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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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man ihn für einen Filmstar halten können. Er war 42, fast einsneunzig groß. Das dunkelbraune, leicht gewellte Haar bedeckte seine Ohren und war links gescheitelt. Sein Gesicht war gebräunt, die grauen, leicht schräg sitzenden Augen gaben ihm ein orientalisches Aussehen.
    In seiner Begleitung befanden sich die Inspektoren Felix Rauscher und Georg Samek. Die drei waren ein gut eingespieltes Team, das in den vergangenen Jahren einige recht schwierige Fälle gelöst hatte.
    „Wartet hier auf mich", sagte Heinrich. „Ich werde versuchen, mit unserem ,verehrten’ Präsidenten zu sprechen."
    „Das halte ich für keine gute Idee", brummte Felix Rauscher, und zupfte an seinem sorgfältig gestutzten Spitzbart. „Im Augenblick ist er doch nicht ansprechbar."
    „Du vergeudest nur unsere Zeit, Walter", meinte Georg Samek, der in Heinrichs Alter war. Er war ein kleiner Mann, der mit einer bissigen Ehefrau gesegnet war, die ihm Magenschmerzen verursachte und an seiner üblichen schlechten Laune schuld war.
    Der Gruppen-Inspektor überlegte kurz. Seine Kollegen hatten leider recht. Der Innenminister und der Polizeipräsident würden ihm den Bericht über das menschenverschlingende Ungeheuer ohne ausreichende Beweise ohnehin nicht glauben.
    „Okay", sagte Heinrich schließlich. „Georg, du bringst das Band ins SB. Sie sollen es überspielen und ein paar Fotos anfertigen. Felix, du fährst mit mir zur Pilgrambrücke."

    Von diesen gleichzeitig abrollenden Geschehnissen erfuhr ich erst später. Das Toth-Haus schirmte hermetisch alle Gerüche und Geräusche ab.
    Der blonde Dämonendiener lag in der Einfahrt, er war noch immer bewußtlos und atmete schwach. Die neun Fledermausgeschöpfe drängten sich eng an Eric, ihren gelbäugigen Anführer. Zum Unterschied von ihrer Herrin schienen sie sich im Toth-Haus alles andere als wohl zu fühlen.
    „Kennst du dich im Haus aus, Coco?" fragte mich Rebecca.
    „Ich war nur in Toths Kanzlei", antwortete ich. „Die anderen Räume habe ich nie betreten."
    „Ihr wartet hier", sagte die Vampirin zu ihren Geschöpfen, die kläglich krächzten.
    „Was ist mit dem Blonden?"
    „Ich habe sein Blut getrunken", antwortete die Dämonin nachdenklich. „Es schmeckte irgendwie anders. Ich kann ihm nicht helfen. Er wird sich in ein Fledermausgeschöpf verwandeln."
    „Verschone mich mit Einzelheiten", sagte ich ungehalten. Am liebsten hätte ich das Haus augenblicklich verlassen, doch Rebeccas Bemerkung, daß Skarabäus Toth zu ihr gesprochen hatte, machte mich neugierig.
    Rebecca blickte die Flügeltür an, die ins Stiegenhaus führte. Die Tür schwang auf. Verwirrt starrte ich meine alte Freundin an.
    „Toth hat mir in den vergangenen Jahren einiges beigebracht", sagte sie kichernd. „Die Grundbegriffe der Magie lehrte er mich. Es kostete ihn viel Zeit, und für mich stellte es eine jahrelange Plage dar. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt."
    „Das freut mich für dich", sagte ich völlig verblüfft. „Was hast du sonst noch gelernt?"
    „Magische Kugeln kann ich nun spielend handhaben, gelegentlich gelingt es mir Menschen zu hypnotisieren, und ich kann mich für kurze Zeit unsichtbar machen."
    Vor meinen Augen löste sie sich auf. Kurze Zeit später stand sie oben auf dem Treppenabsatz und lächelte mir voller Freude entgegen. Ihr sonst so bleiches Gesicht war rosig, und die vollen Lippen glutrot. Das in der Mitte gescheitelte pechschwarze Haar war zerrauft.
    „Ich bin beeindruckt. Das könnte ich nicht besser."
    „Schmeichlerin."
    Doch ganz offensichtlich freute sie sich über mein Lob.
    „Wann hast du erstmals Toth getroffen, Rebecca?"
    „Das war vor mehr als sechs Jahren. Er wollte alles über dich wissen", sagte sie und senkte verlegen den Blick. „Ich konnte mich nicht wehren. Er war so stark. Ich erzählte ihm alles. Tut mir leid, Coco, aber er ließ mir keine andere Wahl. Er hatte ein Pfand von mir, mit dem er mich zu seiner Sklavin machte. Er nahm auch den Ring an sich, den du mir zum Abschied geschenkt hattest." „Abschied? Ring?“ wunderte ich mich.
    „Kannst du dich nicht daran erinnern?"
    „Nur undeutlich", log ich.
    „Dein Vater rief dich nach Wien zurück", plapperte sie weiter. „Dir ging es damals ziemlich schlecht. Es ging um irgendeine Beschwörung, zu die euch Asmodi zwang. Kurz vor dem Abflug hast du mir den Familienring geschenkt. Sollte ich deine Hilfe benötigen, dann brauchte ich nur daran zu reiben und deinen Namen zu rufen."
    Daran konnte ich
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