daß X-RAY-1
an jenem Abend, als Seventus seine Fähigkeiten demonstrierte, sich in dem
gleichen Hotel aufhielt, wußte niemand und sollte auch nie jemand erfahren. Die
seltsame Stimmungslage des Geistersehers war von X-RAY-1 geortet worden. Er
stellte sich darauf ein und entschloß sich spontan, X-RAY-7 zu Larrys persönlichem Beschatter zu ernennen. Ebenso spontan
erwartete er, daß Kunaritschew sein äußeres Erscheinungsbild änderte. Falls
Seventus, der Geisterseher, in seiner Schau auf eine Person mit wilder roter
Haarpracht und einem ähnlichen Vollbart gestoßen war, würde er diesen bei
eventuellen späteren Aktionen nicht mehr finden.
    Einen Teil dieser Kombinationen konnte Larry
nachvollziehen. Er erfuhr allerdings nie, wie sie wirklich zustande gekommen
waren.
    »Ich sagte bereits: ein Hellseher kann sein
eigenes Schicksal nicht sehen, nur das der anderen. Ich habe mich überschätzt«,
fuhr Seventus zu sprechen fort. »Der Rest ist jetzt schnell erzählt. Als ich
erkannte, daß Sie nicht ertrunken waren und der Concierge mich aufforderte,
Zimmer Nr. 237 aufzusuchen, weil ein Gast ärztliche Hilfe benötigte, war mir
alles klar.
    Da ich mich als Dr. Montan hatte eintragen
lassen, schien das Schicksal mir noch mal eine Chance zu geben. Ich suchte Sie
auf und ließ ein Medikament zurück . .. Sie haben es
nicht genommen, weil etwas anderes Ihre Aufmerksamkeit abgelenkt hat... Die
Tabletten hätten eine wahrhaft durchschlagende Wirkung gehabt. Es sind Zyankali-Tabletten .«
    X-RAY-3 überlief es bei dieser Bemerkung heiß
und kalt.
    »Also insgesamt drei Mordversuche«, sagte er
rauh.
    »Und keiner führte zum Ziel. Das ist ein
Zeichen dafür, daß ich das Schicksal herausgefordert habe und es nicht beliebig
manipulierbar ist, wenn einem andere wichtige Faktoren nicht zugänglich sind...
    Die Kugel hat Sie schließlich auch verfehlt -
und letztendlich auch mich ... Nun wissen Sie fast alles.
    Ich glaube, Sie sind wirklich dazu
auserwählt, dem sinnlosen Sterben von Menschen hier ein Ende zu bereiten.
    Ich kann Ihnen versichern, daß
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