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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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Wasserschicht bedeckt war. Danach schleppten wir das in der Hülle herumzuckende Biest zum Abflußrohr, das vom Hof in die Kanalisation führte. Wir verbanden die diversen Schutzschirme miteinander.
    „Das wäre geschafft", sagte ich erleichtert.
    Nun brauchte nur mehr ein Stück der Hülle geöffnet zu werden.
    Die Sonne war aufgegangen, es versprach ein wunderschöner Frühlingstag zu werden.
    Wir beide hockten verkrampft da und versuchten unsere Unruhe und Angst zu unterdrücken.
    „Das Warten macht mich verrückt", sagte Rebecca.
    „Reiß die Hülle auf, Rebecca!"
    Sie tat es.
    Nun hielten wir den Atem an.
    Ein dünner Tentakelarm schoß den Schacht hoch und peitschte das Wasser, das bis zum Schutzschirm spritzte.
    An einigen Stellen drückten wir nun die Schutzschicht zusammen, das war anscheinend für das Ungeheuer zu viel. Rasend schnell ergossen sich seine Massen in den Hof. Nun versiegelten wir den Hof.
    Das grauenvolle Untier tobte im Hof herum. Im Augenblick sah es wie ein riesiger Krake aus. Das Haus bebte und wankte wie bei einem Erdbeben.
    Ruckartig fiel der Schutzschirm über dem Hof zusammen. Ungehindert traf das grelle Sonnenlicht das Monster, das sich verzweifelt in eine Ecke zurückzog, doch die Sonnenstrahlen waren fast überall. Das Monster zerfloß wie Eiscreme, es suchte Schutz im Wasser und bewegte sich nicht.
    „Dieses angeblich hirnlose Wesen ist nicht dumm", flüsterte ich mit versagender Stimme.
    Es bildete eine Art Trichter, drückte das Wasser die Wände hoch, preßte sich auf den Boden und spritzte das faulige Abwasser auf seine Oberfläche. So war es vor den Sonnenstrahlen geschützt. Unser Plan war nicht übel gewesen, doch das verdammte Ding hatte uns ausgetrickst.
    Fassungslos starrten wir die Kugeln an.
    „Das Wasser als Lockmittel zu verwenden, war eine ausgesprochene Schnapsidee gewesen", sagte ich schuldbewußt, denn das war auf meinem Mist gewachsen. „Was nun?"
    Plötzlich lag ein Lächeln um Rebeccas Mund, dann kicherte sie.
    „Was ist so witzig?" fragte ich.
    „Telekinese ist die Fernbewegung von Objekten", zitierte sie, „die mit den Mitteln der gegenwärtigen Physik nicht verstanden werden kann."
    „Das ist es!" jubelte ich.
    Das Monster brach sicher nicht in Jubelstürme aus, denn von einer Sekunde zur anderen verschwand das Wasser einfach.
    Ich wandte den Kopf ab, der Todeskampf des Dinges war unbeschreiblich. Es zerfiel nicht, wie ich es erhofft hatte, zu Staub, sondern schrumpfte unendlich langsam. Verzweifelt versuchte es zu entkommen, immer wieder bäumte es sich auf, schlug auf einem Dach auf, und wurde von Rebecca zurück in den Hof gestoßen.
    Als die Sonne unterging, war es um ein Drittel kleiner geworden. Wir schirmten den Hof ab.
    Am nächsten Tag war sein Widerstand gebrochen.
    Reglos lag es in der prallen Sonne und wurde von Minute zu Minute kleiner. Am späten Nachmittag lag neben dem Kanalgitter nur ein kleiner, klebriger Klumpen, der mit Einbruch der Dunkelheit verschwunden war.
    Die Zeitungen hatten nur wenig über das Monster geschrieben, ein Krisenstab tagte weiterhin, der noch immer keine Entscheidung getroffen hatte, wer nun eigentlich für das Ding zuständig war. Zweimal im Tag hatte ich mit meinem Sohn und Dorian gesprochen. Ich freute mich nun schon sehr auf meine Heimkehr in das alte Schloß nach Andorra.
    „Ich habe dir ein Geschenk versprochen", sagte Rebecca.
    „Du hast mir den Ring zurückgegeben", meinte ich.
    „Das ist unwichtig, meine Liebe. Ich schenke dir das Haus deiner Eltern, Coco."
    „Nein, bitte nicht. Ich will es nicht haben, glaube mir."
    „Das ist mir gleichgültig, Coco. Die Zamis-Villa gehört dir. Alles ist in die Wege geleitet. Ein Notar kümmert sich darum."
    Meine Einwände nützten nichts, die Villa war wieder mein Eigentum. Ich dachte an das Labor meines Bruders, vielleicht hatte ich einmal Verwendung dafür.
    Unser Abschied fiel herzlich, doch etwas reserviert aus.
    „Ich hoffe, daß wir auch in Zukunft Freundinnen sein werden", sagte Rebecca leise.
    „Das hoffe ich auch."
    Doch uns trennten Welten. Irgendwann einmal würden wir uns wieder begegnen.
    Ich konnte nur hoffen, daß sie mir da nicht als Feindin gegenüberstehen würde.
    Mit einem Taxi fuhr ich nach Klosterneuburg und fragte nach dem verrückten Franz, der sich über meinen Besuch freute und mich ein paar Stunden lang mit köstlichen Schnurren unterhielt…
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