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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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seine Kräfte zu schonen, wählte Ruud Jong ein für einen mächtigen Magier unwürdiges Beförderungsmittel; ein Sportflugzeug.
    Er wachte erst auf, als die kleine Maschine in der Nähe Wiens landete.
    Dort sank er noch eine Stufe tiefer, denn er bestieg ein Taxi, welches ihn in die Nähe der Lexas- Villa in den Nobelstadtteil Währing bringen sollte.
    Er dachte an Betty Danet und fragte sich wieder einmal, ob er mit dieser schier unersättlichen Dämonin eine Ehe eingehen sollte. Außer ihren offensichtlichen Reizen hatte sie nicht viel zu bieten, selbst für eine degenerierte Dämonin war sie reichlich dumm. Ihr Interesse galt ausschließlich ihrem eigenen Körper, den sie offenherzig zur Schau stellte. Eine Verbindung mit dem Danet-Clan war natürlich nicht übel, aber die Vorstellung, ständig ihren besitzergreifenden Nachstellungen ausgesetzt zu sein, konnte ihn nur mäßig erfreuen.
    „Bleiben Sie hier stehen", sagte Ruud Jong, als das Taxi an einem Park vorbeifuhr.
    Der Magier war zu faul, um den Taxifahrer zu hypnotisieren. Er gab sogar ein recht anständiges Trinkgeld, was eigentlich gegen seine Natur war.
    Ein roter Himmel hing wie ein blutverschmiertes Tuch über der Wienerstadt, im Park zwitscherten sich ein paar Vögel in den Schlaf.
    Geräuschvoll gähnend zog Jong ein winziges Kügelchen aus der Rocktasche. Vorerst einmal verwendete er es als Spiegel, denn auf eine gepflegte Erscheinung legte er großen Wert. Bei den abscheulichen Wiener Sippen war das zwar verschwendete Mühe, doch er konnte einfach nicht anders. Befand er sich in Wien, dann dachte er immer an die Zamis-Sippe. Vera, diese prachtvolle Hexe, hatte sterben müssen, und ihre mißratene Schwester Coco war noch immer am Leben.
    Nun erschien in der Kugel die Lexas-Villa, ein eher bedrückender Bau, der von einem Gitterzaun umgeben war. Für einen Augenblick glaubte er eine weiß gekleidete Blondine zu sehen, die mit einer Kerze in der Hand um das Haus lief. Seltsam geformte Ballons schwebten über den Bau, die ihn ein wenig an Totenschädel erinnerten.
    Wieder gähnte er. Die Frau und die Ballons waren verschwunden.
    Sicherheitshalber suchte er aber die Umgebung der Lexas-Villa ab, doch alles schien friedlich und in bester Ordnung zu sein.
    Er rappelte all seine Kräfte zusammen, um stilvoll zu erscheinen.
    Laut lachend materialisierte er im runden Saal und blickte sich rasch um.
    Der Perez-Abschaum war bereits versammelt. Die dunklen Anzüge mit, den scheußlichen Krawatten paßten überhaupt nicht zu den kantigen Indianerschädeln der aus Südamerika stammenden Sippe. Marcha Perez ähnelte in ihrem giftgrünen Kleid verdächtig einer Vogelscheuche. Irgendwo im Hintergrund lümmelte Vigor herum, der bei seinem Erscheinen aufsprang und sich untertänigst verbeugte.
    „Wir heißen dich herzlich willkommen, edler Meister", murmelte der Perez-Clan.
    Huldvoll nickte ihnen Ruud Jong zu.
    „Ein Gläschen Sekt zur Erfrischung, verehrter Magier?" erkundigte sich Perez Lexas, der irgendwie nervös wirkte. Und irgend etwas stimmte mit ihrem Haar nicht, trugen sie vielleicht Perücken? „Champagner wäre mir lieber", brummte Ruud Jong. Ich lasse mich doch nicht vergiften, dachte er ergrimmt. „Öffne eine Flasche Veuve Cliquot, Marcha."
    Die Dämonin gehorchte.
    Vigor blieb neben Ruud Jong stehen.
    „Hast du die Aufzeichnung mitgebracht, Vigor?"
    Der Schiedsrichter nickte.
    „Wo sind die Mädchen?" raunte Jong Vigor zu.
    Ungeniert klatschte Vigor in die Hände. Eine der Türen wurde aufgestoßen und sieben bildhübsche Blondinen traten ein. Jong fand es ein wenig einfallslos, daß sie durchwegs weiß gekleidet waren. Alle hielten in der rechten Hand schön geschmückte Kerzen. Vigor klatschte nochmals in die Hände, die Dochte brannten.
    „Prächtig, ganz prächtig", freute sich Ruud Jong.
    Die Mädchen waren ganz nach seinem Geschmack, langbeinig und vollbusig, das seidig schimmernde Haar fiel locker über die schön geformten Schultern. Bei Luzifer, da stimmt doch irgend etwas nicht. Dieser Geruch, diese Ausstrahlung, das war ja entsetzlich.
    „Das ist Teufelslästerei", gurgelte er. „Die Kerzen…"
    Damit hatte Rebecca den Reigen ihrer harmlosen Späßchen eingeleitet.
    „Satansverhöhnung", würgte er mit versagender Stimme. „Hinaus mit ihnen. Nur fort."
    „Was stört dich, hochedler Meister."
    „Ich halte es nicht aus, das ist zu viel. Merkst du es denn nicht, Vigor? Das sind spezielle Kerzen.
    Geweihte Kerzen."
    „Unmöglich",
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